Adolf Chwala eigentlich Adolf Josef Chwala (* 4. April 1836 in Prag Königreich Böhmen, Kaisertum Österreich; † 14. März 1900 in Wien) war ein böhmischer Landschaftsmaler und Vertreter der spätromantischen und realistischen Landschaftsmalerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Waldlandschaft - Adolf Chwala 1862

Leben

Adolf Chwala kam als erstes von fünf Kindern in der Biedermeierzeit im April 1836 unter Kaiser Ferdinand I. als Sohn des in bescheidnenen Verhältnissen lebenden Hutmachermeisters Josef Chwala und dessen Gattin Elisabeth geb. Ballaun in Prag zur Welt, und wurde in der Pfarrkirche Sankt Heinrich (Svatý Jindřich) nach römisch-katholischem Ritus getauft[1].

Bereits im Alter von 15 Jahren begann Chwala, offensichtlich künstlerisch begabt, an der Akademie der Bildenden Künste Prag zu studierten. Ab dem Jahr 1854 besuchte er die Landschaftsmalerei-Schule unter Maximilian Josef Haushofer, ebenso wie seine Kommilitonen Adolf Kosárek, Bedřich Havránek, Alois Kirnig, Leopold Stephan und Wilhelm Riedel, die später die bedeutendsten Vertreter der böhmischen romantischen Landschaftsmalerei wurden. Professor Haushofer, der Chwalas Fähigkeiten vertraute, ermöglichte es ihm, dass er seine Werke bei Jahresausstellungen in Prag präsentieren konnte. Anno 1859 hat Chwala die Akademie abgeschlossen und lebte wahrscheinlich recht gut von seinen Landschaftsgemälden.

Im Jahr 1864 entschloss sich der Künstler, aus welchem Grund auch immer, alle Kontakte in der Künstlerszene seiner Geburtsstadt abzubrechen, Prag zu verlassen, um nach Wien zu ziehen, was zur Folge hatte, dass er in seiner Heimatstadt in Vergessenheit geriet. Es ist jedoch bekannt, dass er immer wieder nach Böhmen und Mähren zurückkam und nach Landschaftsmotiven in seiner Heimat zu suchen. So malte er in den Tälern der Flüsse Moldau, Sázava und Otava und besuchte häufig das Thayatal sowie Südmähren, wo er Bilder vom Unterlauf der March bei Lundenburg (Břeclav) schuf, aber auch Landschaften in Niederösterreich. Daneben malte er auch gerne die Alpen - das Hochgebirge war ein großes Thema seines Werkes - vor allem die Alpenseen wie den Königssee, Mondsee, Attersee und einige mehr.

Im Jänner 1871 ehelichte Chwala am 16. Jänner in der Wiener Pfarre Wieden seine Braut, die mährisch stämmige Josefa Procházková (eingedeutscht: Prohaska)[2], welche ihm acht Kinder schenkte, von denen Sohn Fritz Chwala (1872-1936) und Tochter Leopoldina Emilie (*1867) sein künstlerisches Talent geerbt hatten und die im väterlichen Atelier auf der Wieden, Wiedner Hauptstraße 91 von ihm in der Malkunst unterrichtet wurden.

Zu Lebzeiten hatte sich Chwala in der Hauptstadt der Monarchie recht gut etabliert. Er stellte bei großen Jahresausstellungen in Wien aus und war in den Jahren 1885-1898 Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Auch nahm er an der Prager Jubiläumsausstellung 1891 teil. Wie man der zeitgenössischen Presse entnehmen kann, die ihn schon mal als „unseren Meister Adolf Chwala“ bezeichnete, war er ein ausgezeichneter Maler von Nokturnen (Szenarien von Nachtlandschaften), die zu dieser Zeit recht gut ankamen. Adolf Chwala verstarb im 64. Lebensjahr am 15. März 1900 in Wien, Leopoldstadt, Rueppgasse 19 an Leberkrebs und wurde am Wiener Zentralfriedhof zur letzten Ruhe bestattet[3].

Werke

Adolf Chwala war lange Zeit vergessen, wurde 2011 wieder entdeckt, indem man ihm eine Kunstausstellung in der Prager Nationalgalerie widmete. Seine Werke erzielen heute in den diversen Auktionshäusern, wie zum Beispiel im Dorotheum in Wien, Preise zwischen 5000 und 24.000 Euro.

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks

  Adolf Chwala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

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