Ekbert (II.) von Vornbach (* im 12. Jahrhundert; † 5. August 1168, bei Mailand), auch Ekbert von Formbach, war Angehöriger einer bairischen Grafenfamilie, die im 11. und 12. Jahrhundert wichtige Besitzungen im heutigen Ober- und Niederösterreich besaß.

Herkunft und Familie

Graf Ekbert (II.) von Vornbach entstammte der einflussreichen und weit verzweigten Grafenfamilie der Formbacher. Er war der Sohn des Grafen Ekbert (I.) von Vornbach († um 1109) aus dessen Ehe mit Mathilde, einer Enkelin des Grafen Arnold (II.) von Wels-Lambach († um 1050). Verheiratet war er mit Willibirg, einer Tochter des steirischen Markgrafen Otakar (II.) von Steier († 1122). Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn: Ekbert (III.) von Vornbach, Graf von Pitten († 1158).

Leben

Nachdem sein gleichnamiger Vater Teile des bei Pitten gelegenen Besitzes, darunter Dorf und Markt Neunkirchen und ausgedehnte Güter um Gloggnitz, dem Kloster Vornbach, dem im heutigen Bayern gelegenen Hauskloster der Familie, überlassen hatte, zwang Ekbert (II.) das Kloster zur Rückgabe der meisten dieser Gebiete an seine Familie. 1134 gelang es dem Abt Dietrich von Formbach das Gebiet zwischen Gloggnitz und Schottwien zurückzukaufen. Daher konnte das Kloster zu Ende des 12. Jahrhunderts in Gloggnitz eine Zelle gründen, aus der später eine Propstei wurde.[1]

Im Besitz von Ekbert (II.) blieben dagegen der Markt Neunkirchen und dessen Umgebung, die dieser mit Hilfe seiner Ministerialen[A 1] kontrollieren konnte. 1149 werden diese Ministerialen erstmals urkundlich als "ministeriales Putinenses" bezeichnet. Eine Grafschaft Pitten existierte zu dieser Zeit jedoch noch nicht, Ekbert (II.) wird aber einige Male bereits als Graf von Pitten bezeichnet. Den Grafentitel führte Ekbert aufgrund seiner "bairischen" Grafschaften. Die Pfeiler seiner Herrschaft in Teilen des "Pittnerlandes" bildeten die Höhenburgen Pitten, Grimmenstein, Kranichberg und Klamm.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 289

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.