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Carl Boldrini (* 9. Jänner 1779 in Mailand; † 16. Jänner 1850 in Wien-Innere Stadt) war ein Kunsthändler und gemeinsam mit seiner Gattin Elisabeth Stifter der Cholerakapelle im Helenental.

Carl Boldrini (1779-1850)
Cholerakapelle im Helenental

Leben

Carl Boldrini erblickte 1779, noch unter Maria Theresias Zeiten, im lombardischen Mailand als Sohn des bürgerlichen Handelsmannes Josef Boldrini und dessen Gattin Cäcilia geb. Cappi das Licht der Welt und wurde in Como getauft. Um 1810 war er Gesellschafter der k.k. privilegierten Kunsthandlung Artaria am Kohlmarkt nächst der Hofburg in Wien und heiratete in der Wiener Pfarrkirche Zu unserer lieben Frau zu den Schotten seine Gattin Elisabeth von Martini[1]. Als Trauzeugen fungierten sein Geschäftspartner Dominik Artaria und der k. k. Hofkammer Offizier Johann Rudolf Graf Czernin von und zu Chudenitz.

Im Verlag der Kunsthandlung Artaria erschienen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Ansichtsbilder von Baden, deren Zeichnungen von Jakob Alt, Thomas Ender und Joseph Höger stammten.

Als 1830/32 in Wien aufgrund des damals unzureichenden Wasserversorgungs- und Kanalisationssystems die Cholera grassierte, stiftete das Ehepaar Boldrini als Dank, dass sie von der Seuche verschont geblieben waren, am Burgstallberg im Helenental bei Baden die Votivkapelle Zur Mariahilf - heute Cholerakapelle genannt – im neugotischen Stil sowie den Frauensteg, einer kleinen Brücke über den Schwechat Fluss. Nachdem Carl Boldrini im Jänner 1850 in Wien an einer Lähmung verstarb[2] und in der Familiengruft am Penzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet wurde, erwies sich seine Witwe Elisabeth abermals als Gönnerin und Wohltäterin, indem sie noch im selben Jahr das damals neue Armenhaus, welches für nicht bürgerliche Arme bestimmt war, durch den Baumeister Anton Hantl in Baden errichten ließ und es mit einem ansehnlichen Stiftungskapital ausstattete[3]. Aus diesem Grund verlieh ihr die Stadtgemeinde Baden in Jahre 1851 die Ehrenbürgerschaft. Acht Jahre später verstarb am 19. Jänner 1859 auch Elisabeth Boldrini in ihrem Haus in der Wiener Bischofgasse, unweit des Stephans Domes und folgte ihrem Gatten in dessen Familiengruft[4]. In dankbarer Erinnerung ließ die Stadtgemeinde Baden später die ehemalige Lerchen- bzw. Feldgasse in "Boldrinigasse" umbenennen[5].

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks