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Anton Baumgartner

Anton Baumgartner (* 7. Juli 1952 in Lienz; † 27. September 2009 in Oberlienz) war ein österreichischer Bildhauer.

Leben und Werk

 
Abb. 1: Holzskulptur Kopf 1994, Skulpturenfeld Fuchsmoos

Anton Baumgartner arbeitete nach Absolvierung der Fachschule für Holz- und Steinbildhauerei in Elbigenalp (heute: Berufsbildende Lehranstalt mit Öffentlichkeitsrecht für Kunsthandwerk und Design Elbigenalp, Abschluss 1971) zunächst als selbständiger Stein- und Holzbildhauer in Oberlienz, bevor er 1975 ein akademisches Studium der Bildhauerei an der heutigen Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz begann und dieses 1980 mit einem Diplom in Bildhauerei (bei Erwin Reiter) und dem Titel Mag. art abschloss. Er wirkte dann bis zu seinem Tod 2009 als freischaffender Künstler in Ateliers bei Lienz. Parallel dazu begann er 1986 eine Tätigkeit als Professor für Bildhauerei an der Lehranstalt für Kunsthandwerk und Design in Elbigenalp als Nachfolger von Kassian Erhart, die er bis zu seiner krankeitsbedingten Pensionierung 2006 ausübte.

Anton Baumgartner ist ein vor allem in Österreich bekannter Bildhauer. Er hatte Ausstellungen und Bildhauersymposiumsteilnahmen in Österreich, wie in Innsbruck, z. B. Kunsthalle Tirol oder Künstlerhaus Tirol; in Lienz (u.a. Museum Schloss Bruck (Lienz); in Hohenems (Symposium), in Lustenau, oder in Reutte); aber auch in Deutschland (Kunsthalle Erfurt), und in Italien (in Wolkenstein in Gröden, Symposium), siehe unten: Abschnitt Ausstellungen etc.

Arbeiten von Anton Baumgartner befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, z. B. im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck[1], der Kunstsammlung des Landes Tirol[2], der Kunstsammlung der Tiroler Landeskrankenanstalten (TILAK)[3], im Tiroler Holzmuseum Wildschönau, im Museum Schloss Bruck der Stadt Lienz[4], im Museum Reutte[5], sowie im Internationalen Maskenmuseum Diedorf, BRD.

Anton Baumgartner war Mitglied der Tiroler Künstlerschaft.

Das Werk Anton Baumgartners hat zwei wesentliche Linien:

(a) Einerseits gibt es eine skulpturale Entwicklung, die in Holz wie in Stein in zunehmender Vereinfachung eine ganz charakteristische, immer stärker abstrahierende Kopf-Form seiner Skulpturen herauskristallisierte (vgl. Abb. 1 und Abb. 2).[6].

(b) Anton Baumgartner arbeitete als Holzbildhauer auch mit Formen und Bildern in Relief-Gestaltung. Hier schuf er einerseits Werke in strenger geometrischer Formensprache ganz im Sinne einer gegenstandslosen konkreten Kunst (s. Abb. 3, Abb. 4), oder er übertrug eine expressionistische malerisch-figurative Gestaltung in das Medium der Bildschnitzerei und Holzbildhauerei.

Ausstellungen und Symposiumsteilnahmen (Auswahl)

  • 1981 Anton Baumgartner – Bildhauerei in Holz und Stein, Galerie der Stadt Lienz/ Osttirol (Personale)[7];
  • 1984 Anton Baumgartner: Skulpturen; Galerie Hollenstein Lustenau, Vorarlberg (Personale);
  • 1986 Malerei und Skulptur, Galerie der Stadt Reutte, Tirol (Gruppenausstellung);
  • 1988 Anton Baumgartner und Herbert Meusburger: Plastiken und Reliefs in Holz und Stein, Kulturzentrum Hard am Bodensee (Personale);
  • 1989 Anton Baumgartner – Skulptur; Hans Steininger – Malerei, Museum und Galerie Schloss Bruck (Lienz) (Personale);
  • 1990 Skulpturen und Objekte, Galerie Tribüne, Innsbruck (Personale);
  • 1990 Steinbildhauersymposium „Segmente“ und Ausstellung, Emser Steinbruch, Hohenems (Gruppenausstellung, Werke bis heute in Hohenems aufgestellt)[8];
  • 1991 Configura 1 – Kunst in Europa (Gruppenausstellung)[9];
  • 1992 8 neue Mitglieder, Ausstellung der Tiroler Künstlerschaft im Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck (Gruppenausstellung);
  • 1993 Walk In 1, Tiroler Künstlerhaus Schloss Büchsenhausen, Innsbruck (Gruppenausstellung);
  • 1994 Bildhauersymposium „Mensch-Mythos-Skulptur“ und Ausstellung, Skulpturenfeld Fuchsmoos, Pillerhöhe im Pitztal, Tirol (Gruppenausstellung, 2 Werke dort bis heute präsent);
  • 1994 Anton Baumgartner: Plastik, Ausstellung im Museum Grünes Haus, Reutte (Personale);
  • 1996 arttirol 2, Kunsthalle Tirol, Innsbruck (Gruppenausstellung)[10];
  • 2003 Drei-Länder-Open-Air für Holzbildhauer/ Simposio internazionale di scultura in legno, Symposium und Ausstellung (Wolkenstein in Gröden; Teilnahme und Gruppenausstellung)[11];
  • 2009 Gedenkausstellung Anton Baumgartner, Kultursaal der Gemeinde Oberlienz (Personale);
  • 2019 Köpfe. Toni Baumgartner, Kunstwerkstatt Lienz (Personale);

