Zillertaler Doggl

Der Zillertaler Doggl ist ein traditionell gefertigter Schuh, welcher vorwiegend im Tiroler Unterland, speziell im Zillertal, einem Seitental des Inntales getragen und auch hergestellt wird. Der Zillertaler Doggl ist ein auf einem Holzleisten (Fußmodell aus Holz) in Schichten vernähter und verklebter Filzpatschen, welcher aus Stoffabfällen und Resten von Abgetragener Arbeitsbekleidung gefertigt wurde. Die Schichten aus verfilzter Schafwolle und Baumwollgewebe werden durch eine Roggenmehl-Wassermischung, dem sogenannten "Roggenpapp" verklebt. Die Oberste Schicht des Zillertaler Doggl stellt der original Zillertaler Loden dar, welcher auch bei der klassischen Zillertaler Männertracht als Jacke getragen wird. Die Sohle ist ein etwa 1 cm dicker Hochfester Filz, welcher isoliert und der Schuhkonstruktion Halt gibt.

Das Tiroler Steinschaf - Rohstofflieferant

Das steingraue Tiroler Steinschaf liefert den Rohstoff für den Zillertaler Loden, welcher die Doggl Außenhaut darstellt. Es galt als nahezu ausgerottet - durch persönliches Engagement einzelner Züchter konnte die Schafrasse wieder auf

Besonderheiten des Zillertaler Doggl

Die Fertigung auf dem Holzleisten (Fußmodell aus Holz) und die Verklebung und Vernähung der Stoffschichten schaffen eine feste Konstruktion, welche die Körperwärme reflektiert, isoliert und sich nach und nach dem Fuß des Trägers anpasst.

Der Zillertaler Doggl wir mit dem Tragen nach und nach geschmeidiger.

Varianten: Der Zillertaler Doggl ist als halboffener "Pantoffel" erhältlich, als Halbschuhvariante (die meist verbreitetste Variante) wie auch als Winter-Outdoor Variante mit einer halbhohen Konstruktion, welche über den Knöchel reicht. Hier wird heute auch oft eine profilierte Kunststoff-Sohle aufgebracht, welche den Zillertaler Doggl auch auf Eis, Schnee und Asphalt rutschfest werden lässt.

Herstellung des Zillertaler Doggls

Der Zillertaler Doggl wird noch von wenigen Schuhmachern und von einigen Hausfrauen und Bäuerinnen im Zillertal und Nachbartälern gefertigt.