Albrecht von Puchheim (* im 15. Jahrhundert; † 25. Februar 1584)[A 1], manchmal auch Veit Albrecht von Puchheim, entstammte dem Horner Familienzweig der bedeutenden Adelsfamilie der Puchheimer. Er war einer der wichtigsten evangelischen Adeligen des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Er darf nicht mit den gleichnamigen Adligen Albrecht von Puchheim († 1384) und Albrecht von Puchheim († um 1430) verwechselt werden.

Die Kirche St. Stephan in Horn, wo Albrecht von Puchheim eine neue Familiengrablege anlegen ließ.

Herkunft und Familie

Die Adelsfamilie der Puchheimer zählte zu den bedeutendsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich. Albrecht von Puchheim entstammte dem Familienzweig der Puchheimer auf Horn. Er war der Bruder von Dietrich von Puchheim, dessen Witwe Elisabeth von Puchheim die heutige Stadtpfarrkirche "Zum Heiligen Georg" in Horn als protestantischen Großkirchenbau errichten ließ.[1] Er dürfte außerdem der Onkel von Reichard von Puchheim († nach 1621) gewesen sein, mit dem die Herrschaft der Puchheimer auf Horn endete. Albrecht von Puchheim war verheiratet, hinterließ aber keine Kinder.

Leben

Albrecht von Puchheim war Besitzer der Herrschaft Horn und besaß als Lehen die Herrschaften Heidenreichstein, Göllersdorf, Raabs und Dobersberg. 1580 ließ er auf Schloss Wildberg (heute Teil der Gemeinde Irnfritz-Messern) bei Horn eine Druckerei einrichten, in der Flugschriften bis 1622 hergestellt wurden: die "Wildberger Drucke", von denen allerdings nur zwei Drucke erhalten geblieben sind. Einer der beiden Drucke enthält die "Kriegsgebete" des Magisters Caspar Volgnad, der als Schlossprediger in Raabs, belegt ist, aus dem Jahre 1580. Der andere Druck ist eine 1581 erschienene Flugschrift von "Examen des ersten Artikels der Formulae Concordiae", die von Magister Christophorus Ireneus verfasst wurde. Dieser stammte aus Schlesien und gehörte zu den "Flaccianern" (einer evangelische Sekte). 1580 war er ins Herzogtum Österreich unter der Enns geflüchtet, wo er in den Dienst Albrechts trat. Nach dessen Tod wurde Christophorus Ireneus wie auch andere "Flaccianer" vertrieben. [2]

Erinnerungen an Albrecht von Puchheim

  • Von Albrecht von Puchheim hat sich eine "Pflegeordnung" erhalten, in welcher er in umfassender Weise versucht, die Verhältnisse in den ihm gehörenden Herrschaften zu regulieren.[3]
  • Nach dem Tod seiner Mutter und seiner Ehefrau ließ ließ Albrecht von Puchheim 1577 in der Friedhofskirche St. Stephan in Horn eine neue Familiengruft anlegen, in welcher bis 1620 ca. 16 Familienmitglieder beigesetzt wurden. 1805 wurde die Gruft geöffnet und die dort gefundenen Gebeine auf dem Friedhof bestattet. Erhalten hat sich die Deckplatte, die sich heute an der linken Chorwand der Puchheimergruft befindet.[4]
  • Um 1580 ließ Albrecht von Puchheim den Gutshof in Raan (heute Teil der Gemeinde Schönberg am Kamp) zu einem Adelssitz ausbauen.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Stadtpfarrkirche St. Georg, Pfarre-Horn.AT, abgerufen am 14. Februar 2023
  2. vgl. Albrecht von Puchheim, Gedaechtnisdeslandes.AT, abgerufen am 27. Oktober 2018
  3. vgl. Gustav Reingrabner: Eine Anweisung für den Horner Pfleger aus dem 16. Jahrhundert. In: Das Waldviertel, 1984, Folge 7-9, S. 130 digital
  4. vgl. Friedhofskirche St. Stephan, Pfarre-Horn.AT, abgerufen am 14. Februar 2023
  5. vgl. Schloss Raan, NoeBurgen.ImAreal.SBG.AC.AT, abgerufen am 14. Februar 2023

Anmerkungen

  1. Sterbedatum nach Schloss Raan, NoeBurgen.ImAreal.SBG.AC.AT, abgerufen am 14. Februar 2023