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Punitz ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Tobaj im Bezirk Güssing im Burgenland.

Punitz (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Punitz
Punitz (Österreich)
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Ganzseitige Karten47.12083333333316.345
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Güssing (GS), Burgenland
Gerichtsbezirk Güssing
Pol. Gemeinde Tobaj
Koordinaten 47° 7′ 15″ N, 16° 20′ 42″ O47.12083333333316.345262Koordinaten: 47° 7′ 15″ N, 16° 20′ 42″ Of1
Höhe 262 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 301 (1. Jän. 2022)
Fläche d. KG 34,058681 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 00083
Katastralgemeinde-Nummer 31037
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld
301

Geographie

Ungefähr 8 Kilometer von Güssing entfernt, "liegt teils im Tale, teils auf einer an die von allen Seiten abgeschnittene, von Waldungen umschlossene Siedlung Punitz (Ungarisch: Ponic, Kroatisch: Punice)" [1].

"Durch Punitz fließen der Bach von Punitz und der Haselgraben. Am Rande von Punitz (Punitzer Wald) fließt der Limbach (Urbersdorf)" [1]

"Der Punitzer Wald, der das tertiäre Hügel- und Terrassenland zwischen Strem und Pinka bedeckt, ist das größte zusammenhängende Waldgebiet des Südburgenlandes" [2]

Geschichte

Die Gründung des Ortes datiert auf das Jahr 1551. Der Name des Ortes wurde in den Urkunden in verschiedener Weise geschrieben [3].

Im Jahre 1553 Ponytz, 1555 Ponych, 1587, 1595 und 1599 Ponycz, 1588, 1589 und 1608 Ponicz, 1750 Ponitz ... 1570 und am Gemeindesiegel um das Jahr 1823 Bodnitz, [und] im 18. Jahrhundert häufig Punics und Punitz" [4].

Man nimmt an, dass der Name vom kroatischen Wort podni (= Boden) abgeleitet ist und Talniederlassung bedeutet, da sich die ersten slawischen Siedler zuerst im Tal niederließen [4].

Gründung 1551

"Keines Ortes Ursprung im Güssinger Bezirk kann mit solcher Bestimmtheit festgestellt werden wie jener von Punitz. In einem Steuerausweis aus dem Jahr 1553 steht die Gründung der Gemeinde ausdrücklich bezeichnet: 'Ponytz domini Batthyány, istis transactis duobus Annis p. fugitivos Clolnos edificate. Insessores XV resident.' Deutsch: 'Ponytz das Eigentum des Herrn Batthyány ist in den zwei letzten Jahren von geflüchteten Bauern erbaut worden. Wird von 15 Ansässigen bewohnt'" [4].

"Somit ist die Gründungszeit in das Jahr 1550 oder 1551 zu setzen. In dem selben Ausweis wird im Jahre 1555 auch die Nationalität jener geflüchteten Landwirte angegeben: 'Ponych Annis superioribus per Slavos aliquot est edificate, que Annis duodesim dicari von potestliterae fatentur regiae.' Deutsch: 'Ponych vor einigen Jahren von mehreren Slawen erbaut, kann zwölf Jahre lang nicht besteuert werden, durch königliches Schreiben gesichert.' Unter Slawen versteht man hier nicht die Slowaken in der heutigen Karpatho-Slowakei, sondern die Kroaten im einstigen Slawonien, d.h. im heutigen Kroatien und Dalmatien" [4].

"Aus Slawonien kamen sie, weil die Türken ihr Land mit Feuer und Schwert verheerten und in unser Gebiet, weil der Grundherr unseres Gebietes Franz Batthyány (gest. 1566) zugleich Banus von Kroatien und als tapferer Kämpfer gegen die Türken allgemein bekannt war. Bischof Thomas Zalahazy empfahl Kaiser Ferdinand I. den Franz Batthyány zum Oberkommandanten des ungarischen Heeres aufs dringendste" [4].

