Österreichischer Auslandsdienst (Verein)

Version vom 13. Februar 2021, 15:59 Uhr von w>Je.Pichler (AZ: Die Seite wurde neu angelegt: {{Baustelle}}{{Infobox Organisation | Logo = Seal of the Austrian Service Abroad.png | Rechtsform = no…)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Diese Baustelle ist fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne diesen Baustein.
Dieser Artikel ist im Entstehen und noch nicht Bestandteil der freien Enzyklopädie ÖsterreichWiki.

Solltest du über eine Suchmaschine darauf gestoßen sein, bedenke, dass der Text noch unvollständig sein und Fehler oder ungeprüfte Aussagen enthalten kann. Wenn du Fragen zum Thema hast, nimm am besten Kontakt mit dem Autor auf.

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmer*innen die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Dieser kann im Rahmen des Gedenkdienstes, welcher dem Holocaust-

Österreichischer Auslandsdienst (Verein)
Logo
Rechtsform non-profit organization
Aktionsraum global
Schwerpunkt Holocaust-Gedenken, Antisemitismus, Antifaschismus, humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe, Friedensbewegung, Umweltschutz
Methode Ausbildung, Studienreisen, Seminare, Workshops, Auszeichnungen
Website www.auslandsdienst.at/

Gedenken dient, in Form des Sozialdienstes, welcher sozial schwache Gruppen und Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützt oder durch den Österreichischen Friedensdienste, welcher Friedensprojekte verwirklicht, geleistet werden.[1] Der Verein wurde 1998 von Andreas Maislinger, Michael Prochazka und Andreas Hörtnagl gegründet.[2]

Der Verein

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz gemäß dem Bundesgesetz zur Förderung von freiwilligem Engagement (FreiwG) BGBl. I Nr. 17/2012 idgF[3]anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmern die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Er ist die einzige Organisation, über die alle drei Arten des Auslandsdienstes absolviert werden können. Ausgezeichnet wird er durch die Vielfalt seiner Einsatzstellen, die weltweit auf allen Kontinenten verteilt sind. Geografisch lassen sich die Einsatzorte in neun Gebiete (Areas) gruppieren. Auch von der Art des verrichteten Dienstes unterscheiden sich die verschiedenen Gebiete sehr stark voneinander. Während man in der Ersten Welt vor allem Einsatzstellen für Gedenkdienst findet, herrschen auf der Südhalbkugel (ausgenommen Ozeanien) Sozialdienststellen vor.[4]

Die neun Einsatzregionen (Areas) sind – im Uhrzeigersinn:
  • Area Südamerika
  • Area Mittelamerika
  • Area Nordamerika
  • Area Westeuropa
  • Area Osteuropa
  • Area Mittelmeer
  • Area Ostasien-Ozeanien
  • Area Süd-Asien
  • Area Afrika
 
Rot: Gedenkdienst, Grün: Sozialdienst, Blau: Friedensdienst

Geschichte

Vorgeschichte

Andreas Maislinger setzte sich ab dem Ende der 1970er Jahre[5] für die gesetzliche Verankerung dieser Art des Militärersatzdienstes in Österreich ein, die die Aufklärung über den Holocaust zum Ziel hatte.[6]Am 10. Oktober 1980 hatte er auf Einladung von Anton Pelinka die Möglichkeit, in der von Dolores Bauer geleiteten ORF-Sendung „Kreuzverhör“ seinen „Zivildienst in Auschwitz“[7]vorzustellen. Bundespräsident Rudolf Kirchschläger hatte sein Konzept jedoch abgelehnt, ein Österreicher habe in Auschwitz nichts zu sühnen.[8]Später hat Kirchschläger „das positive Ergebnis“ des von Maislinger „durchgesetzten Gedenkdienstes“ jedoch anerkannt.[9] 1980/81 war Maislinger mit Joachim Schlör Freiwilliger im von Volker von Törne und Christoph Heubner geleiteten Polenreferat der deutschen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste tätig.[10] Im Museum Auschwitz-Birkenau betreute er deutsche Jugendgruppen. Nach seiner Rückkehr war er noch stärker davon überzeugt ein ähnliches Programm auch in Österreich zu verwirklichen.[11]Unterstützt wurde er dabei vor allem von Simon Wiesenthal, Teddy Kollek[12]Ari Rath, Herbert Rosenkranz, Gerhard Röthler und Karl Pfeifer. Einer der Söhne Röthlers hat später Gedenkdienst geleistet und Pfeifer veröffentlichte ein Interview in der IKG Zeitschrift „Die Gemeinde“.[13]

Realisierung

Im Mai 1991 wurde Andreas Maislinger schließlich in einem Brief [9] von Innenminister Franz Löschnak darüber informiert, dass der Gedenkdienst von der österreichischen Regierung als Alternative zum Zivildienst zugelassen wird und die dafür notwendigen Mittel bis zu einem festgelegten Rahmen vom Bundesministerium für Inneres getragen werden. Am 1. September 1992 konnte der erste Gedenkdiener seinen Dienst im Museum Auschwitz-Birkenau antreten.[14]

