Felix Freywiller (* 1659 in Kaisersteinbruch, Westungarn, heute Burgenland; † 28. Oktober 1726 ebendort) war ein schweizer Steinmetzgeselle und Bildhauer des Barock.

Felix Freywiller war der einzige Kaisersteinbrucher Steinmetzgeselle, dem die Ehre eines Epitaphs in der Kaisersteinbrucher Kirche zuteil wurde.

Leben

Sein Vater Heinrich Freywiller, ein Steinmetzlehrjunge aus Zürich in der Schweiz, kam 1631 in den kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg, dem Zentrum schweizerisch-italienischer Baukünstler in der Nähe Wiens, der kaiserlichen Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches. Die Steinmetzbruderschaft bestimmte ihm Meister Pietro Maino Maderno, Fürst Liechtensteinischer Hofsteinmetz, zum Lehrherrn. Nach fünf Jahren erfolgte die Freisprechung zum Gesellen. Er heiratete am 5. August 1654 Christina Wiegnerin, Witwe des verstorbenen Kaisersteinbrucher Leutgebs Christoph Wiegner, 1664 kam Sohn Felix zur Welt.


Werke

Heute ist die Grabplatte im Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch ausgestellt. Der Text:

ALHIER RUET DER TAPFERE / FELIX FREYWILLER GEWESTER / STEINMEZ GESELL HAT / DEM KAISER 30 JAR GEDIND / IST ALHIER GEBORN UND / DEN 28. OCTOBER ANNO 1726 / GESTORBEN SEINES ALTERS / 67 JAR. GOTT VERLEIHE / IM UND ALLEN CHRIST / GLAUWIGEN EIN FREHLICHE / AUFERSTEUNG UND EIN / EWIGES LEBEN. / AMEN

"Dem Kaiser 30 Jahr gedient", das waren die Kaiser Leopold I. ab 1705 Joseph I. und ab 1711 Karl VI.. Der "tapfere" lässt nicht auf eine Tätigkeit als Steinmetz schließen.

Literatur

  • Stift Heiligenkreuzer Archiv, Kaisersteinbruch, Kirchenbücher, Register, Steinmetz
  • Helmuth Furch, Aus Heiligenkreuzer-Steinbruch wird Kaiser-Steinbruch, Die Grabplatten, 1981.
  • Helmuth Furch: In: Mitteilungen des Mus.- u. Kulturvereines Kaisersteinbruch.
Festschrift der Kaisersteinbrucher Kirche. Nr. 40.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, 2 Bände Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002-2004.
  • Helmuth Furch: Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister, eine Aufzählung 1650-1730, 2007.