Puchheimer (Adelsgeschlecht)
Die Familie von Puchheime zählten im Mittelalter zu den bedeutendsten Herrengeschlechtern im heutigen Ober- und Niederösterreich.
Herkunft
Die Familie von Puchheim dürfte ursprünglich zu den freien Adelsfamilien gezählt haben. Später gehörten sie zur Spitze des Herrenstandes im Herzogtum Österreich (ob und unter der Enns).[1]
Geschichte
Mitglieder der Familie von Puchheim
- Erzbischof Pilgerim (II.) von Salzburg.
- Albero (III.) von Puchheim († um / nach 1368), im Dienst von Herzog Albrecht (II.) von Österreich ("Albrecht dem Lahmen")
- Hans (V.) von Puchheim († 1441), Sohn von Hans (IV.) von Puchhheim aus dessen Ehe mit Dorothea von Pottendorf, gehörte zu den Nutznießern der Erbschaft nach Otto (IV.) von Maissau. Er soll königlicher Rat und Feldhauptmann gewesen sein.[2]
- Hertnid von Puchheim war der Sohn von Hans (V.) von Puchhheim, beerbte 1469 seinen Cousin Sigmund (I.) von Puchheim. Er gehörte 1462 zu jenen Adligen, die für den Kaiser während der Belagerung der Wiener Burg (1462) kämpften. Zu Beginn der 1470er-Jahre suchte er die Annäherung an den "Ungarnkönig" Matthias Corvinus, später aber kämpfte er als einer der "Viertelhauptleute" im Herzogtum Österreich auf Seite des Kaisers gegen König Matthias und gegen seine eigenen Söhne auf der Seite des ungarischen Königs.[2]
- Georg (II.) von Puchheim († um 1458), Rat von Kaiser Friedrich III. und König Ladislaus Postumus
- Sigmund (I.) von Puchheim († 1469) war ein Sohn von Pilgrim (VII.) von Puchheim († 1445). Er war kaiserlicher Feldhauptmann, wechselte aber 1462 auf die Seite von Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich. Er hinterließ keine Nachkommen.[3]
- Heinrich (VI.) von Puchheim († um 1478), Rat von Kaiser Friedrich III.
- Wilhelm (II.) von Puchheim († 1483), bekannt durch seine Beteiligung an der "Puchheimer Fehde"
- Hans (VIII.) von Puchheim († 9. August 1522, in Wiener Neustadt, auf dem Wiener Neustädter Blutgericht gemeinsam mit Michael von Eitzing als "Gesinnungsgenosse" des Wiener Bürgermeisters Martin Siebenbürger enthauptet[4]
- Albrecht von Puchheim († 1584), führender evangelischer Adligerder "Reformation" und "Gegenreformation" ("Wildberger Drucke")
- Wilhelm (II.) von Puchheim war ein Verwandter von Wilhelm (I.) von Puchheim, der mit Elisabeth von Zelking, einer Tochter von Heinrich (IV.) von Zelking verheiratet war.
- Wilhelm (II.) von Puchheim war ein Verwandter von Hans (IV.) von Puchheim und Georg (II.) von Puchheim, die beide Herzog Friedrich (V.) von Österreich, den späteren Kaiser Friedrich III., auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land (1436) begleiteten.[2]
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Claudia Feller: Auf großem Fuße?. Zum Haushaltsumfang der Herren von Schlandersberg im Spätmittelalter unter besonderer Berücksichtigung des Frauenanteils. In: S. Claudia Fellner - Daniel Luger: Semper ad fontes. Festschrift für Christian Lackner zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 69f.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 256
- ↑ vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 256 und Fußnote 466
- ↑ vgl. Puchheim, WienWiki.AT, eingesehen am 27. Oktober 2018