Sonja Knips (geborene Sophia Amalia Maria Freifrau Potier des Echselles * 2. Dezember 1873 in Lemberg in der Ukraine; † Mai 1959 in Seeboden in Kärnten) war Kunstmäzenin.

Leben

 
das 1898 gemalte Bild von Gustav Klimt

Sonja (eigentlich Sophie) stammt aus der österreichischen Offiziersfamilie Potier, die ursprünglich aus Belgien ins Kaisertum kam. Ihr Vater war in Lemberg stationiert. Die adelige Familie war aber finanziell nicht sehr betucht. So musste Sophie das Lehrerinnenseminar besuchen, um nachher als Gesellschafterin zu arbeiten. Daneben unterrichtete sie in der Familie Krassl-Traissenegg, die ein Eisenwerk betrieben, die Kinder. In der Familie lernte sie den Partner von Krassl-Traisenegg den aus Sachsen stammenden Anton Knips kennen.

Das ungleiche Paar heiratete im Jahr 1896 in der Wiener Augustinerkirche und zog in eine Wohnung in der Gumpendorfer Straße, wo sich auch der Firmensitz der Firma Petzold befand. Die Ehe, die bis ans Lebensende von Anton Knips im Jahr 1946 bestand, stand von Anfang an unter dem Aspekt Adel zu Geld, hatte aber wenige Berührungspunkte. Während er ein Stadtmensch war, zog es sie immer aufs Land oder an den Stadtrand.

Die beiden kauften schon 1896 in Seeboden ein Seegrundstück am Millstädter See. Für die Planung und dem Bau ihrer Villa, der 1903 erfolgte, nutzte sie die Bekanntschaften in Wien, den Architekten Josef Hoffmann und dem Maler Gustav Klimt, die eine Villa im Stil der Wiener Werkstätten errichteten.

Als sie auch die Wiener Wohnung in diesem Stil einrichtete, missfiel dies ihrem Gatten und so beschloss sie, ihre Sommer in Seeboden zu verbringen. Im Jahr 1898 beauftragte sie Klimt, ein Gemälde von ihr zu malen. Damit sie dabei nicht immer anwesend sein musste, fertigte Klimt Fotos von ihr an und malte nach der Vorlage dieser, was aufgrund dieser neuen Methode auch zur Bekanntheit Klimts beitrug.

In Seeboden, wo sie einen Großteil ihrer Zeit allein verbrachte, wurde Knips von der Bevölkerung gut aufgenommen. Sie selbst trat auch als Wohltäterin auf.[1] Sie hatte zwei Söhne, Rudolf und Herbert. Herbert starb gegen Ende des Ersten Weltkrieg, den er unbeschadet überstanden hatte, an der Spanischen Grippe.

Nach dem Tod von Herbert Knips erbaute Josef Hofmann das Familiengrabmal im Hietzinger Friedhof. Auch in Döbling war Hoffmann für das Ehepaar Knips tätig. Für Anton Knips war das allerdings nur eine Finanzierung, die Sonjas Mäzenatentum geschuldet war. Ein persönliches Anliegen scheint ihm dieses nicht gewesen zu sein. Unter diesem Aspekt baute Hofmann in den Jahren 1923/1924 die Villa Sonja Knips in der Nußwaldgasse 22.

Anton Knips starb 1946, so war sie allein in Seeboden, wo sie 1959 an einem Herzinfarkt vereinsamt starb. Bestattet wurde sie aber nicht im Familiengrab in Hietzing, sondern in einem einfachen Grab in Liesergg, einem Ortsteil von Seeboden. Familienanekdoten zufolge soll der Grund ihr schlechtes Verhältnis zur Cousine ihres Gatten, Barbara Knips (1865-1935), gewesen sein, sodass sie nicht mit ihr im selben Grab liegen wollte.

Während die Hofmann-Bauten in Wien erhalten sind und unter Denkmalschutz stehen, wurde die Villa in Seeboden wegen Desinteresses der Erben verkauft und später abgerissen. Eines der Betten aus der Villa findet sich heute im Museum für angewandte Kunst in Wien. Das Gemälde von Klimt befindet sich im Oberen Belvedere.

Weblinks

  Sonja Knips – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

  1. Fahnenenthüllung. In: Freie Stimmen. Deutsche Kärntner Landes-Zeitung / Freie Stimmen. Süddeutsch-alpenländisches Tagblatt. Deutsche Kärntner Landeszeitung, 28. Juni 1913, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/fst