Rupert Helm (*um 1748 in Reyersdorf im Marchfeld; † 10. Juli 1826 in Baden) war ein österreichischer benediktinischer Mönch, Prior, Pomologe und Verwalter der Herrschaft Leesdorf des Stiftes Melk.

Leben

Rupert Helm wurde um 1748 in Reyersdorf im Marchfeld geboren und trat 1766 als Novize in das Benediktiner-Stift Melk ein. Nach seiner Ausbildung und feierlichen Profess wurde er zuerst Direktor der Normalschule, stiftlicher Musikdirektor und Humanitätslehrer des Stiftsgymnasiums sowie anschließend Präfekt des Gymnasiums in Sankt Pölten, welches unter den Josephinischen Reformen von Melk dorthin verlegt worden war. Ins Stift Melk zurückgekehrt, war er Prior und Hauptökonom des Stiftes und bis 1799 Hofmeister des Melker Hofes in Wien. Danach wurde er Verwalter des Schlosses Leesdorf bei der landesfürstlichen Stadt Baden, welches sich seit 1617 im Besitz des Stiftes Melk befand und hatte diese Funktion bis 1826 inne.

Im Zuge der Erweiterung der Schlossgärten wurden unter seiner Riege große Baumschulen angelegt. Pater Rupert setzte alles daran, besonders die Obstbaumkulturen sowie Getreidesorten und der Erdäpfel zur höchsten Vollkommenheit zu bringen. Im Zuge dessen war Pater Rupert mit den berühmtesten Ökonomen und Kultivatoren im In- und Ausland in Kontakt und legte eine fachwissenschaftliche Bibliothek sowie eine Samen- und Früchtesammlung an. Durch seine großen Verdienste auf diesem Gebiet wurde er als Mitglied der wissenschaftlichen Gesellschaft anerkannt, sodass ihm Kaiser Franz I. von Österreich und mehrere Mitglieder des Herrscherhauses des Öfteren zum Gedankenaustausch besuchten.

Pater Rupert, der sich besonders um die Einführung von Edelobst in Leesdorf, Baden und Umgebung gemacht hatte und sich dadurch hohe Verdienste erwarb, wurde im Frühjahr 1873 vom Gemeinderat Baden insofern geehrt, indem diese posthum die Rupertgasse nach ihm benannten.

Literatur