Anton Baumgartner

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Anton Baumgartner (* 7. Juli 1952 in Lienz (Osttirol), † 27. September 2009 in Oberlienz (Osttirol)) war ein österreichischer Bildhauer und Kunstprofessor.

Anton Baumgartner

Leben und Wirken

Datei:Kopf 1995.jpg
Objekt „Kopf 1995“

Anton Baumgartner startete seine künstlerische Ausbildung 1968 mit dem Besuch der damals 3-jährigen privaten Fachschule für Holz- und Steinbildhauerei in Elbigenalp ("Schnitzschule"; heute: Berufsbildende Lehranstalt mit Öffentlichkeitsrecht für Kunsthandwerk und Design Elbigenalp[1]. Nachdem er 3 Jahre als selbständiger Bildhauer und Holzschnitzer in einer kleinen Werkstätte seines Elternhauses (dem historischen Unterpetererhof in Oberlienz/ Oberdrum) gearbeitet hatte, begann er 1974 ein weiteres Studium der Bildhauerei an der heutigen Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz und schloss dieses 1980 mit einem Diplom in Bildhauerei (bei Erwin Reiter) und dem Titel Mag. art ab.

Anschließend eröffnete er 1980 mit seiner Gattin, der Keramikkünstlerin Maria Baumgartner ein neues Atelier (in Oberlienz Nr. 63) und lebte dort mehrere Jahre als freischaffender Künstler, bis er 1985 seine pädagogischen Fähigkeiten in die Realität umsetzte und eine Anstellung als Lehrer und später Professor an der o.a. Fachschule/ Berufsbildenden Lehranstalt für Kunsthandwerk Elbigenalp übernahm. Zu diesem Zweck legte er zusätzlich eine Meisterprüfung als Steinmetz ab und studierte ein Jahr an der "Berufspädagogischen Akademie Innsbruck" (heute: Pädagogische Hochschule Tirol: Institut für Berufspädagogik[2], mit Absolvierung der Lehramtsprüfung "Fachdidaktik Holz- und Steinbearbeitung"). In der künstlerischen Lehranstalt/ Fachschule Elbigenalp wirkte bis zu seiner krankheitsbedingten Frühpensionierung 2006 als Professor für Bildhauerei.

Davon unabhängig arbeitete er (bis zu seinem Tod 2009) als selbständiger Bildhauer und Holzgestalter im gemeinsamen Atelier mit Maria Baumgartner, das sich ab 1999 im ehemaligen Schulhaus Gwabl, Gemeinde Ainet befand, welches die beiden 1997 erwarben und es für ihre Zwecke als Wohn- und Atelierhaus umbauten.

Zum Werk

Das Werk Anton Baumgartners hat zwei wesentliche Linien.

(a) Einerseits gibt es eine Entwicklung, die in Holz wie Stein in zunehmender Abstraktion eine charakteristische Kopf-Form der Skuplturen herauskristallisiert. Dazu schreibt (anlässlich des Ablebens) Josef Pedarnig: "Hier waren die Elemente, denen er bei seiner bildhauerischen Tätigkeit in einer Weise zugetan war, die man fast vertrauensvoll wissend nennen konnte. So vielleicht erklärt sich auch, dass seine aus Stein und Holz gebildeten Köpfe in schlicht angedeuteter Form neben einer gewissen klassischen Strenge eine Oberfläche sichtbar machten, die von einer unendlich feinen Behandlung zeugte, weitab von jeder gefälligen Glätte, und die einen ansprach, als wäre es, in seiner ein wenig eigensinnigen Art, ... Toni selbst: „Ich bin für dich da, aber rühr mich nicht an.“

(b) Andererseits hat sich Anton Baumgartner von Anfang an (seit seinem ersten Atelier) intensiv mit Masken aus Holz auseinandergesetzt und

Preise, Auszeichnungen, Einladungen (Auswahl)

Personale Ausstellungen (Auswahl)

  • 1983 Forum Avantgardekunst: Keramik, Galerie Thaddaeus Ropac, Lienz/ A.
  • 1984 Keramik und Porzellan (mit Barbara Reisinger), Galerie Thaddaeus Ropac, Lienz/ A.
  • 1992 Maria Baumgartner – Keramik, Galerie im Museum Schloss Bruck (Lienz)/ Osttirol/ A.[9]
  • 1992 Maria Baumgartner und Barbara Reisinger: Keramik, Galerie „L“ im Heine-Haus (Hamburg)/ BRD.
  • 1993 Vasen und Farben, Galerie Felice Figl, Linz/ A.
  • 1996 Landschaft, helle Tone, Galerie Ceramic Arts, Wien/ A.
  • 1996 Arbeiten in Ton, (mit Barbara Reisinger), Galerie im Looshaus, Wien/ A.
  • 2000 Keramische Objekte und Skulpturen, Kammerhof Galerie, Gmunden/ A.
  • 2001 Ceramics: Serie Kasbah. Serie Drehungen. Orcas, Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck/ A.
  • 2010 A Plentiful Portion – Keramische Objekte, Galerie Kulturkeller Schloss Dobersberg, Dobersberg/ NÖ/ A.[10]

