Franz Kirchberger (* 1832; † 1902) war ein oberösterreichischer Pädagoge, Komponist und Organist.

Entlassungszeugnis 1880. Unterzeichnet von Franz Kirchberger

Leben und Wirken

Franz Kirchberger ist geboren 4. Oktober 1832 in Natternbach im Bezirk Schärding.

Kirchberger erwarb die Lehrbefähigung für Hauptschulen in Linz 1848, verbrachte vier Jahre als Lehrer in Haag am Hausruck, 17 Jahre in Lambach und war von 2. Jänner 1869 bis zu seiner Pensionierung am 1. Juni 1891 Leiter der zwei- und ab 1871 dreiklassigen Volksschule in Perg. Untergebracht war die zweiklassige Schule damals im »Haus hinter dem Rathaus« in der heutigen Lebingerstrasse. Weitere Klassenräume kamen dann im Frauendorferhaus Markt Nr. 41 (heutige Adresse Hauptplatz Nr. 8) hinzu .

Er nahm teil an Sängerfesten, so am Nürnberger Sängerfest (Juli 1861) und vermutlich am Oberösterreichischen Sängerfest in Linz (4. bis 6.6.1865). [1] In Perg war er auch als Chormeister der Liedertafel tätig.

Franz Kirchberger ehelichte 11. Juni 1872 Eleonore geborene Rotheneder. Er verstarb in Perg am 16. April 1902. Begraben am 19. April 1902.

Kompositorisches Werk

Als wichtiges kompositorisches Werk gilt die Vertonung des Perger Liedertafelmottos, das auf einen Text von Max Pfeifer basiert:

Rein wie Gold, stark wie Erz, sei des deutschen Sängers Herz.

Der Notensatz für die Melodie ist im Perger Heimatbuch von Florian und Konrad Eibensteiner festgehalten (auf S. 135 [2]). Dieses Perger Liedertafelmotto war in den Sängerkreisen weitum bekannt geworden, was sich auch beim großen Sängerfest in Wien im Jahr 1928 zeigte. Das Perger Liedertafelmotto mutierte so zum Gemeingut der damaligen Gesangsvereine.

Kirchbergers vierstimmiger Männerchor »Der Stern der Liebe« hat sich im Stift St. Florian erhalten. Kirchbergers Trauerchor »Wir stehen an deinem Grabe« trug die Perger Liedertafel 1902 bei der Einsegnung von Karl Thanheiser vor.

Die Bekanntschaft mit Anton Bruckner

Kirchberger kannte Bruckner aus seiner Zeit in Lambach und hatte möglicherweise schon damals Beziehungen zu Perg. Bruckner hat 1863 über angebliche Vermittlung von Kirchberger im Auftrag von Bürgermeister Karl Terpinitz die Orgel der Perger Pfarrkirche kollaudiert (die Orgel erprobt und ihrer Bestimmung übergeben). Einen entsprechenden Brief von Bruckner bewahrt in Perg das Heimathaus auf. [3]

Quelle

  • Nachruf für den Schulleiter Franz Kirchberger, in: Chronik der Volksschule Perg (1893 bis 1936), transkribiert von Franz Moser und Johann Pree, betreffend das Jahr 1902

Einzelnachweise

  1. Franz Scheder: Anton Bruckner Chronologie Datenbank. Bekanntschaft mit Franz Kirchberger. Abgerufen am 21. September 2022.
  2. Florian und Konrad Eibensteiner: Perg Ob.-Öst. Illustriertes Heimatbuch von Fl. K. Eibensteiner, Perg. Im Selbstverlag 1933. Das Perger Liedertafelmotto (S. 134). Abgerufen am 20. September 2022.
  3. www.pergmuseum.at: Ein Brief von Anton Bruckner. Abgerufen am 19. September 2022.