"In den ersten zwölf Jahren konnte Punitz nicht besteuert werden, weil eines königlichen Erlasses zufolge die Eingewanderten 12 Jahre lang von der Entrichtung sowohl der königlichen, wie auch der herrschaftlichen Abgaben enthoben waren. Während dieser Zeit mussten sie ihre Wohngebäude aufbauen und die ihnen zugeteilten Grundstücke urbar (fruchtbar) machen" [4].

"Das Gebiet von Punitz gehörte dem immerwährenden Grundherr von Güssing, so im Jahre 1588 Balthasar Batthyány. Dieser besaß in Punitz: 7 Gehöfte, 15 Einwohnerfamilien, 4 Arme, 4 Diener, 1 Freien, 1 Vogelfänger und 1 Hirten. Unter Gehöft (Hof lateinisch porta) versteht man die zu einem Ackerhofe gehörigen Gebäude" [4].

Zur Zeit der Pest

"Zu Zeit des Balthasar Batthyány wütete die Pest in furchtbarer Weise. In einem uralten Buche der Güssinger Franziskanerbibliothek steht geschrieben: 'Im Jahre 1562 wütete die Pest in ganz Ungarn.' Im Jahre 1568 bat Balthasar Batthyány seine in Güssing wohnhafte Tante Katharina Svetkovics, 'sie möge sich vor dem Tode flüchten.' Nach dem obgenannten Steuerausweis befanden sich im Jahre 1588 in Punitz 'per contagiosam pestem 26 domus desertae.' - '... infolge der ansteckenden Pest 26 Häuser verlassen...' Und im Jahre 1595 gab es dort 35 öde Häuser. Nach einem amtlichen Häuserausweis besaß die Güssinger Herrschaft in Punitz im Jahre 1599 32 Häuser und im Jahre 1600 - 1601 nur mehr 14" [4].

"Die rasche Abnahme der herrschaftlichen Häuser in Punitz, wie auch - wie wir noch sehen werden - in anderen Gemeinden der Umgebung um das Jahr 1600, ist äußerst auffallend. Einen Grund hierzu möge eine weitere Forschung zeigen. Außer der Pest wurde die arme Bevölkerung noch von einem anderen schweren Übel heimgesucht" [4].

Frühe Neuzeit

"Rudol II. verfuhr mit den Protestanten zu streng. Die dagegen aufbegehrenden Magnaten wurden des Hochverrats beschuldigt, verhaftet und ihre Güter beschlagnahmt. Darauf versammelten sich die erbitterten Stände 1604 unter der Fahne Stephan Bocskays gegen Kaiser Rudolf. Nach erfochtenen Siegen in Siebenbürgen und Oberungarn drangen Bocskays Haiduken 1605 unter dem Oberbefehlshaber Gregor Nemethy in das Eisenburger Komitat ein. Der Güssinger Grundherr, der zweite Franz Batthyány, blieb in diesen Kämpfen seinem Herrscher treu, griff die in Steinamanger plündernden Aufständischen an und ließ zwei Offiziere Nemethys zum abschreckenden Beispiel enthaupten" [4].

"Um sich an den Batthyánys zu rächen, erschienen dann gegen Ende Juni 1605 die Haiduken Nemethys in unserem Gebiete, äscherten fast sämtliche Ortschaften Batthyánys im Strem- und Lafnitztale ein, raubten und mordeten, was ihnen in die Hände fiel. Auch Punitz blieb nicht verschont. Hier, wo noch 17 Jahre zuvor 7 Gehöfte standen, konnten drei Jahre nach dieser Verwüstung nur mehr eineinhalb Gehöfte vermerkt werden, während das Übrige vollständig niedergebrannt vorgefunden wurde" [4].

"Bei der Güterverteilung zwischen den Batthyáynischen Brüdern im Jahre 1662 sind dem Grafen Christoph - oder der älteren Linie - folgende Untertanen zugeteilt worden: Mathe Sterkovich, Lorenz Karlovich, Peter Krularich, Mathe Petrassics, Matecz Hoar, Ive Piszlicsovics, Peter Starics, Andreas Sitak, Bertal Schindelmacher, Stipan Krunarich, Mikula Harasztics, Peter Sueszter, Gregor Peter, Mathe Horvath, Ive Voykovics, Mathe Veliszovics, Marko Dragovich, Juray Magdich, Michael Jugonencs und Blasics Stransa, während dem Grafen Paul - oder der jüngeren Linie - der Punitzer Meierhof, in welchem Schafe und Rindvieh gezüchtet wurden, zufiel" [4].