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

  • 1981 Österreichische Keramik 1900–1980, Stadtmuseum Nordico Linz/ A; Museum für Angewandte Kunst (Wien)/ A.[11]
  • 1986 Europäische Keramik der Gegenwart, Keramion Museum, Frechen b. Köln/ BRD.[12]
  • 1989 L’Europe des Ceramistes. Actualité de la Céramique Européenne, Abbaye Saint-Germain d’Auxerre/FRA (u.a. Orte).[13]
  • 1991 Keramik als Leidenschaft. Sammlung Prof. Cornelius Ouwehand, Musée Bellerive, Zürich/ CH.
  • 1992 Le Bol aux quatre coins de la terre, Galerie Leonelli, Lausanne/ CH.
  • 1994 The 2nd Cairo International Biennale for Ceramics, Zamalek Art Gallery, Kairo/ EGY.[14]
  • 1996 Keramik des 20. Jahrhunderts. Sammlung Ingrid und Rudolf Welle, Städtische Galerie, Paderborn/ BRD.[15]
  • 1996 Zeitgenössische Keramik in Österreich, Kunstsammlung der Veste Coburg/ BRD (u.a. Orte).
  • 1998 International Contemporary Ceramics from the Igal and Diane Silber Collection, Laguna Art Museum, Laguna Beach/ Cal. USA.
  • 2000 Die Welt der Gefäße. Zeitgenössische Keramik. Sammlung Rudolf Strasser, Museum im Kreuzgang, Landshut/ BRD.[16]
  • 2007 Modern Ceramics from Central Europe – A Focus on Hungary, the Czech Republic and Greater Central Europe, Museum of Modern Ceramic Art, Gifu/ JAP.
  • 2012 1000 Gramm, Galerie für Angewandte Kunst, Bayerischer Kunstgewerbe-Verein, München/ BRD.[17]
  • 2016 Heritage and Diversity. East and West Invitational Ceramic Exhibition, Hanyang University Museum, Seoul/ Südkorea.

Publikationen (Auswahl)

  • Die Österreich-Seite: »Man muss in die Werkstatt gehen«. Über Franz Josef Altenburg. In: Neue Keramik. 3. Jg. 1989, Nr. 5, September/ Oktober, S. 583–584.
  • Keramikerinnen in Salzburg. In: Barbara Wally (Hrsg.): Künstlerinnen in Salzburg. Salzburger Museum für Kunst und Kulturgeschichte Carolino Augusteum, Salzburg 1991, ISBN 3-901014-08-X, S. 83–98.
  • Keramik in Österreich - Überleben im Unsichtbaren/ Ceramics in Austria - Survival in the Invisible. In: Europäische Keramik aus 13 Ländern. Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück (Ausstellungskatalog). Verlag Rasch, Bramsche/ BRD 1998, ISBN 3-932147-47-2, S. 120–123.
  • Neues Feuer. Ein Ausstellungsprojekt der Keramik an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz 1999/2000. Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, Linz 1999, ISBN 3-901112-16-2.
  • Indoor – Outdoor. Keramik im Garten. Ein Projekt der Kunstuniversität Linz und der Westungarischen Universität Sopron. Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, Linz 2003.
  • Selber Linzer. Eine Ausstellung der Kunstuniversität Linz - Studienrichtung Keramik/ An Exhibition of the University of Art Linz - Institute of ceramics. Dt. Porzellanmuseum, Hohenberg a.d. Eger & Selb/ BRD 2006, ISBN 3-927793-94-9.[18]

Medienberichte (Auswahl)

  • Heimo Kuchling: Zeitgenössische österreichische Keramiker. In: Keramik – Publikation für Töpfer, Sammler und Museen. Nr. 9/1980 [Schwerpunktheft „Werkstätten und Keramik-Künstler Österreichs“, anlässlich des World Ceramic Congress, Wien 1980], S. 33–64.
  • Český porcelán a.s.: Tradition and Possibilities/ Tradition und Möglichkeiten. In: Neue Glas-Revue: Zeitschrift für Glas, Porzellan und Keramik/ New Glass Review: Glass, China and Ceramics Magazine., Nr. 9–10/1994, S. 11–18.
  • Rudolf Schnyder: Europäische Keramik 1996. In: Bulletin [der] Keramik-Freunde der Schweiz. Heft 48/1996, S. 15–23.[19]
  • Stephen Sokoloff: Die Kraft gebrannter Erde. Die Keramikkünstlerin Maria Baumgartner im Portrait. In: Welt der Frau. Nr. 7–8/2000, S. 28–29.
  • Edith Schlocker: Bemalte Ton-Räume. Aus Ton formt Maria Baumgartner ihre Skulpturen. Zu sehen im Tiroler Kunstpavillon. In: Tiroler Tageszeitung, 3. Oktober 2001, S. 6.[20]
  • Kunstaspekte/ Art aspects: Mitgliederausstellung – Grenzziehungen? In: Kunstaspekte (Newsletter online). 2007.[21]
  • Billa Reitzner: 1000 Gramm Ton: was kann daraus entstehen/ 1,000 Grams of Clay, and what you can make with them. In: Neue Keramik/ New Ceramics, Nr. 3/2012, S. 54.

