Veit Jakob Tänzl
Veit Jakob Tänzl (* im 15. Jahrhundert, um 1465; † im 16. Jahrhundert, um 1530) war ein Besitzer von Schloss Tratzberg (heute Teil der Gemeinde Jenbach), das unter ihm und seinem Bruder Simon († um 1525) zu einem Renaissanceschloss um- und ausgebaut wurde.
Herkunft und Familie
Veit Jakob Tänzl stammte aus einer in Schwaz ansässigen Familie, die es durch den Bergbau zu großem Reichtum gebracht hatte. Er war der Enkel von Jakob Tänzl und ein Sohn von Christian Tänzl und mit der Adligen Anna Rindscheit verheiratet.[1]
Leben
Veit Jakob Tänzl erhielt von König Maximilian I. 1497 die Burg Berneck (heute Teil der Gemeinde Kauns), inklusive der ihr zugehörigen Herrschaft[A 1]. Um 1500 erhielt er von diesem durch einen Tausch Schloss Tratzberg (heute Teil der Gemeinde Jenbach), das um 1490 bei einem Brand schwer beschädigt worden war. Dafür erhielt König Maximilian die Burg Berneck zurück und außerdem das Tänzl'sche-Liechtensteinhaus in Innsbruck.[1] Die Tauschurkunde darüber datiert auf das Jahr 1502, doch dürfte der Tausch bereits 1499 stattgefunden haben.[2]
Veit Jakob Tänzl und sein Bruder Simon, deren Familien sich daraufhin nach Tratzberg benannten, ließen das Schloss gemeinsam um- und ausbauen.[3] Neben wesentlichen Innen- und Außenarbeiten an den beiden Geschossen, die bis 1514 abgeschlossen wurden, ließen sie zwischen 1500 und 1508 die Schlosskapelle, die der Heilige Katharina geweiht wurde, erbauen und den Festsaal ausmalen. Dass sie als Motiv dazu einen opulenten Habsburger-Stammbaum wählten, war ein geschickter politischer Schachzug. 1502 wurde den Brüdern von König Maximilian ihre Adelsstand durch eine Wappenbesserung bestätigt. Nach 1514 verlagerte Veit Jakob Tänzl seinen Schwerpunkt nach Oberbayern.[2]
Weblinks
Familie Tänzl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons Taenzl, Sagen.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 50
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 51
- ↑ vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 50f.
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