"Die Gemeinde besaß neben Baufeldern ein ziemlich großes Weingebirge, welches teils von den Hiesigen, teils von den Auswärtigen gepflegt wurde. Außerdem hatte die Gemeinde in den herrschaftlichen wie auch in den eigenen Wäldern genügend Weidegrund" [4].

"In diesem Gebiete befand sich auch ein Kalkbruch, wo die jüngere Linie der Batthyány den zum Hausbedarf erforderlichen Kalk brennen ließ. Die Spuren dieses Kalkbruches sind in dem hinter der Punitzer Kirche befindlichen Wald noch zu sehen. Im Jahre 1750 besaß die Gemeinde 4 Pferde, 14 Ochsen, 10 Kühe, 14 Kälber, 51 Schweine und 26 Bienenstöcke" [4].

"Die Güssinger Batthyány hatten in ihrer Funktion als Generäle, beinahe 200 Jahre lang das Gebiet Westungarn gegen die Türken zu verteidigen. Wie man heute tapfere Krieger zu belohnen pflegt, so taten dies auch die Batthyány: Unter den Batthyányschen Soldaten zeichnete sich lange Jahre, insbesondere im 16-jährigen Türkenkrieg, der Adelige Alexander Niczky aus. Dafür schrieb im Jahre 1689 General Adam Batthyány um 1000 Taler all sein herrschaftliches Recht über die Gemeinde Punitz unter der Bedingung zu, sollten jemals seine Nachfolger der Nachkommenschaft des genannten Niczky die 1000 Taler zurückerstatten, dann fällt das herrschaftliche Recht auf die Batthyány zurück. Wie lange die Familie Niczky das Lehngut von Punitz in Besitz hatte, ist unbekannt. Man weiß nur soviel, dass der ungarische Hofkanzler Ludwig Batthyány um das Jahr 1742 mehrere Lehngüter unserer Umgebung ausgelöst hatte" [4].

"Wie umliegende Ortschaften, so wird auch Punitz vor dem Jahre 1848 die Steuern in zwei Raten in Steinamanger entrichtet haben. Im Jahre 1851 trug sie der Richter in das Steueramt nach St. Gotthard. Seit ungefähr September 1853 sammelte sie das in Güssing errichtete Steueramt ein. Um die Jahre 1860 - 1863 gehörte Punitz zum Stuhlrichteramt Stegersbach. Seit wann und wie lange, ist aus Mangel an diesbezüglichen Urkunden noch nicht bekannt. Das Notariat versahen anfangs die Lehrer. Der erste Lehrer als Ortsnotar von Punitz ist von 1812 bis 1838 Karl Kanz, als letzter in den Jahren 1840 bis 1850 ist Stefan Kirchenknopf bekannt. Um das Jahr 1856 schloss man Punitz dem Güssinger Kreisnotariat an. Seit dem Jahre 1909 ist es dem Tobajer Notariat zugeteilt" [4].

Ab 1900

"Im Dezember 1921 ist in dieser Gemeinde auch ein Gendarmarieposten aufgestellt und im Jahre 1924 die Freiwillige Feuerwehr gegründet worden, welche ihrem Wahlspruch nach: 'Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr', nicht nur den Mitmenschen vor Feuersbrunst schützt, sondern auch die feierlichen Gottesdienste und Leichenbegängnisse durch ihr festliches Erscheinen erhebt" [4].

"Auch bezüglich der Post macht man hier einen Fortschritt. Denn während vor der Landnahme ein Gemeindebriefträger wöchentlich zweimal die Post von Güssing in die Gemeinde trug, bringt diese seit dem Jahre 1924 wöchentlich viermal ein Landbriefträger. Ja sogar auf die in regnerischen Zeiten entsetzlichen Fahrwege wird in nun ein gewisses Augenmerk gerichtet. So begann man den von der St. Michaeler - Kirchfidischer Landstraße nach Punitz führenden Fahrweg zu schottern, wozu die hohe Landesregierung 1000,- Schilling spendete" [4].