Weblinks

  Anton Baumgartner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. siehe die homepage online, abgefragt am 9. Dezember 2016.
  2. siehe die aktuelle homepage online, abgefragt am 9. Dezember 2016.
  3. Siehe Walter Beyer: Landeskulturpreis und Talentförderungsprämien für bildende Kunst 1986. In: Oberösterreichischer Kulturbericht. 41. Jg. Heft 3, 1987, S. 1–3.
  4. siehe die Liste der Staatspreise der Republik Österreich. Zum Preis 1991: K. G. Nicola: Österreichischer Staatspreis ’91/Art and Crafts Austria: Auf der Suche nach Vision. In: Kunst und Handwerk. Nr. 5, Sept./Okt. 1991, S. 35–39.
  5. ULUPUH (Association of Artists of Applied Arts in Croatia) (Hrsg.): 4th World Triennial Exhibition of Small Ceramics: Catalogue. Zagreb/CRO 1993, S. 36.
  6. Jolanta Lebednykiene: Panevėžio tarptautiniai keramikos simpoziumai/International Ceramic Symposiums 1996–2006: katalogas/catalogue. Panevėžio miesto savivaldibe, Panevėžys/LIT 2007, ISBN 978-9986-742-04-3, S. 33, S. 118.
  7. Keramikpreise des Landes überreicht. In: Salzburger Landeskorrespondenz. Abgefragt am 25. Februar 2016.
  8. Volker Ellwanger: FORM UND GLASUR – ein Rückblick. Hoechst AG, Frankfurt am Main 2000 (Textbeilage zur Einladung FORM UND GLASUR 2000, Jahrhunderthalle Frankfurt).
  9. Plakat zur Ausstellung im Schloss Bruck im Bildarchiv der österr. Nationalbibliothekabgefragt am 7. März 2016.
  10. Archiv Kulturkeller Dobersberg: Einladung zur gleichnamigen Ausstellung, abgefragt am 28. Februar 2016.
  11. Stadtmuseum Nordico Linz (Hg.), Waltraud Neuwirth (Red.): Österreichische Keramik 1900–1980. Stadtmuseum Nordico Linz 1981 (Kataloge des Stadtmuseums Linz Nr. 24), S. 33.
  12. siehe Keramion - Museum f. Zeitgenöss. Keramische Kunst (Hrsg.): Europäische Keramik der Gegenwart: zweite internationale Ausstellung im Keramion. Greven & Bechthold, Köln 1986, S. 30–31, S. 184–185, S. 325.
  13. siehe Societe d’Encouragement aux Metiers d’Art (SEMA) (Hrsg.): L'Europe des ceramistes. (= Sonderheft der Zeitschrift Metiers d'Art). Paris 1989, ISSN 0152-2418, S. 38, S. 176.
  14. National Center for Fine Arts (NCFA), Ministry for Culture, Arab Republic of Egypt (Hg.): The 2nd Cairo International Biennale for Ceramics: Catalogue, Kairo 1994, S. 62.
  15. Ekkart Klinge, Gisela Jahn, Sammlung Ingrid und Werner Welle (Hrsg.): Keramik des 20. Jahrhunderts. Sammlung Welle. Dumont-Verlag, Köln 1997, ISBN 3-7701-3859-7, S. 18, S. 142–143, S. 295.
  16. Ekkart Klinge (Red.), Franz Niehoff (Hrsg.): Die Welt der Gefäße. Zeitgenössische Keramik. Sammlung Rudolf Strasser. Museen der Stadt Landshut, Landshut/ BRD 2000, ISBN 3-924943-17-6, S. 94, S. 121.
  17. Billa Reitzner: 1000 Gramm Ton: was kann daraus entstehen. In: Neue Keramik/ New Ceramics, Nr. 3/2012, S. 54; auch online abgefragt am 7. März 2016.
  18. Online-Publikation Selber Linzer. abgefragt am 27. Februar 2016.
  19. auch online zugänglich abgefragt am 28. Februar 2016.
  20. auch online zugänglich abgefragt am 28. Februar 2016.
  21. Kunstaspekte online abgefragt am 28. Februar 2016.