Ekbert (I.) von Vornbach (* im 11. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, um 1109), auch Ekbert von Formbach, war Angehöriger einer bairischen Grafenfamilie, die im 11. und 12. Jahrhundert wichtige Besitzungen im heutigen Ober- und Niederösterreich besaß. Er und seine Nachkommen herrschten außerdem über die im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegene Grafschaft Pitten.

Herkunft und Familie

Ekbert (I.) von Vornbach entstammte der Grafenfamilie der Formbacher. Er gilt als Sohn des Grafen Bruno im Künziggau. Verheiratet war er mit Matilde, die in der älteren Forschung gewöhnlich für eine Enkelin des Grafen Arnold (II.) von Wels-Lambach († um 1070) gehalten wurde.[1] Einer seiner Söhne, Dietmar, wurde Abt des Klosters von Ossiach. Ein weiterer Sohn war Graf Ekbert (II.) von Vornbach, der spätere Graf von Pitten und einer der Schwiegersöhne des Markgrafen Otakar (II.) von Steier († 1122) und der Babenbergerin Elisabeth. Mit seinem Enkel Ekbert (III.) endete dieser Familienzweig.

Leben

Ekbert (I.) von Vornbach war Graf von Formbach und Graf im Künziggau. Gemeinsam mit seinem Cousin Ulrich von Radlberg (vielleicht mit dem Grafen Ulrich von Windegg ident) und dessen Bruder Konrad flüchtete er wegen eines Konflikts mit Kaiser Heinrich IV. um 1077 an den Hof des ungarischen Königs Ladislaus I. "des Heiligen", wo er für den Spätwinter und im Frühjahr 1078 belegt ist.[2] Dadurch verlor seine Familie ihre Grafschaften im Gebiet von Inn und Donau, welche er auch später nicht mehr zurückgewinnen konnte, obwohl er seit 1094 über einige seiner dort gelegenen Besitzungen wieder verfügte, welche dem von seiner Familie gegründeten Stift Vornbach geschenkt wurden. 1094 ließ er dieses in eine Benediktinerkloster umwandeln, weswegen er als einer von dessen Gründern gilt.[3] Nach 1078 dürfte er in der Grafschaft Pitten Fuß gefasst haben. Große Teile der Stiftungen, die er und seine Familie dem Stift Vornbach machten, befanden sich in Neunkirchen, Gloggnitz und anderen Siedlungen nördlich des Semmerings. Aufgrund dieser Stiftungen gehörte das Stift Formbach im Hoch- und Spätmittelalter zu den bedeutendsten Grundbesitzern in den späteren Bundesländern Ober- und Niederösterreich.[4] Während in der älteren Geschichtsforschung davon ausgegangen wurde, dass er über seine Ehefrau zu seinen Besitzungen im heutigen Niederösterreich ügelangte, gilt in der neueren Geschichtsforschung als unsicher.[5]

Einzelnachweise

  1. vgl. Klaus Lohrmann: Die Babenberger und ihre Nachbarn, 2020, S. 210f. und S. 2011f.
  2. vgl. Klaus Lohrmann: Die Babenberger und ihre Nachbarn, 2020, S. 206
  3. vgl. Klaus Lohrmann: Die Babenberger und ihre Nachbarn, 2020, S. 209
  4. vgl. Klaus Lohrmann: Die Babenberger und ihre Nachbarn, 2020, S. 209f.
  5. vgl. Klaus Lohrmann: Die Babenberger und ihre Nachbarn, 2020, S. 210-212

Literatur