"Ein großer Teil der Bevölkerung beginnt ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sein Glück in Amerika zu suchen. Im 1. Weltkrieg (1914 – 1918) sind 21 Männer der Gemeinde gefallen. Am 1. Juni 1925 wurde in Punitz unter reger Beteiligung der Bevölkerung eine Gedenktafel zu Ehren der Gefallenen feierlich enthüllt. Die Gedenktafel bestand aus schwarzem Marmor, in welcher die Namen der Gefallenen und Vermissten in Goldlettern graviert waren. Sie war rechter Hand des Kircheneingangs an der Kirchenmauer angebracht" [4].

"Im Jahre 1920 wird die Gleichstellung der deutschen Sprache mit der ungarischen beschlossen... 1921 wird das Burgenland an Österreich angeschlossen" [4].

Zweiter Weltkrieg und Besatzungszeit

"Der Krieg kam, und er riss auch aus Punitz viele Menschen mit sich: viele flüchteten in die Emigration. Doch viele schafften es nicht rechtzeitig, Österreich zu verlassen. Die im Ort lebenden Zigeunerfamilien wurden um 1942 fortgeschafft [und vermutlich ermordet]. Keiner jener 17 Sippenangehörigen ist je zurückgekehrt. Alle wehrtauglichen Männer die hier verblieben waren, mussten an die Front. Vielen Familien war das Glück des Wiedersehens nicht vergönnt. 26 Mal erging in Punitz die gefürchtete Nachricht an die Familien" [4].

Folgendes wurde von Zeitzeugen aus der Ortschaft vom Kriegsende und der Besatzungszeit berichtet.

"Am Osterdienstag 1945 kamen von Urbersdorf herauf die ersten sowjetischen Soldaten. Drei Wochen vorher war im Ort der deutsche Tross einquartiert worden. Bei Feichtinger und Lichtenberger waren Feldküchen, bei Eichinger (in den Bergen) stand Artillerie. die Deutschen haben sich nur zum Teil durch Flucht vor Gefangenschaft retten können. In der Nacht vor dem Einzug der roten Armee zogen größere deutsche Heeresteile durch Punitz" [4].

"Die Russen nahmen bei manchen Bauern, so bei Jelensits und Tamandl, Pferde und Wagen mit. Die Bauern oder ihre Nachbarn mußten mit den Pferden mitfahren, zum Teil über Wr. Neustadt hinaus. Später kamen sie mit leeren Händen heim. Auch der Vinum und der Wodka waren gefragte Substanzen. Herr Kopesky schenkte den 'Herren' ein, um Ruhe zu haben. Sie schlugen ihn zum Dank so schwer, dass er sich, wohl infolge eines Gehirndefektes, erhängte. Die Frauen mußten sich etwa drei Wochen lang vor den Übergriffen versteckt halten" [4].

"Nach den Sowjets kamen ungarische Besatzungstruppen. Auch sie hatten ihre Feldküche bei Lichtenberger und ihr Hauptquartier bei Marakovits Ferenc. Vom Urbersdorfer Meierhof aus unternahmen die Besatzungstruppen nächtliche Plünderungszüge nach Punitz. Die abgelegenen Höfe wurden deshalb geräumt. So wohnten z.B. Leitner und Richter in dieser Zeit im Schulhaus" [4].

"Die damaligen Parteifunktionäre Alois Marakovits (Bürgermeister), Rudolf Leitner und Adalbert Holzgethan wurden auf einige Tage abgeführt. Herr Marakovits war am 1.11.1943 an Stelle von Lichtenberger Adolf Bürgermeister geworden. Den Gottesdienst versahen während der Kriegszeit P. Stanislaus und Pater Franz von den Franziskanern aus Güssing" [4].

