Gottschalk VII. von Neitberg

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Gottschalk (VII.) von Neitberg (* im 13. oder 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, vor dem 5. Juni 1344)[A 1], auch Gottschalk Neitberger von Wörth und seit 1338 auch Gottschalk Neitberger von Thalheim, war ein angesehener Adliger des Herzogtums Steier.

Die frühere Ochsenburg - heute. Ursprünglich im Teilbesitz von Gisela von Neitberg wurde deren Anteile von Gottschalk (VII.) von Neitberg und seinem Bruder Heinrich (I.) durch Rückkauf erworben. Nach dem Tod von Gottschalk (VII.) kamen sie über die zweite Ehe seiner Witwe Elsbeth in den Besitz eines Cholo von Saldenhofen, der ein Verwandter der Brüder Gottschalk (VII.) und Heinrich (I.) war.

Herkunft und Familie

Gottschalk (VII.) von Neitberg entstammte dem Familienzweig der steirischen Ministerialenfamilie[A 2] der Neitberger, der sich nach dem Gut in Wörth benannte. Er war ein Sohn von Gottschalk (VI.) von Neitberg aus dessen Ehe mit einer Margarete von Puchheim und der Bruder von Heinrich (I.) von Neitberg, urkundlich genannt zwischen 1326-1333.[1] Verheiratet war er mit Elsbeth, der Tochter von Adalbero von Schönberg, die nach seinem Tod eine zweite Ehe mit einem Cholo von Saldenhofen schloss.[2]

Leben

Gottschalk (VII.) von Neitberg, urkundlich genannt zwischen 1326 und 1344, kaufte gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich (I.) von seiner Cousine Kunigunde von Ochsenburg und ihrem Ehemann Heinrich von Krumbach die Hälfte der Ochsenburg (heute Teil von St. Pölten), die zuvor ihrer Mutter Geisel gehört hatte. Noch im selben Jahr verkaufte er, wieder gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich, Besitzungen zu Seitzersdorf (heute Teil der Gemeinde Hausleiten), welche die Brüder von ihrer Tante Kunigunde, der Ehefrau von Hadmar Stuchs von Trautmannsdorf, geerbt hatte, an das Deutschordenshaus. Zusammen mit seiner Ehefrau Elsbeth und seinem Bruder Heinrich stiftete er 1333 gemeinsam mit einem Altar die Wolfgangkapelle im Kapitelsaal von Stift Lilienfeld, die später als Neuberger Kapelle bezeichnet wurde.[2]

Gottschalk (VII.) von Neitberg muss vor dem 5. Juni 1344 verstorben sein, denn an diesem Tag wurde ein Schiedspruch zwischen seiner Witwe Elsbeth von Schönberg und seinem Cousin Gottschalk (VIII.) von Neitberg († um 1366) gefällt, in dem um die Teilung seines Erbes und ihre Morgengabe ging.[3] Am 1. November 1344 verkaufte seine Witwe Elsbeth die Lehen von Stift Seckau zu Limberg bei Thalberg (heute Teil der Gemeinde Wies) an Diether von Teuffenbach. Am 25. November 1344 erhielt sie von ihrem zweiten Ehemann Cholo von Saldenhofen als Morgengabe 1500 Pfund, die er auf die Burg Saldenhofen (im heutigen Slowenien) versetzte. Um 1350 gehörte diesem die Ochsenburg, in deren Besitz er vermutlich über seine Ehefrau gekommen war. Wenig später gehörte diese Burg den Brüdern Heinrich und Gotthard von Neitberg und kam dann durch einen Tausch an Wolfgang (IV.) von Wallsee-Drosendorf († um 1382) und dessen Neffen Cousin Ulrich (IV.) von Wallsee-Drosendorf († 1400), der mit den Brüdern Gotthard und Heinrich verschwägert war. Diese verkauften die Ochsenburg 1374 an Hans den Püsenchofer. [2]

Literatur

  • Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld. In: Herwig Ebner (Hrsg.): Festschrift für Friedrich Hausmann. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 409-442

Einzelnachweise

  1. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 439
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 415
  3. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 416

Anmerkungen

  1. Hinweise, vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 416 und S. 439
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.