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Eva Fuchs 2020 in ihrem Sommeratelier bei Reichenau an der Rax

Eva Fuchs, eigentlich Eva-Christina Fuchs geborene Postl (* 21. November 1941 in Wien)[1] ist eine österreichische Künstlerin, Malerin, Schmuck- und Modedesignerin.

Leben

Eva-Christina Postl, Tochter von Melanie und Karl Postl, wuchs in Mariahilf (6. Wiener Gemeindebezirk) auf.[2] Ihre Großmutter Angelie Postl war Landschaftsmalerin, durch die sie die erste Anregung zum Malen erhielt. Der Wunsch, Malerin zu werden, entwickelte Eva Fuchs, als die Familie der damals 13-Jährigen in die Seilerstätte[3] im 1. Wiener Gemeindebezirk zog und sie beim Ausräumen des Dachbodens die Staffelei und Malutensilien ihrer Großmutter entdeckte. Prägenden künstlerischen Einfluss erfuhr sie durch ihren späteren Ehemann, den Maler Ernst Fuchs, mit dem sie vier Kinder hat.

Schaffen

1973 veröffentlichte sie Das Album der Familie Fuchs, das Zeichnungen (und Texte) ihres Mannes, ihrer Kinder und vor allem von ihr versammelte[4] und im selben Jahr als das beste Kinderbuch des Jahres ausgezeichnet wurde.[5]

In ihrer frühen Phase malte Eva Fuchs vor allem Zeichnungen mit Bleistift und dann mit Buntstift. Im Laufe ihrer Entwicklung wandte sie sich verstärkt der Ölmalerei mit altmeisterlicher Mischtechnik und der Aquarellmalerei zu. 1997 fand die erste Einzelausstellung von Eva Fuchs mit Ölbildern, Aquarellen, Zeichnungen und Schmuckkreationen im Looshaus im 1. Wiener Gemeindebezirk statt.

Religion spielte in Eva Fuchs Schaffen eine themengebende Rolle. So finden sich immer wieder biblische, vor allem neutestastementliche Motive. Mit zunehmender Reife der Künstlerin entwickelten sich spirituelle Einflüsse weiter, und so finden sich im späteren Werk neben religiösen auch esoterische Motive verarbeitet. Dabei spielen die Themen Mythos und Sexualität eine zentrale Rolle. In oft zyklischen Werken steht im Frühwerk von Eva Fuchs mehr der Mann (z. B. in den Engel-Zyklen) im Fokus und in den späteren Schaffensperioden verstärkt die Frau, oft auch in Form von Selbstporträts oder in Antlitz oder Körper der weiblichen Darstellung am eigenen Abbild orientiert. Eva Fuchs entwickelte einen Stil des „idealen Naturalismus“, indem sie die naturgetreue Abbildung durch ihre Sicht idealisiert und zur Perfektion verbessert. Sie beschreibt ihre Motivwahl selbst als „inneren Prozess des Zusammenträumens“.[6] 2003 präsentierte das Studio Fayer unter dem Titel „Engel und mystische Landschaften“ eine Einzelausstellung.[7]

Datei:Europamarke Eva F 2004 copyright Österreichische Post AG.jpg
Sonderpostmarke Europa 2004 unter dem von PostEurop vorgegebenen Thema „Ferien“ mit dem österreichischen Beitrag Blumenfeld von Eva Fuchs

Für die Gestaltung des österreichischen Beitrags für die Europamarken 2004 wurde als Vorlage ihr Ölbild Frühlingswiese in altmeisterlicher Mischtechnik auf Leinwand ausgewählt. Sie war der bis dahin erste weibliche Künstler, der die in ganz Europa vertriebene Sondermarke Europa gestaltete.[8]

Besonders verbunden durch ihre persönlichen Begegnungen mit Initiator Kurt Bergmann war sie der humanitären Aktion „Licht ins Dunkel“. Ihre Gemälde waren regelmäßig Teil der Fernsehversteigerungen zugunsten dieser Aktion.

Parallel zu ihrem malerischen Schaffen war sie auch als Mode- und vor allem Schmuckdesignerin tätig. Bis heute ist Eva Fuchs künstlerisch aktiv und malt in ihren beiden Ateliers in Wien und bei Reichenau an der Rax.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1997: Looshaus, Zeichnungen, Ölgemälde und Schmuck; „Schönheit ist der Sinn der Welt, Schönheit genießen heißt die Welt verstehen“ (Otto Julius Bierbaum) / 6. November 1997 Eröffnung
  • 2001: Universitätsbibliothek Bodenkultur Wien, „Retrospektive über 4 Jahrzehnte“, Zeichnungen, Öl, Aquarelle und Schmuck (23. April 2001)
  • 2003: Studio Fayer, „Engel & mystische Landschaften“, 14. April – 14. Mai 2003
  • 2016: Internationale Ring Wienale im Kunstraum Ringstraßen Galerien (18.–28. Mai 2016) gemeinsam mit 28 Künstlern

Veröffentlichungen

  • Das Album der Familie Fuchs. Zeichnungen und Texte von Vater Ernst, Mutter Eva Christina, Kinder Emanuel, Angelika, Tilman, Marie. Residenz Verlag, Salzburg 1973, ISBN 3-7017-0086-9.

Literatur

Weblinks

  • Ernst Fuchs. Vita-Leben. In: ernstfuchs-zentrum.com (Eva Fuchs auf Website ihres ehemaligen Ehemannes)

Einzelnachweise

  1. Ernst Fuchs. Vita-Leben. In: ernstfuchs-zentrum.com, abgerufen am 9. August 2022 (Eva Fuchs auf Website ihres ehemaligen Ehemannes).
  2. Eva Fuchs. In: fashop.at. Archiviert vom Original am 18. September 2021, abgerufen am 27. September 2021.
  3. Seilerstätte. In: Wien Geschichte Wiki. 7. März 2022, abgerufen am 8. August 2022.
  4. Album der Familie Fuchs. In: buchfreund.de. Abgerufen am 18. September 2021.
  5. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Band 30, Ausgaben 44–51, 1974, S. 2842 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Hubertus Seidl in: Cercle Diplomatique. 1997.
  7. Anja Schmidt, Nr. 16 / 19. April 2003, Rubrik Kunst.
  8. Europa 2004 – Ferien. Sonderpostmarke. In: Austria-Forum. TU Graz, abgerufen am 27. September 2021.