Jörg Enenkel von Albrechtsberg

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Jörg oder Georg Enenkel (* im 14. Jahrhundert; † um 1415/16 oder 1419)[1] stand im Dienst der Herzöge von Österreich und gilt als Stammvater des Albrechtsberger Familienzweiges der Familie Enenkel.

Die Wallfahrtskirche in Mauer bei Melk. Hier wurde Jörg Enenkel von Albrechtsberg beigesetzt.

Herkunft und Familie

Jörg Enenkel stammte aus der Familie Enenkel. Diese gehörte zum niederen Adel des Herzogtums Österreich.[1]

Jörg Enenkel war zweimal verheiratet[1],

∞ in 1. Ehe (Eheschließung um 1375) mit Anna, Tochter des Wiener Ratsbürgers Hermann von Eslarn (dem Älteren),
  • Albrecht Enenkel († um / nach 1441),
∞ in 2. Ehe (Eheschließung 1391) mit Barbara, Tochter von Vinzenz dem Fläming (Vinzenz Flemming), die ihm die Herrschaft Albrechtsberg an der Pielach (heute Teil von Loosdorf) zubrachte, nach der und seine Kinder sich in der Folge benannten.[1]
  • Kaspar Enenkel von Albrechtsberg († um / nach 1441)
  • Pankraz Enenkel von Albrechtsberg († um / nach 1441)
  • Marx Enenkel von Albrechtsberg († um / nach 1441)
  • Juliane Enenkel von Albrechtsberg († 1476) ∞ (1. Ehe, geschlossen vor dem 13. Oktober 1441) mit Andre Hiltprant (von Meran), einem Bürgermeister der Stadt Wien[1]; ∞ (2. Ehe, geschlossen 1450) mit Jörg Krempel[2]

Leben

Jörg Enenkel war Hauptmann in Ybbs[1], nach dem er sich zunächst benannte. 1397 erwarb er durch Kauf die Feste Lonsdorf (heute Teil der Stadt Linz). 1390-1413 war er Mautner in Linz und während dieser Zeit auch mehrmals der Stadtrichter von Linz. Seit dem 18. September 1413 war er als Nachfolger von Stephan Kraft Pfleger[A 1] im Ischlland und Amtmann in Gmunden.[3][1]

In Wien gehörte Jörg Enenkel 1407-1412 ein Haus im Raubergässel bei Sankt Stephan. 1414 kaufte er von seinem Schwager Hermann von Eslarn (dem Jüngeren) ein halbes Haus in der Münzerstraße, das nach seinem Tod seine Söhne erbten.[1]

Nach seinem Tod wurde Jörg Enenkel in der Pfarrkirche von Mauer bei Melk beigesetzt. Sein Grabstein ist dort erhalten geblieben.[1]

Literatur

  • Richard Perger: Neues über Andre Hiltprant von Meran, Wiens Bürgermeister im Jahre 1442. In: Studien zur Wiener Geschichte. Festschrift aus Anlass des hundertfünfundzwanzigjährigen Bestehens des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (= Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 34, 1978, S. 36-53 digital

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 vgl. Richard Perger: Neues über Andre Hiltprant von Meran, 1978, S. 45
  2. vgl. Richard Perger: Neues über Andre Hiltprant von Meran, 1978, S. 46
  3. vgl. Christian Lackner: Ein Rechnungsbuch Herzog Albrecht III. von Österreich. Edition und Textanalyse (= Silvia Petrin - Willibald Rosner (Hrsg.): Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde. Bd. 23) (= NÖ Schriften 93 Wissenschaft). Selbstverlag des NÖ Instituts vor Landeskunde, Wien, 1996. ISBN 3-85006-085-3. S. 53, Fußnote 15.2

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.