Ludwig von Dietrichstein zu Rabenstein (* im 16. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert, nach 1601) war Erbschenk von Kärnten. Als Angehöriger einer wenig begüterten Linie des älteren Familienzweiges der Dietrichsteiner gelang ihm durch den "Fürstendienst", eine kluge Ehepolitik und Sparsamkeit ein glanzvoller Aufstieg.

Herkunft und Familie

Ludwig von Dietrichstein zu Rabenstein entstammte dem älteren Familienzweig der Dietrichsteiner, einer im Herzogtum Kärnten ansässigen Adelsfamilie, die später zu einer der bedeutendsten Familien des Habsburgerreiches zählte. Er war ein Urenkel von Pankraz von Dietrichstein († 1508), dem Kaiser Maximilian I. das prestigeträchtige Amt des Kärntner Erbmundschenken und Großneffe von Siegmund von Dietrichstein († 1533), dem Begründer der Linie Dietrichstein-Hollenburg-Finkenstein.[1]

Ludwig von Dietrichstein gilt als der älteste Sohn von Seifried von Dietrichstein aus dessen Ehe mit Katharina von Neuhaus zu Greifenstein und Ehrenhausen († vor 1571).[2] Um 1578 heiratete er mit Anna von Mosheim, die Schwester von Seifried von Mosheim. Sie entstammte einer Ministerialenfamilie[A 1] des Erzstiftes Salzburg, die seit dem 14. Jahrhundert dem Hochstift Gurk diente und mit einer ganzen Reihe von weiteren Gurker Ministerialenfamilien versippt war.[3]

Leben

Ludwig von Dietrichstein war 1586-1589 Kriegszahlmeister von Erzherzog Karl (II.) von Innerösterreich, dann Hofkammerrat und zuletzt unter den Erzherzögen Karl (II.) und Ferdinand (III.) Präsident der Niederösterreichischen Kammer.[4] Bereits vor 1577 übertrug ihm sein Vater die Verwaltung der Burg und Herrschaft Reichenfels (heute Teil der Gemeinde Reichenfels), eine Pflegschaft des Hochstiftes Bamberg.[5]

Ludwig von Dietrichstein wurde am 28. Mai 1599, gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm und seinem Halbbruder Hanns, in Graz in den Freiherrenstand erhoben. Am 28. März 1601 folgte in Prag seine Erhebung in den Reichsfreiherrenstand, wieder gemeinsam mit Wilhelm und Hanns.[4]

Literatur

  • Franz Otto Roth: Zur Funktion sowie zu Besitz- und Baugeschichte der verpfändeten landesfürstlichen Burg Rabenstein im Lavanttal vornehmlich im 16. Jahrhundert. Eine vergleichende kulturhistorische Betrachtung. In: Reinhard Härtel (Hrsg.): Geschichte und ihre Quellen. Festschrift für Friedrich Hausmann zum 70. Geburtstag. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1987. ISBN 3-201-01414-1. S. 345-366

Einzelnachweise

  1. vgl. Franz Otto Roth: Zur Funktion sowie zu Besitz- und Baugeschichte, 1987, S. 346
  2. vgl. Franz Otto Roth: Zur Funktion sowie zu Besitz- und Baugeschichte, 1987, S. 347
  3. vgl. Franz Otto Roth: Zur Funktion sowie zu Besitz- und Baugeschichte, 1987, S. 348, mit Fußnote 16
  4. 4,0 4,1 vgl. Franz Otto Roth: Zur Funktion sowie zu Besitz- und Baugeschichte, 1987, S. 347, Fußnote 12
  5. vgl. Franz Otto Roth: Zur Funktion sowie zu Besitz- und Baugeschichte, 1987, S. 349

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.

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