Literatur

  • 1989 Steininger und Baumgartner zeigen im Schloß neue Werke, in: „Osttiroler Bote“, ISSN 1605-8232, 43. Jg. Nr. 33 (17. – 23. 8. 1989), S. 77 (zur Ausstellung 1989);
  • 1991 Toni Baumgartner in Erfurt, in: „Osttiroler Bote“, ISSN 1605-8232, 45. Jg. Nr. 45 (11. – 17. 7. 1991), S. 65;
  • 1994 Mythos, Kult, Stein und Ideen, in: „Tiroler Tageszeitung“, ISSN 1563-6968, Beilage „Bildlich“ zur Ausgabe Nr. 204 (3./4. September 1994), S. XII (mit Bild Anton Baumgartner "Steinkopf": Bericht zum Symposium Fuchsmoos und zur Ausstellung dort 1994);
  • 2001 Anton Baumgartner, in: Kunstuniversität Linz (Hrsg.): Meisterklasse Bildhauerei. Erwin Reiter und seine Schule 1973-2001, Linz 2001: Kunstuniversität, ISBN 3-901112-21-9, S. 47-48 (mit Abb. der Skulpturen "Drehung I" und "Drehung II");
  • 2009 Johannes Pedarnig: Toni Baumgartner. Nachruf, in: „OHa“ (Gemeindezeitung der Gemeinde Oberlienz), Nr. 26 (Oktober 2009), S. 17-18, auch online; [12]
  • 2019 Kunstschau im Gedenken an Toni Baumgartner in Lienz, in: Tiroler Tageszeitung, ISSN 1563-6968, Ausgabe Nr. 225 vom 30. September 2019 (Kulturteil), auch online via TT online[13]

Weblinks

  Anton Baumgartner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (Hrsg.): Jahresbericht 1982. Innsbruck 1983, S. 214 (Ankauf der Plastik "Verformung" (1981) von Anton Baumgartner, PDF auf ZOBODAT.at., abgefragt 2. Januar 2017).
  2. Ankauf der Skulptur „Kopf Nr.3“ (1992).
  3. Ankauf der Plastik „Stiege“ 1994, siehe: Schönpflug, Ingo/ Rauchegger, Andreas: Kunstbestand der TILAK, Innsbruck 2015: TILAK, S. 39
  4. Ankauf der Skulptur „Kreuz“ durch die Stadt Lienz 1990 siehe auch: Archiv Museum Schloss Bruck Lienz, abgefragt 12. Dezember 2016.
  5. Ankauf einer „Stele (Holz)“ (1994).
  6. Dazu schreibt der Schriftsteller Josef Pedarnig: „Hier waren die Elemente, denen er bei seiner bildhauerischen Tätigkeit in einer Weise zugetan war, die man fast vertrauensvoll wissend nennen konnte. So vielleicht erklärt sich auch, dass seine aus Stein und Holz gebildeten Köpfe in schlicht angedeuteter Form neben einer gewissen klassischen Strenge eine Oberfläche sichtbar machten, die von einer unendlich feinen Behandlung zeugte, ...“, zit. nach Literaturverweis 2009, unten.
  7. s. Hans Steininger: 20 Jahre Städtische Galerie Lienz, Lienz 1984: Kulturreferat der Gemeinde Lienz, S. 27 (Ausstellungstext 1981, mit Abbildungen von Skulpturen].
  8. s. Karlheinz Pichler: Ein Sommer für die Kunst. In: Bodensee-Hefte. Die Zeitschrift der Region Bodensee (Kreuzlingen CH), ISSN 1661-1225, 40. Jg. (1990) Nr. 8, S. 12–15 (Bericht zum Symposium Hohenems 1990, mit Text zu Anton Baumgartners Teilnahme, und Abbildung eines Werkes).
  9. s. Petra Möller (Hrsg.): Configura 1 – Kunst in Europa. Ausstellung vom 22. Juni bis 4. August 1991, Erfurt 1991 (damals: Galerie am Fischmarkt und Haus zum Roten Ochsen; heute: Kunsthalle Erfurt), S. 155 (Erwähnung Anton Baumgartner, mit Abbildung).
  10. Tiroler Landesregierung (Hrsg.) / Hörmann, Magdalena (Red.): Arttirol 2. Kunstankäufe des Landes Tirol 1994-1996, Innsbruck 1996: Kulturreferat des Landes Tirol, ISBN 3-901448-01-2, S. 15.
  11. Infos zum Symposium, abgefragt am 25. März 2023.
  12. Text der gesamten Zeitung, bitte ab S. 17 lesen, abgefragt am 22. März 2023.
  13. Text des Beitrags und Bild einer Skulptur von Anton Baumgartner, abgefragt am 23. März 2023.