Rudolf Klafsky
Rudolf Klafsky (*8. Juli 1877 in Winden am See, Deutsch Westungarn (heute Burgenland); † 1. Jänner 1965 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Priester, Hochschulleher und Kirchenkomponist.
Leben
Rudolf Klafsky kam 1877 als Sohn und drittes von 15 Kindern des Schulmeisters Alexander und seiner Gattin Hermine in Winden am Neusiedlersee zur Welt. Im Alter von zehn Jahren kam er als Sängerknabe in das Stift Heiligenkreuz, wo der dortige Musiklehrer die hervorragende musische Begabung des Knaben erkannte und diese förderte. Schon zu dieser Zeit komponierte der Knabe Klafsky kleine Musikstücke und die Oper „Das verlorene Paradies“. Nach dem Klafsky nach dem Besuch der Oberstufe des Gymnasiums in Wiener Neustadt 1896 maturierte, trat er in den Barnabiten-Orden ein, wo er den Ordensnamen Anton Maria annahm. Danach studierte er von 1898 bis 1902 Theologie und Philosophie an der Universität in Wien.
Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1902, die er zugleich mit seinem Studienkollegen, dem späteren Kardinal Theodor Innitzer erhielt, wirkte er als Kaplan in den Pfarren Laa an der Thaya, Mistelbach, Wien-Mariahilf und Wien-Laimgrube, studierte er Musikwissenschaft und promovierte 1911 mit dem Thema Johann Michael Haydn als Kirchenkomponist zum Doktor der Philosophie. Beim Eucharistischer Weltkongress im Jahre 1912 wurde Klafsky's Oratorium Rosa Mystica uraufgeführt. Anno Jahre 1918 wurde er Mitglied beim Österreichischen Touristenklub und blieb dies auf Lebenszeit. 1925 betätigte sich Klafsky auch als Schriftsteller und brachte zwei Bände über Joseph Hayden heraus, bevor er in den Jahren 1931 bis 1935 das Amt des Pfarrseelsorgers in der Pfarre Hernstein bei Berndorf bekleidete. Sein Studienfreund Theodor Innitzer, der zwischenzeitlich zum Erzbischof von Wien und Kardinal avanciert war, ließ ihn danach pensionieren, damit er sich ganz der Musik widmen konnte.
In der Musikwelt wurde Klafsky nun als hervorragender Kirchenkomponist bekannt und galt als der bedeutendste Komponist seiner burgenländischen Heimat seit der Zeit Hayden’s. Als Musikwissenschaftlicher lehrte Klafsky am Musikhistorischen Seminar der Universität Wien und am Neuen Wiener Konservatorium in den Fächern Chorallehre den Gregorianischen Choral sowie Musiktheorie. Die sakrale Musik verdankt ihm drei große Orchestermessen, 40 Gebrauchsmessen, vier Oratorien, drei Symphonien, ein Violinkonzert, Sonaten, Streichquartette, Kammermusikwerke und zahlreiche Lieder.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1937 wurde Klafsky zum Ehrenbürger seines Geburtsgemeinde Winden am See ernannt[1]
- 1945 ernannte ihn Theodor Kardinal Innitzer zum Geistlichen Rat
- 1950 verlieh ihm der damalige Bundespräsident den Berufstitel Professor
- 1952 erhielt Klafsky das Bürgerrecht der Stadt Baden
- 1952 wurde an seinem Geburtshaus in Winden eine Gedenktafel angebracht
- 1963 verlieh ihm die burgenländische Landesregierung das Große Ehrenzeichen für die Verdienste um das Bundesland Burgenland
- 1964 erhielt er den, erstmal von der Stadt Baden vergebenen Kulturpreis für Musik.
- 1983 benannte die Stadtgemeinde Baden die Dr. Rudolf Klafsky-Straße nach ihm.
Rudolf Klafsky verstarb am 1. Jänner 1965 im 87. Lebensjahr im Badener Marienspital (heute Marienheim) und wurde in der Priestergruft des Stadtpfarrfriedhofes Baden zur letzten Ruhe bestattet[2].
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Ehrung des Kirchenkomponisten dr. Rudolf Klafsky. In: Oedenburger Zeitung. Unabhängiges politisches Tagblatt für alle Stände, 6. Juli 1937, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Rudolf Klafsky in der Verstorbenensuche am Stadtpfarrfriedhof Baden-St. Stephan (Grab Nr.25/01/Priestergruft)