Johannes Pasquali (* 1. Juni 1975) ist ein österreichischer Beamter. Er ist langjähriger Bezirksrat in Wien-Wieden, erst für die FPÖ, seit 2004 für die ÖVP. Seit 2016 leitet er als Bezirksparteiobmann die ÖVP Wieden. Er ist einer der zehn Beschuldigten in der ÖVP-Korruptionsaffäre.

Leben

Pasquali hat ein Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen. Er ist seit 2002 im Bundesministerium für Finanzen tätig, erst als Vertragsbediensteter in der Sektion I, später als Beamter. 2014 wurde Pasquali Leiter der Abteilung 1/8 Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation (ab 1. Mai 2017 Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Protokoll) im Bundesministerium für Finanzen. In seinen Zuständigkeitsbereich fielen Vereinbarungen von Medienkooperationen, Aufträge für Inserate und Beraterverträgen sowie damit verbundene Rechnungslegungen und Freigaben. Er war auch Ressortsprecher des Ministeriums und stellvertretender Staatskommissär der Casinos Austria AG.[1] Er wurde vom Ministerium auch in den Aufsichtsrat der Österreichischen Lotterien entsandt. Im Oktober 2020 wurde im Zuge der Hausdurchsuchungen im Bundeskanzleramt, im Finanzministerium und in der ÖVP-Parteizentrale bekannt, dass auch gegen Pasquali Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Untreue und Bestechlichkeit eingeleitet worden waren. Er liess sich daraufhin in seiner Funktion im Finanzministerium beurlauben.

Nebenberuflich ist Pasquali in der Bezirkspolitik in Wieden tätig, dem 4. Wiener Gemeindebezirk. Erst war er Bezirksrat der FPÖ, 2004 wechselte er zur ÖVP.[2] Am 2. Mai 2016 wurde er zum Bezirksparteiobmann der ÖVP Wieden gewählt.[3] Er war Spitzenkandidat seiner Partei bei der Bezirksvertretungswahlen 2015 und 2020 und er ist ÖVP-Klubvorsitzender in der Bezirksvertretung. 2015 forderte er mehr Parkplätze im Bezirk und wollte „Partyzonen“ eindämmen. 2020 engagierte er sich unter anderem für die Neugestaltung des Karlsplatzes. Er forderte mehr Mistkübel, mehr Grünflächen, weniger Großevents und Videoüberwachung gegen Vandalismus.[4] Über seinen Bezirk sagt er: „Die Wieden ist eine Wohlfühlinsel, die viel Geschichte und Tradition in sich trägt.“[5]

Pasquali ist verheiratet und hat drei Kinder.[5]

Weblinks

Einzelnachweise