Entwicklung

Im November 1997 wurde eine gesetzliche Neuregelung des Auslandsdienstes beschlossen, die ab diesem Zeitpunkt auch Sozial- und Friedensdienste außerhalb von Österreich ermöglichte. 2001 wurde unter Innenminister Ernst Strasser ein Auslandsdienst-Förderverein[15] eingerichtet, der die Mittel an unabhängige Trägerorganisationen, wie zum Beispiel den Österreichischen Auslandsdienst, weiterverteilt. Seit 2016 sind laut Österreichischem Freiwilligengesetz Männer und Frauen gleichgestellt. Nun können nun auch interessierte junge Frauen jede Art von Auslandsdienst leisten. Gleichzeitig ist die generelle Bereitschaft unter der jungen Bevölkerung rasant gewachsen, einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten, und wie es scheint richtig attraktiv geworden. Die Trägerorganisationen sind neuerdings mit einem Ansturm an Interessenten ausgeliefert, dem sie aufgrund begrenzter Möglichkeiten und Förder-Ressourcen noch nicht nachkommen können. Gemeinschaftlich hofft man nun auf eine Anpassung der Fördermittel von der Republik Österreich.[16] Inzwischen haben mehr als 1.000 junge Österreicher ihre Zivildienstpflicht im Ausland abgeleistet. Heute ist der Verein Österreichischer Auslandsdienst die einzige Trägerorganisation, die Gedenk-, Sozial- und Friedensdienst anbietet und auf allen sechs Kontinenten aktiv ist.

Finanzierung

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine von der Republik Österreich anerkannte Trägerorganisation des Auslandsdienst Österreichs und wird über das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz im Sinne des § 27a des FreiwG gefördert.[17]

Einsatzstellen

Einsatzstellen geordnet nach Gedenkdienst, Sozialdienst und Friedensdienst
Staat Stadt, Ort Projektname