"Das Leben und Auskommen war während dieser Zeit erträglich, denn die 'Wäger' und 'Schätzer' drückten beim Dreschen und Sautanz ein oder auch zwei Augen zu. Der Sandriegelmeierhof war während des Krieges ein Pferdelazarett. (Die Gebäude wurden 1958 abgerissen). Während der russischen Besetzung mussten viele Leute nach Rauchwart schanzen gehen. Sie wurden bei den dortigen Leuten einquartiert" [4].

"Nach und nach kehrten ruhigere Verhältnisse ein, ein Mann nach dem anderen kam aus der Kriegsgefangenschaft heim. Letzter Heimkehrer war Herr Stefan Jelensits, der sich in russischer Gefangenschaft befand. Herr Emmerich Marakovits war in Amerika gefangen. Im Ort verbliebene Männer wählten hinter Lichtenbergers Apfelbaum, Herrn Ignaz Magdits zum provisorischen Bürgermeister, da dieser der russischen Sprache mächtig war. Jahrzehnte nach dem Krieg kümmerte sich der Kriegsopferverband unter der Leitung von Franz Gerencser um die Hinterbliebenen der Gefallenen des 2. Weltkrieges" [4].

Elektrifizierung und Ausbau der Güterwege

"Der 14. März 1951 ist ein denkwürdiger Tag in der Geschichte von Punitz. Nach langen Vorarbeiten ist das Ortsnetz endlich fertig geworden. Am Abend klopfte ein Arbeiter der STEWAG an und bat: Darf ich das Licht bringen? Er schaltete ein, und Licht durchfloss die Räume. Matthias Kerschbaum schreibt dazu: 'Die Punitzer Nach verzog sich vergrämt in die Wälder zurück. Manche Leute ließen anfangs das Licht jede Nacht brennen'" [4].

"Aus der Niederschrift vom 3. Oktober 1950 anlässlich einer Sitzung des provisorischen Gemeindeaussschusses lässt sich hierzu wie folgt entnehmen:

Anwesende: Bürgermeister Ignaz Magdits und die Gemeindeausschussmitglieder Karl Spirk, Josef Magdits, Ignaz Kollarits, Hermann Messenlehner, Nikolaus Jany, Karl Feichtinger, Karl Moser, Stefan Magdits und Ignaz Marakovits

Tagesordnung: Übernahme der Bürgschaft für ein Darlehen zum Ausbau der Elektrifizierung in der Gemeinde Punitz.

Beschluss: Aufnahme der Bürgschaft in Höhe von Schilling 37.310,- zum Ausbau der Elektrifizierung in der Gemeinde Punitz. Der damalige Zinssatz betrug 2,75%. Die Rückzahlungsdauer betrug 10 Jahre" [4].

"Das Licht erreichte Punitz noch querfeldein. Doch es dauerte nicht lange, und die Punitzer wollten ihren Ort trockenen Fußes betreten und verlassen können. Deshalb entschloss sich die Gemeinde 1952 den Ausbau des Güterweges bis zum Gasthaus Wiesler in Angriff zu nehmen. Vom Land Burgenland kam die Zustimmung und die Zusage für finanzielle Unterstützung. Gesagt, getan. Unter Anleitung eines fremden Vorarbeiters begann man ungefähr 1.000 m3 Schotter aus Badersdorf händisch zu planieren. Nach ca. 100 Metern wurden Punitzern die 3 Meter breite Straße zu schmal. Die Entscheidung, die Straße auf 4 Meter zu verbreitern hatte die Folge, dass das Land Burgenland die Unterstützungszusage zurückzog. Daher blieb der Güterweg auf halber Strecke ab dem Buderriegel unvollendet. Die Fertigstellung erfolgte in späteren Jahren" [4].

Dorfzentrum und weitere Ereignisse bis zur Jahrtausendwende

"Den Kern von Punitz bildet wie auch sonst in jdem Ort der Hauptplatz. Hier befinden sich das Gemeindehaus, die Feuerwehr und das Gast- und Kaufhaus Ratz" [4] .

