Jakob von Neuberg (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, am 23. Februar nach 1405)[A 1] war Abt des Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz. Unter ihm wurde die Klosteranlage von einer verheerenden Brandkatastrophe heimgesucht.

Abt Jakob, gemeinsam mit seinem Vorgänger Abt Heinrich (II.), auf dem 2. Abtbild im Kreuzgang von Stift Neuberg
Die Kirche des ehemaligen Klosters Neuberg, dessen Abt Jakob war. Sie dürfte bei der Brandkatastrophe, die vermutlich zu seiner Absetzung führte, noch am wenigsten zu Schaden gekommen sein.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft von Abt Jakob ist bisher nichts Genaues bekannt.

Leben

Jakob folgte Abt Heinrich II. von Neuberg nach. Als Abt ist er erstmals am 23. Februar 1387 bezeugt.[1] Wie sein Vorgänger versuchte er die Vikarkirche von Spital am Semmering für das Stift zu erwerben. Das hatte zur Folge, dass der Salzburger Erzbischof Pilgrim (II.) über ihn und das Stift am 25. Oktober 1387 sogar Kirchenstrafen verhängte. Nach mehreren päpstlichen Entscheidungen zugunsten des Stiftes erreichte er, dass die Vikarstelle der Pfarrkirche von Spital am Semmering nach dem 3. Jänner 1395 gewöhnlich mit Mönchen aus seinem Kloster besetzt wurde.[2]

Trotz dieses Erfolges war seine Amtszeit von schweren Rückschlägen und Verlusten gekennzeichnet.[3] Den Höhepunkt bildete eine verheerende Brandkatastrophe am 1. Juli 1396, bei der die Dächer der gesamten Klosteranlage, die Küche, das Konventgebäude, das Refektorium, das Mönchskrankenhaus und das Abthaus sowie das benachbarte Dorf Neuberg zerstört wurden.[4] Vermutlich war dieser Brand auch der Grund dafür, dass Abt Jakob wenig später abgesetzt wurde. Er dürfte den Rest seines Lebens als Bruder Jakob im Kloster gelebt haben. Letztmals ist er am 11. November 1405 urkundlich bezeugt. Sein Sterbejahr ist unbekannt.[3] Sein Nachfolger als Abt war Erhard Krakauer.[5]

Erinnerung an Abt Jakob von Neuberg

  • Eine nicht zeitgenössische Darstellung von Abt Jakob findet sich auf einem der 20 Abtbilder, die im Kreuzgang des früheren Klosters hängen.[4]

Literatur

  • Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg. In: Zeitschrift des historischen Vereins für die Steiermark 46, 1955, S. 125-149 digital
  • Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang. In: Otto Fraydenegg-Monzello (Hrsg.): Schatz und Schicksal. Steirische Landesausstellung 1996. Mariazell & Neuberg an der Mürz, 4. Mai bis 27. Oktober. Graz, 1996. ISBN 3-901704-02-7. S. 357-364

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 141
  2. vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 141f.
  3. 3,0 3,1 vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 142
  4. 4,0 4,1 vgl. Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang, 1996, S. 359
  5. vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 143

Anmerkungen

  1. Geburts- und Sterbedaten, vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 142
VorgängerAmtNachfolger
Abt Heinrich (II.)Abt von Stift Neuberg
1387-1397
Abt Erhard