Der "Bienenzuchtverein Rodaun" wurde im Jahre 1920 in Rodaun gegründet (Eintragung im Wiener Vereinsregister am 7.3.1948 unter der ZVR-Zahl: 216042460). Gründungsväter waren neben Imkern aus der näheren Umgebung auch Mitglieder des damaligen Vereins in Hietzing Wien-Westend. Bei der Gründung beteiligt war auch Frater Herbst vom Jesuiten-Kollegium in Kalksburg der auch in Folge starken Einfluss im Verein hatte.

Ziel der Vereine war die Unterstützung der Imker bei der Umstellung vom Stabilbau (Korbbienenzucht) auf den Mobilbau (bewegliche Rähmchen), der gemeinsamen Anschaffung von Beuten und Geräten, die Verbesserung der Tracht, die Verhinderung von verfälschtem Honig und die Bildung von Wandergemeinschaften.

Im Jahre 1938 fand eine gravierende Änderung in den Vereinen für die Bienenzucht statt. Für den nunmehr 25. Bezirk wurde nur mehr ein Verein – es war dies der Rodauner – belassen und den Kleintierzüchtern unterstellt. Alle anderen Vereine bzw. imkerliche Teile wurden aufgelassen. In den Kriegswirren gingen viele Bienenstände zu Schaden, obwohl die Direktversorgung der Grundbesitzer vorgeschrieben war.

Nach dem Krieg ging es wieder aufwärts. Bereits 1950 – anlässlich der Ausstellung zum 30-jährigen Bestehen konnte der Verein in Rodaun über 100 Mitglieder verzeichnen. Neben der notwendigen Besorgung des Winterfutters waren auch Materialien für Beuten und Geräte knapp, so dass vieles improvisiert werden musste. Doch schon begannen die Imker auch wieder mit Ihren Bienenvölkern zu wandern.

Zu Beginn der Jahrtausendwende ist die Zahl der Imker im Verein stark gesunken. Es gab nur noch 35 Mitglieder. Überalterung, ein gesichertes Einkommen und die fehlende Bereitschaft zur Übernahme einer bestehenden Imkerei lassen die Zahl der Bienenstände schrumpfen. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer, so gibt es nun einige Jungimker die aus Liebe zur Natur und der Begeisterung für ein außergewöhnliches Hobby mit der Imkerei anfangen.

2010 ist die Mitgliederzahl wieder auf 55 gestiegen. Das Einstiegsalter in die Imkerei liegt derzeit im Durchschnitt bei 40 Jahren. Der überwiegende Teil der Imker ist jedoch bereits in der Pension.

Durch die zunehmende Verbauung des 23. Bezirkes finden sich im Jahr 2021 die Bienenstände fast nur am westlichen Rande zum Wienerwald hin. In Mauer, Rodaun und Kalksburg finden sich die meisten Stände, östlich der Südbahn sind solche nur spärlich anzutreffen. Doch gibt es auch einige Imker die im 23. Bezirk wohnen und ihren Bienenstand außerhalb von Wien (bis in das Waldviertel hinaus) haben. Weiter sind viele Imker aus Laab im Walde und Breitenfurt in Rodaun Mitglied, so dass es unter den Imkern keine Landesgrenze gibt. In der Regel ist die Anzahl der betreuten Völker unter zehn.[1]

Obmann des Bienenzuchtvereins Rodaun ist Josef Beier.