"Das alte Gemeindehaus, welches einst ein eigenständiges Gebäude gewesen war, wurde 1885 erbaut. Ursprünglich als erstes Schulgebäude in Verwendung, wurde es später als Gendarmerieposten, Gemeindehaus und zuletzt als Wohnhaus genutzt. Es wurde 1986 abgerissen und neu aufgebaut. Die Eröffnung des neuen Gemeinde- und Feuerwehrhauses erfolgte am 19. August 1990" [4].

"In Punitz hat sich vieles verändert. Gebäude, Menschen und natürlich auch die Infrastruktur. Viele Neuerungen hielten Einzug, welche das Zusammenleben bzw. das Gemeinschaftsleben wesentlich erleichterten.

6. Februar 1957: Es flimert zum ersten Mal das Schwarz-Weiß-Bild über den Fernsehschirm des Herrn Ratz. Ein neues Medienzeitalter hat in Punitz Einzug gehalten. Die Kinder sind von der Röhre nicht wegzukriegen. Das hat sich allderings bis heute nicht geändert.

1958: Sputnik darf die Erde umkreisen. Der künstliche Himmelskörper wird von den Punitzern intensiv 'verfolgt'" [4].

"Die Amerikawanderung, welche bereits Ende des 19. Jahrhunderts ihren Anfang genommen hat, nimmt in größerem Ausmaße zu. 1959 erreicht die Amerikawanderung ihren Höhepunkt" [4].

"Am 3. Juli 1960 wird das neue Kriegerdenkmal vor der Schule in Punitz eingeweiht.

Ebenfalls 1960 erfolgt die Errichtung von Löschwasserteichen im Ortsgebiet.

[Im Jahre] 1966 findet die Gründungsversammlung des Union Sportfliegerclub Punitz [statt und der] Zivilflugplatz für Motor- und Segelflugzeuge [wird] errichtet.

Punitz wird im Jahre 1971 ein Ortsteil der Gemeinde Tobaj" [4].

"Gemäß Gemeindestrukturverbesserungsgesetz vom 1. September 1970 wurden mit Wirksamkeit zum 1. Jänner 1971 die vormals selbständigen Gemeinden Tobaj, Deutsch Tschantschendorf, Punitz, Kroatisch Tschantschendorf, Hasendorf und Tudersdorf zur Gemeinde Tobaj zusammengelegt" [1].

"Der in Punitz gelegene Ortsfriedhof wird von der Gemeinde Tobaj übernommen. 1973 erfolgt die Sicherstellung der Wasserversorgung jenes Friedhofes.

Ebenfalls 1973 wird der Ausbau der 1. Etappe der öffentlichen Straßenbeleuchtung ab dem Hause Nr. 35 (Marth) bis zur Schule hin, in Angriff genommen.

Die Errichtung der Aufbahrungshalle auf dem Areal des Punitzer Friedhofes erfolgt in 1977.

Seit 1979 ist die Gemeinde Tobaj Mitglied des Burgenländischen Müllverbandes.

Punitz – Weinstraße: Baubeginn im Juli 1980.

1995 tritt die Gemeinde dem Wasserverband 'Unteres Lafnitztal' bei. Der Ausbau erfolgt 1996 bis 1999 zugleich mit dem Ausbau des Kanalnetzes.

1996 erhält die Gemeinde Tobaj ihr eigenes Wappen.

1997 – 1999 wird Punitz zu 100% an das örtliche Kanalnetz angeschlossen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 19. Mio. Schilling, die Anschlusskosten pro Haus betragen etwa 25.000 Schilling" [4].

Übersicht aktiver Vereine

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Fehlender Parameter entweder „zugriff“ oder „abruf“ (Hilfe) — Best of Burgenland..
  2. Fehlender Parameter entweder „zugriff“ oder „abruf“ (Hilfe) — Landschaftsschutzgebiet Südburgenländisches Hügel- und Terrassenland..
  3.  Pater Gratian Leser: Geschichte von Punitz. Güssinger Zeitung, 1928.
  4. 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 4,11 4,12 4,13 4,14 4,15 4,16 4,17 4,18 4,19 4,20 4,21 4,22 4,23 4,24 4,25 4,26 4,27 4,28 4,29 4,30 4,31 4,32 4,33 4,34 4,35  Franz Marth: Die Chronik von Punitz. 2001