Graf Hugo (III.) von Montfort zu Tettnang (* im 13. Jahrhundert, um 1257; † im 14. Jahrhundert, um 1309)[A 1] begründete den Familienzweig der Grafen von Montfort zu Tettnang. Ihm gelang eine erfolgreiche Territorialpolitik.

Herkunft und Familie

Graf Hugo (III.) von Montfort zu Tettnang war einer der Söhne von Graf Hugo (II.) von Montfort († 1260) und ein Bruder der Grafen Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch († um 1299) und Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz († um 1287).[1]

Graf Hugo (III.) von Montfort zu Tettnang war verheiratet und hatte eheliche Kinder[1], darunter Wilhelm (II.) von Montfort zu Tettnang († um 1354), der 1338 in den Besitz der Grafschaft Bregenz gelangte. Einer von Hugos Enkel war Graf Wilhelm (III.) von Montfort zu Tettnang († 1373), der die Grafschaft Bregenz erbte, wo er eine neue Linie begründete.[2] Dieser Familienzweig, die Grafenfamilie von Montfort zu Tettnang und Bregenz, die im 15. und 16. Jahrhundert die Grafschaft Bregenz an die Habsburger verkaufte, starb 1787 in "männlicher Linie" aus.[1] Graf Heinrich (IV.) von Montfort zu Tettnang († um 1408), ein weiterer Enkel von Hugo, war der Vater des Grafen Wilhelm von Montfort zu Tettnang († 1439). Dieser Familienzweig endete 1575 in "männlicher" Linie[1].

Leben

Nach der Teilung mit seinen Brüdern und seinen Cousin vergrößerte Hugo (III.) von Montfort zu Tettnang seine Besitzungen, indem er die Grafschaft Scheer bei Simmeringen erwarb und zudem noch reichen Besitz im Allgäu. Als 1269 seine Cousins, die Grafen von Werdenberg, gemeinsam mit dem Abt von St. Gallen und dem Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg († 1291), einen Vorstoß gegen die Stadt Feldkirch, die bei der Teilung an seinen Bruder Rudolf (II.) gekommen war, unternahmen, konnte dieser abgeblockt werden. Gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich unterstützte Hugo (III.) seinen Bruder Rudolf, als dieser die am Bodensee gelegene Stadt Neuravensbruck, einen wichtigen Stützpunkt der Abtei St. Gallen, niederbrennen ließ. In der Folge zogen die Montforter zahlreiche Besitzungen und Ministeriale der Abtei an sich.[3]

Die Wahl des Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg zum "römischen" König im Jahr 1273 war ein Wendepunkt. Seine Reichsgut-Revindikationen hatten zur Folge, dass die Montforter die meisten Erwerbungen aus der Zeit des Interregnums aufgeben mussten. Ein weiterer Nachteil war, dass König Rudolf mit dem Grafen Hugo von Werdenberg, den er zum Landvogt machte, einen ihrer Cousins, mit denen die Montforter verfeindet waren, besonders förderte.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)
  2. vgl. Neue Deutsche Biographie, 1997, Bd. 18
  3. 3,0 3,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 437

Anmerkungen

  1. Daten nach Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)
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