Grille (Familie)

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Die Familie der Herren Grille oder Cycada, auch genannt die Grillen, war eine im heutigen Bundesland Niederösterreich zwischen 1243 und 1375 ansässige Adelsfamilie. Sie dürften als Gefolgsleute der Grafen von Plain aus dem Erzstift Salzburg ins heutige Bundesland Niederösterreich gekommen sein, wo sie dann bis ins 14. Jahrhundert als Gefolgsleute der Grafen von Hardegg aus den Familien der Grafen von Plain und der Burggrafen von Maidburg (Magdeburg) aufscheint. Wirtschaftliche Probleme dürften im 14. Jahrhundert ihren Abstieg als Adliger verursacht haben.

Die Familie

Die Familie der Grillen waren zunächst Gefolgsleute der im Erzstift Salzburg ansässigen Grafenfamilie von Plain. Als Familienmitglieder der Plainer im Herzogtum Österreich im Raum um Hardegg ansässig wurden, gehörten die Grillen zu jenen Gefolgsleuten, die sie dorthin begleiteten. 1249 sind sie das erste Mal im Gebiet um Hardegg mit Ritter Heinrich, urkundlich bezeugt. Dieser taucht in den Jahren danach häufig in den Urkunden der Grafen von Hardegg auf und gehörte vermutlich zum "engeren" Kern ihrer Gefolgsleute. In späteren Urkunden wird er gewöhnlich als "antiquus" oder "senior" bezeichnet. Offensichtlich gab es in der Familie mehrere Mitglieder mit Namen Heinrich. Um 1300 sind dann mehrere Grillen in den Urkunden der Grafen von Hardegg genannt, deren genaue Verwandtschaft zu einander unklar bleibt.[1] Erst Anfang des 14. Jahrhunderts werden die Grillen Ortolf und Hiltprant als Söhne eines Heinrichs urkundlich genannt. Sie waren zwar noch Gefolgsleute der Grafen von Hardegg, gehörten aber nicht mehr zu deren engeren Umkreis. Beiden gelang es auch nicht, die Ritterwürde zu erlangen.[2] 1305 war Ortolf der Grille in Kampfhandlungen verwickelt worden. 1306 sah er sich deshalb genötigt, einen Hof in St. Bernhard aus seinem väterlichen Erbe zu verkaufen. Er hatte von seinem Vater außerdem einige Schulden geerbt und neun Geschwister zu versorgen. Da es in den Jahren danach nur mehr spärliche Belege zu den Grillen gibt, ist anzunehmen, dass der Verkauf des Hofes den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg dieser Familie nicht mehr aufhalten konnte. 1363 besaßen sie immerhin noch ein Haus in Hardegg.[3]

Literatur

  • Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert (= Fontes Rerum Austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen. Dritte Abteilung Fontes Iuris. Bd. 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2001. ISBN 3-205-99394-2. S. 77-78

Einzelnachweise

  1. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 77
  2. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 77f.
  3. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 78