Verein der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs

Der Verein der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs wurde im Februar 2021 von zehn österreichischen, eigenständig agierenden und unabhängig geführten Privatbrauereien gegründet.[1] Ziel des Vereins ist es, Vielfalt und Geschmack der in Österreich gebrauten Biere zu erhalten. Die Biere, die das Siegel der Privatbrauereien tragen, machen laut eigenen Angaben einen Anteil von rund einem Drittel am österreichischen Biermarkt aus; zwei Drittel Marktanteil haben internationale Großkonzerne. Der „Kampf David gegen Goliath“ fand breiten Widerhall in den österreichischen Medien.

Geschichte

Österreich ist ein Land mit langer Brautradition. Der Markt wird heute jedoch von internationalen Großkonzernen dominiert.[2] Daher haben sich ursprünglich 10 mittelständische Brauereien zusammengeschlossen.[3] Bereits bei der ersten Erweiterungswelle im Januar 2022 schlossen sich 20 weitere Brauereien dem Verein an.[4] Im Juli 2022 kamen wieder acht neue Brauereien hinzu.[5] Auch zu Beginn des Jahres 2023 konnte der Verein der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs 5 neue Mitglieder willkommen heißen.[6] Mitte 2023 kamen zwei weitere hinzu. Derzeit zählt die Bewegung somit 45 österreichische Privatbrauereien, von Vorarlberg bis ins Burgenland.

Zu den 10 Gründungsbrauereien zählen:

Obmann des Vereins ist Ewald Pöschko (Stand 2023).

Interessen

Zweck des Vereins ist es, unabhängige österreichische Privatbrauereien auszuzeichnen. Alle Mitglieder verfolgen gemeinsam das Interesse, sich in der Öffentlichkeit sichtbar als unabhängige österreichische Privatbrauerei von internationalen Großkonzernen abzugrenzen. Der Verein vergibt ein Siegel. Die Träger dieses Siegels bekennen sich - nach Aussagen des Vereins- dazu, „echte österreichische Braukultur“ in ihrer Vielfalt und ihren Traditionen zu erhalten. Sie wollen damit ein Zeichen gegen die Uniformität des internationalen Mainstreams an austauschbaren Bieren setzen.

Siegel

Das Siegel wird seit Mitte September 2021 offiziell verwendet und soll nach und nach auf allen Flaschen und Dosen der Mitgliedsbetriebe abgebildet werden. Es soll als Information und Orientierung für Konsumenten dienen, um die Herkunft der im Handel und in der Gastronomie erhältlichen Biere besser nachvollziehen zu können. Das Siegel verrät, wer hinter dem Bier steckt.

Anforderungen zur Aufnahme

Um Mitglied des Vereines zu werden, müssen sich Brauereien an bestimmte Kriterien halten.[7] Dabei spielt die Größe der Brauerei keine Rolle, auch Kleinstbrauereien sind zugelassen, sofern sie die Kriterien erfüllen.

Die wichtigsten Kriterien sind:

  • Die Privatbrauerei und ihre Eigentümer müssen ihren Sitz in Österreich haben und dürfen unter keinem Einfluss eines ausländischen Unternehmens stehen.
  • Sie muss seit drei Jahren gewerblich als Privatbrauerei in Österreich tätig sein und die Braustätte muss real existieren – nicht nur der Markenname.
  • Die Privatbrauerei muss Mitglied beim österreichischen Brauereiverband sein.

Die Mitgliedschaft ist gezielt so ausgerichtet, dass auch Kleinbrauereien die Kriterien erfüllen können.[8]

Mitglieder

Brauerei Bundesland Mitglied seit
Ottakringer Brauerei Wien Februar 2021
Stieglbrauerei Salzburg Februar 2021
Braucommune in Freistadt Oberösterreich Februar 2021
Privatbrauerei Hirt Kärnten Februar 2021
Mohrenbrauerei Vorarlberg Februar 2021
Brauerei Murau Steiermark Februar 2021
Brauerei Schloss Eggenberg Oberösterreich Februar 2021
Trumer Privatbrauerei Salzburg Februar 2021
Bierbrauerei Schrems Niederösterreich Februar 2021
Privatbrauerei Zwettl Niederösterreich Februar 2021
Brauerei Aspach Oberösterreich Januar 2022
Brauerei Baumgartner Oberösterreich Januar 2022
Die Weisse Salzburg Januar 2022
Brauerei Egg Vorarlberg Januar 2022
Gablitzer Privatbrauerei Niederösterreich Januar 2022
Gaminger Kartausenbräu Niederösterreich Januar 2022
Privatbrauerei Gols Burgenland Januar 2022
Brauerei Grieskirchen Oberösterreich Januar 2022
Brauerei Hofstetten Oberösterreich Januar 2022
Huber Bräu Tirol Januar 2022
Hubertus Bräu Niederösterreich Januar 2022
Biermanufaktur Loncium Kärnten Januar 2022
Nassauer City Bier Steiermark Januar 2022
Brauerei Ried Oberösterreich Januar 2022
Römerbräu Austria Oberösterreich Januar 2022
Stiftsbrauerei Schlägl Oberösterreich Januar 2022
Starkenberger Bier Tirol Januar 2022
The Beer Buddies Oberösterreich Januar 2022
Weitra Bräu Niederösterreich Januar 2022
Stiegl-Gut Wildshut Salzburg Juli 2022
Pinzgau Bräu Salzburg Juli 2022
Brau Boutique Oberösterreich Juli 2022
3 Prinzen, Ischler Bier Oberösterreich Juli 2022
Specht Bierbrauerei Niederösterreich Juli 2022
Wieneubräu Niederösterreich Juli 2022
Wimitzbräu Kärnten Juli 2022
Brauerei Frastanz Vorarlberg Juli 2022
Affenberger Steiermark Januar 2023
Bierol Tirol Januar 2023
Forstauer Steiermark Januar 2023
Kiesbye Naturbrauerei Salzburg Januar 2023
Zillertaler Bier Tirol Januar 2023
Dok's Brewery Niederösterreich Juli 2023
Brauerei Hölzl Niederösterreich Juli 2023

Medienberichterstattung

Einzelnachweise

  1. "FÜR IMMER KONZERNFREI": BRAUEREIEN GEGEN HEINEKEN. In: New Business. 21. September 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  2. Privatbrauereien gründen Herkunfts-Siegel. In: NÖN – Niederösterreichische Nachrichten. 21. September 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  3. Opposition: Privatbrauereien gegen die Brau Union. In: Hotel und Touristik. 21. September 2021, abgerufen am 27. Juli 2023 (deutsch).
  4. Neues Siegel für Bräu am Berg. In: MeinBezirk.at. 3. März 2022, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  5. Ländle-Privatbrauereien kämpfen gegen Großkonzerne. In: Vorarlberg online. 21. Juli 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  6. Fünf Neuzugänge bei den „Unabhängigen Privatbrauereien“. In: Rolling Pin. 12. Jänner 2023, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  7. Privatbrauereien gründen konzernfreies Herkunftssiegel. In: gastro.at. H1 Medien & GASTRO Verlag GmbH, 21. September 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  8. Herkunftssiegel für österreichisches Bier für „The Beer Buddies“. Tips.at, 17. Jänner 2022, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).

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