Wilhelm II. von Montfort
Graf Wilhelm (II.) von Montfort zu Tettnang (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1352, am 10. August)[A 1], genannt Wilhelm der Reiche, beerbte den Bregenzer Familienzweig der Grafen von Montfort und wurde so Stammvater einer zweiten, "jüngeren" Linien der Grafen von Montfort zu Bregenz.
Herkunft und Familie
Graf Wilhelm (II.) von Montfort zu Tettnang war ein Sohn des Grafen Hugo (III.) von Montfort († um 1309) und einer der Enkel des Grafen Hugo (II.) von Montfort († 1260).[1] Er war mindestens zweimal verheiratet und hatte Kinder.[2]
- ∞ in 1. Ehe mit Anna Magdalena von Schwarzenberg[2]
- ∞ in 2. Ehe mit Kunigunde von Rappoltstein[2]
- Graf Wilhelm (III.) von Montfort-Tettnang (zu Bregenz) († 1373)[2]
- Graf Hugo (VIII.) von Montfort-Tettnang, genannt um 1348/53[2]
- Graf Heinrich (IV.) von Montfort-Tettnang (zu Tettnang) († um 1408) ∞ (1. Ehe) mit Gräfin Adelheid von Habsburg-Laufenburg († vor 1370), einer Tochter des Grafen Johann I. von Habsburg-Laufenburg († 1337); ∞ (2. Ehe) mit Klara von Ellerbach[2]
- Graf Rudolf (VI.) von Montfort-Tettnang (zu Rothenfels)
- Graf Heinrich (V.) von Montfort-Tettnang
- Graf Wilhelm (V.) von Montfort zu Tettnang († um 1439) ∞ Gräfin Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz († um 1338/43)
- Graf Hugo (IX.) von Montfort-Tettnang
- Gräfin Anna von Montfort-Tettnang, genannt 1368-1374, ∞ Graf Heinrich von Fürstenberg
- Gräfin Kunigunde von Montfort-Tettnang, genannt um 1407, ∞ Vogt Ulrich (VII.) von Matsch
Leben
Während seine Cousins aus dem Feldkircher Famlienzweig, Bischof Rudolf von Konstanz († 1334) und Graf Ulrich (II.) von Montfort zu Feldkirch († um 1350), politisch seit 1315 Verbündete der Habsburger waren, verfolgte Graf Wilhelm (II.) von Montfort zu Tettnang seit 1322 mit Erfolg eine politische Linie, die gegen die Habsburger gerichtet war.[3] Als kaiserlicher Statthalter in der Lombardei gelangte er zu großem Reichtum.[4] 1332 gewann er die Herrschaft Rothenfels, 1338 erbte er nach dem Tod des Grafen Hugo (V.) von Montfort (zu Bregenz) († um 1336) den Großteil der Grafschaft Bregenz. Allerdings musste er Dornbirn und den hinteren Bregenzerwald seinen Cousins aus dem Feldkircher Familienzweig überlassen, wodurch sie zum unbedeutendsten Territorium der Montforter Grafschaften wurde.[3] Nach seinem Tod wurden seine Besitzungen zwischen seinen Söhnen Wilhelm (III.) und Heinrich (IV.) aufgeteilt. Die Grafschaft Tettnang kam an Heinrich (IV.), während Wilhelm (III.) die Grafschaft Bregenz erbte.[5]
Literatur
- Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3
- Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 digital
Weblinks
- Vorarlberg Chronik, APPS.VOL.AT
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 307 und S. 309 (Stammtafeln)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 309 (Stammtafel)
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 24
- ↑ vgl. Vorarlberg Chronik, APPS.VOL.AT, eingesehen am 17. Juli 2023
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 25
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 309 (Stammtafel)
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