Objektname

Art (GD, SD, FD)
Vereinigte Staaten von Amerika New York City American Jewish Committee (AJC) GD
Frankreich Paris Amicale de Mauthausen GD
Polen Oświęcim Auschwitz Jewish Center GD
Frankreich Paris Bibliotheque de l'Alliance Israelite Universelle GD
Belgien Brüssel CEGESOMA - Centre d'Ètude Guerre et Sociéte GD
Südafrika Kapstadt Cape Town Holocaust and Genocide Centre GD
Brasilien Petrópolis Casa Stefan Zweig GD
Shanghai China Center of Jewish Studies Shanghai GD
Frankreich Oradour-sur-Glane Centre de la mémoire d'Oradour GD
Südafrika Durban Durban Holocaust & Genocide Centre GD
Belgien Brüssel European Union of Jewish Students GD
Frankreich Paris Fondation pour la mémoire de la déportation GD
Italien Mailand Fondazione Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea (CDEC) GD
Italien Rom Fondazione Museo della Shoah GD
Italien Prato Fondazione Museo e Centro di Documentazione della Deportazione e Resistenza – Luoghi della Memoria Toscana GD
Polen Krakow Galicia Jewish Museum GD
Schweiz Zürich Gamaraal Foundation GD
Neuseeland Wellington Holocaust Centre of New Zealand GD
Kanada Montreal Holocaust Education and Genocide Prevention Foundation GD
Vereinigte Staaten von Amerika Los Angeles Holocaust Museum LA GD
Schweden Uppsala Hugo Valentin Centre GD
Deutschland Berchtesgaden Institut für Zeitgeschichte - Dokumentation Obersalzberg GD
Weißrussland Minsk Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte Johannes Rau Minsk GD
Kroatien Jasenovac Jasenovac Memorial Site GD
Vereinigtes Königreich London Jewish Care - Holocaust Survivors' Center GD
Tschechien Praha Jewish Community Prague GD
Australien Melbourne Jewish Holocaust Centre GD
Griechenland Athen Jewish Museum of Greece GD
Südafrika Johannesburg Johannesburg Holocaust and Genocide Centre GD
Deutschland Augsburg Jüdisches Museum Augsburg GD
Deutschland Berlin Jüdisches Museum Berlin GD
Deutschland München Jüdisches Museum München GD
Serbien Belgrad Jüdisches historisches Museum Belgrad - Verband der jüdischen Gemeinden Serbiens GD
Lettland Rīga Lettisches Okkupationsmuseum & Museum 'Juden in Lettland' GD
Kroatien Sapjane Maritime and History Museum of the Croatian Littoral - Memorial Centre Lipa Remembers GD
Vereinigte Staaten von Amerika Los Angeles Museum der Toleranz des Simon Wiesenthal Centers GD
Vereinigte Staaten von Amerika New York City Museum of Jewish Heritage - A Living Memorial to the Holocaust GD
Slowenien Ljubljana National Museum of Contemporary History GD
Polen Warschau POLIN - The Museum of the History of Polish Jews GD
Russland Moskau Russian Research and Educational Holocaust Center GD
Kanada Toronto Sarah and Chaim Neuberger Holocaust Education Centre GD
Deutschland Berlin Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum GD
Deutschland Wolfenbüttel Stiftung niedersächsische Gedenkstätten - Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel GD
Ungarn Budapest Tom Lantos Institute GD
Vereinigte Staaten von Amerika Los Angeles USC Shoah Foundation GD
Vereinigtes Königreich London Wiener Holocaust Library for the Study of the Holocaust & Genocide GD
Israel Tel Aviv Wiener Library for the Study of the Nazi Era and the Holocaust - Elias Sourasky Central Library GD
Vereinigte Staaten von Amerika New York City World Jewish Congress GD
Israel Jerusalem Yad Vashem GD
Lettland Rīga Žanis Lipke Memorial GD
Uganda Zigoti A chance for children - Kindern eine Chance SD
Indien Pune Ashraya Foundation for Children SD
Indien Irumbai Auroville Institute of Applied Technology (AIAT) SD
Uganda Kalangala Bbanga Project SD
Guatemala Guatemala-Stadt Casa Estudiantil ASOL Asosiación Solidaridad para la Educación y la Cultura SD
Gabun Lambarene Centre de Recherches Medical de Lambarene SD
Costa Rica Longo Mai Finca Sonador - Europäische Kooperative Longo Mai SD
Nicaragua Granada Fundación Casa de los Tres Mundos SD
Israel Ra'anana - Understanding Israel Loewenstein Medical Center (Beit-Cholim Loewinstein) SD
Israel Kfar Saba - Understanding Israel NAAMAT Children Day Care Center SD
Indien Sidhbari Nishtha Rural Health, Education & Environment Centre SD
Argentinien Buenos Aires Offenes Herz Argentinien SD
El Salvador San Salvador Offenes Herz El Salvador - Asociación Puntos Corazón SD
Italien Procida Offenes Herz Italien Procida (Punto Cuore Procida) SD
Peru Lima Offenes Herz Peru - Asociación Puntos Corazón SD
Indien Auroville SVARAM Musical Instruments & Research SD
Indien McLeod Ganj Tibetan Settlement Office SD
Costa Rica La Gamba Tropenstation La Gamba SD
Georgien Tiflis Act for Transformation Caucasus Office FD
Ruanda Kigali Aegis Trust Rwanda / Kigali Genocide Memorial FD
China Peking Beijing International Peace Culture Foundation FD
Belgien Brüssel Bnai Brith International FD
Kroatien Osijek Centre for Peace, Nonviolence and Human Rights-Osijek FD
Vereinigte Staaten von Amerika Dayton, Ohio Dayton International Peace Museum FD
Niederlande Den Haag Friedenspalast Den Haag Carnegie Foundation FD
Spanien Gernika Gernika Gogoratuz Peace Research Center FD
Serbien Belgrad Haver Srbjia FD
China Nanjing John Rabe and International Safety Zone Memorial Hall FD
  1. Christoph Shawa: Home. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  2. Christoph Shawa: Home. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  3. Anerkannte Träger. Abgerufen am 13. Februar 2021.
  4. Christoph Shawa: Einsatzstellen. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  5. auslandsdienst - Briefe. 21. Mai 2011, abgerufen am 13. Februar 2021.
  6. „Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  7. Stattblatt 22/1980. 9. März 2001, abgerufen am 13. Februar 2021.
  8. 07 10 2017 um 20:53 von Rejola: Die Alternative zum Heer. 7. Oktober 2017, abgerufen am 13. Februar 2021 (deutsch).
  9. 9,0 9,1 10 Jahre Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021.
  10. Porträt: Wehrdienstverweigerer Andreas Maislinger lebt alternativen Friedensdienst vor – Einsam unter Friedensengeln, profil Nr. 28. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  11. „Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  12. Teddy Kollek zum Projekt Gedenkdienst, Tiroler Tageszeitung, 12.01.1993. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  13. Die Gemeinde 22. Dezember 1982. 9. März 2001, abgerufen am 13. Februar 2021.
  14. Tiroler Tageszeitung; 12./13. September 1992. 9. März 2001, abgerufen am 13. Februar 2021.
  15. Tiroler Tageszeitung; 12./13. September 1992. 9. März 2001, abgerufen am 13. Februar 2021.
  16. #Europa4me: Auslandsdienst – Erfahrung fürs Leben? ep.12. Abgerufen am 13. Februar 2021 (deutsch).
  17. ADVOKAT Unternehmensberatung: § 27a FreiwG (Freiwilligengesetz) - JUSLINE Österreich. Abgerufen am 13. Februar 2021 (deutsch).