'Heinrich (I.) von Liechtenstein (* im 13. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, um 1265) war der Letzte einer bairischen Grafenfamilie, welche im 11. Jahrhundert ihren Sitz im späteren Ort Klosterneuburg hatten. Im Konflikt der Markgrafen von Österreich mit dem Kaiser verlor er seine Besitzungen im heutigen Österreich.

Herkunft und Familie

Heinrich (I.) von Liechtenstein entstammte einer Ministerialenfamilie[A 1]. Er war einer der Söhne von Dietrich (II.) von Liechtenstein († nach 1209).[1] und der Vater von Heinrich (II.) von Liechtenstein († 1314), dem Ehemann von Petrissa von Zelking († Anfang des 14. Jahrhunderts).

Leben

Heinrich (I.) von Liechtenstein profitierte um 1247/48 von den Bemühungen des von Kaiser Friedrich II. als Landesverweser für das Herzogtum Österreich eingesetzten Otto von Eberstein, sich durch die Vergabe von Babenbergischen Kammergütern seine Stellung zu sichern.[2] Als Herzogin Gertrud und ihr Ehemann Hermann um 1248/50 versuchten, ihre Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steier zu behaupten, verhielt er sich neutral, wofür diese allerdings Gegenleistungen zu erbringen hatten.[3] Unter der Herrschaft des "Böhmenkönigs" Ottokar (II.) erhielt er von diesem die im Süden der Markgrafschaft Mähren gelegene Herrschaft Nikolsburg als "freies Eigen". Diese Herrschaft verblieb im Besitz seiner Familie.

Einzelnachweise

  1. vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 218-262, S. 230
  2. vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 255
  3. vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 255f.

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.