Wilhelm Germer eigentlich Wilhelm Heinrich Jacob Germer (* 10. November 1816 in Warburg im Herzogtum Braunschweig; † 5. Mai 1899 in Baden bei Wien) war ein Handschuhfabrikant und später Besitzer von Weichselrohrpflanzungen in Baden.

Wilhelm Germer (1816-1899) Handschuhfabrikant und Bürgermeister der Stadt Baden

Leben

Wilhelm Germer kam ein Jahr nach dem Wiener Kongress anno 1816 in Warburg im Herzogtum Braunschweig als Sohn des Kutschers Johann (nach anderen Quellen: Georg) Christoph Germer aus Warburg im Herzogtum Braunschweig und dessen Ehefrau Maria Elisabeth geb. Albert zur Welt und wurde nach evangelischen Ritus getauft. Anno 1843 heiratete Germer seine aus dem Wiener Vorort Fünfhaus stammende Ehefrau Theresia Adam in der Pfarre Wieden bei Wien[1], die ihm drei Kinder, Karolina Theresia *1844[2], Wilhelm Michael *1846[3] und Maria Aloisia *1849[4] schenkte.

In den Jahren vor 1843 bis mindestens 1849 übte Germer den Beruf des Handschuhmachers aus, was im Trauungsbuch und in den Taufbüchern seiner Kinder protokolliert ist. Germer besaß nebenbei auch Weichselrohrpflanzungen für die Weichselrohrherstellung in Baden und gründete zu diesem Zweck auch die Firma Wilhelm Germer & Komp.[5], die bei der Londoner Weltausstellung im Jahre 1862 in Zusammenhang mit der Weichselrohrherstellung mit einer Medaille ausgezeichnet wurde[6].

Ab 1849 gehörte Germer auch der Badener Gemeindevertretung an und war vom Oktober 1866 bis November 1875 Bürgermeister der Stadt Baden, in dessen Regierungszeit bedeutsame Veränderungen der Kurstadt erfolgten. Germer ist auch als der eigentliche Gründer der Sparkasse Baden anzusehen. Aus Zeitmangel bei der Gründungsversammlung im Oktober 1868 lehnte Germer den Vorstandsposten zugunsten des Heinrich Freiherrn von Doblhoff-Dier ab. Im Juni 1876 ernannte ihm der Stadtgemeinderat für seine Verdienste zum Ehrenbürger und Jahre später wurde die ehemalige Gumpoldskirchner-Straße in Germergasse umbenannt.

Wilhelm Germer verstarb am im Mai 1899 in Baden, Hauptplatz Nr. 9 an Gefäßverkalkung[7] und wurde am Stadtpfarrfriedhof zur ewigen Ruhe bestattet[8].

Literatur

Einzelnachweise