Die Riegersburg , ursprünglich ein befestigter Gutshof, dann eine Feste, ist heute ein Wasserschloss und zählt zu den schönsten Schlössern des Waldviertels.

die frühere Riegersburg, heute ein barockes Wasserschloss

Die Burg heute

Schloss Riegersburg befindet sich im Nationalpark Thayatal und ist heute Teil der gleichnamigen Kastralgemeinde der Stadt Hardegg.

Das Bauwerk

Geschichte

Als Gründer der Siedlung Riegersburg gilt ein Hruodiger, der hier ansässig gewesen sein soll. 1390 ist die Riegersburg, ursprünglich ein befestigter Gutshof, noch als "Haws zu dem Rugs" und 1427 als "veste zum Ruegers'" urkundlich genannt. Um sie dürfte sich der Ort Riegersdorf gebildet haben, der allerdings bereits 1212 urkundlich belegt ist.[1] Die Riegersburg war Teil einer gleichnamigen Herrschaft und zunächst ein Lehen der Grafen von Plain und Hardegg. Nach deren Aussterben in männlicher Linie kam sie in den Besitz der Burggrafenfamilie von Maidburg (Magdeburg). Spätestens im 13,. Jahrhundert war die Riegersburg der Sitz von Gefolgsleuten.

Als Vormund des Burggrafen Michael von Maidburg (Magdeburg), Graf von Hardegg († um 1483) belehnte 1427 Herzog Albrecht (V.) von Österreich Jörg den Paltendorfer mit der Riegersburg ("Feste zu Ruegers"). Dieser verkaufte sie 1441 an Ulrich von Eyczing († 1460), an dessen Familie sie 1441 mit allen Zubehör, darunter dem Kirchenlehen, dem Gericht, dem Wildbann, dem Dorf und dem Teich, als Erblehen übertragen wurde. 1568 verkauften die Familie der Eitzinger die Herrschaft Riegersburg an Graf Siegmund von Hardegg († um 1599), dessen Familie seit 1495 die benachbarte Grafschaft Hardegg gehörte. Unter ihm wurde die Riegersburg zu einem Wasserschloss umgebaut und Sitz seiner Gutsverwaltung. 1573 holte er mit Magister Heilbronner einen protestantischen Prediger dorthin. 1607 wurde das Schloss von einem schweren Brand heimgesucht, 1645 dann auch von den schwedischen Truppen geplündert und verwüstet. Die Beschädigungen waren allerdings bis 1655 wieder behoben.[1]

1655 wurde die Herrschaft Riegersburg mit dem Schloss an die Grafenfamilie von St. Julien-Wallsee verkauft. Unter ihnen wurde die Herrschaftsverwaltung 1690 nach Prutzendorf verlegt und das Schloss daraufhin aufgegeben, womit der Verfall begann. Um 1730 wurde die Riegersburg mit anderen Besitzungen von Reichsgraf Siegmund von Khevenhüller gekauft, in dessen Auftrag Schloss Riegersburg zu einem barocken Schloss ausgebaut wurde.[1] Er beauftragte Franz Anton Pilgram, der damals der "niederösterreichische" Landschaftsbaumeister war, damit.[2] Der Neu- und Ausbau der Schlossanlage dauerte mehrere Jahrzehnte und wurde erst in den 1770er-Jahren beendet.[3]

Um 1870 verlegte Fürst Johann Carl von Khevenhüller-Metsch seinen Sitz nach Schoss Riegersburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schloss wie auch die übrigen Besitzungen der Familie Khevenhüller-Metsch bis 1955 beschlagnahmt. Beschädigungen konnten mit Hilfe des Landes Niederösterreich wieder behoben werden. Danach war das Schloss allerdings nur mehr teilweise bewohnt. Seit 1967 ist hier ein Schlossmuseum untergebracht, das für verschiedenen Ausstellungen genutzt wird.[3]

Das Schlossmuseum auf der Riegersburg

Nach dem Weltkrieg war der Stuckplafond der einstigen Repräsentationsräume weitgehend erhalten geblieben. Das innere Interieur dieser Räume erfolgte durch das Österreichische Museum für Angewandte Kunst übernommen, wobei auch versucht wurde, eine der Barockzeit entsprechende Wandbespannung zu schaffen.[4]

Literatur

  • Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt. Jubiläumsfestschrift anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Hardeggs als "Stadt". Eigenverlag, Hardegg, 1990

Weblinks

  Schloss Riegersburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 186
  2. vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 186f.
  3. 3,0 3,1 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 187
  4. vgl. Wilhelm Georg Rizzi: Das Schlossmuseum Riegersburg. In: Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S.. 224

Anmerkungen


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