Johann Krasny (* 1800 in Pilsen, Böhmen, heute Tschechien; † 29. Mai 1864 in Kaisersteinbruch) war ein österreichisch-ungarischer Steinmetzmeister und Bildhauer des Historismus.

Leben

Der ledige Steinmetzgeselle Johann Krasny von Pilsen stammend, der Vater Johann K. ehemals ein Militär (diese Bezeichnung lässt auf einen höheren Rang schließen), derzeit ein Invalide, Mutter Magdalena, heiratete am 15. November 1825 in der Kaisersteinbrucher Kirche die Jungfer Theresia Pansippin, Tochter des Steinmetzmeisters Johann Evangelist Pansipp und der Theresia Kruckenfellnerin. Laurenz Pansipp, der erste dieses Namens im Steinbruch war vor cirka 50 Jahren aus Hartberg in der Steiermark zum Leithagebirge gezogen. Damit war sein Weg zum Meister geebnet. Das Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerk wurde zu dieser Zeit durch die Meister Mathias Drexler, Franz Xaver Edelmann, Anton Gehmacher, Carl Gehmacher, Michael Gehmacher, Johann Evangelist Pansipp, Anton Teuschl und Joseph Winkler repräsentiert.

Die Kaisersteinbrucher Kirche im Jahre 1825

Nach dem verheerenden Brand von 1814 dauerte es einige Jahre bis man die Erbauung neuer Kirchtürem durchführen konnte. Der amtierende Richter im Steinbruch, Steinmetzmeister Carl Gehmacher, schrieb an die Grundherrschaft, Herrn Abt Franz Xaver Seidemann vom Stift Heiligenkreuz am 17. Mai 1825 .. wegen Erbauung unserer Kirchtürme, kaum waren die Wunden des Krieges von 1809 in unserer Gemeinde geheilt, als ein neues, schreckliches Unglück den 26. July 1814 durch Feuer unseren Ort traf. Beinahe alle Häuser waren eingeäschert worden, was aber den Jammer und das Elend noch erhöhten war: dass auch die Bedachung unseres Gotteshauses, samt Türmen, Glocken und Uhr zerstört wurden... Unser inständiges Bitten wegen Übernehmung der Erbauung der Türme.

Das Stift Heiligenkreuz droht den Kaisersteinbrucher Meistern 1858 die Pacht der Steinbrüche zu kündigen

Durch den großen Bedarf an Arbeitsplätzen hatten die Steinbruchpächter einige ihrer Leute direkt in den Steinbrüchen angesiedelt. Das k.k. Stuhlrichter-Amt von Neusiedl am See (oberste Verwaltungsbehörde) ordnete behördlich der Stiftsverwaltung zu Königshof am 13. Juli 1858 an, diese Arbeiterwohnungen zu räumen. Im Interesse des Gewerbebetriebes, wie auch im öffentlichen Interesse, sollten dazu notwendige Gebäude errichtet werden, das Stift Heiligenkreuz aber durchaus keine Bauplätze zu diesem Zweck veräußern wolle...

Abt Edmund Komáromy antwortete am 21. Juli 1858[1] .. dass ja im Orte Steinbruch Häuser vorhanden sind, die umgebaut und mit einem oder zwei Stockwerken zusätzlich, leicht Arbeiterwohnungen errichtet werden können. Es handelt sich bloß um vage Ausreden der Kaisersteinbrucher Meister, .. die fortwährenden Holzfreveleien wegen der bisherigen Baracken im Walde werden nach dem jetzt strengen Waldgesetz nicht mehr geduldet, .. den Pacht der Steinbrüche auf gerichtlichem Wege zu kündigen, oder die stiflichen Steinbrüche hänzlich eingehen zu lassen oder dieselben an die Wiener Steinmetzmeister in den Pacht zu geben.

Das Stift Heiligenkreuz erhöht 1866 den Pachtzins der Steinbrüche

Der Verwalter Bernhard Greiner in Königshof schrieb am 14. Februar 1866 an Herrn Abt Edmund Komáromy [2] Hochwürdigster Herr Prälat, (auszugsweise) Euer Gnaden begnügten sich, statt der aufgetragenen Steigerung der Steinbrüche-Pachtungen um 1.000 Gulden, mit einer Erhöhung von nur 255 Gulden. Sie haben so artig den Pächtern 745 Gulden nachgelassen. Weit entfernt, einen solchen Nachlass zu missbilligen, .. dass mich die Verteilung der Pachtschillinge befremdete, da einzelne jetzt weniger zahlen als früher, und andere , die mehr zahlen könnten, verhältnismäßig zuwenig gesteigert erscheinen...

Die besten und einträglichsten Steinbrüche sind jene des Winkler, der Krasny, des Pansipp und Amelin. Und es wäre diesen vieren nicht unrecht geschehen, wenn es bei der ursprünglichen Pachtsteigerung geblieben wäre. Allgemein anerkannt hat die allzeit Tränen bereite Madame Krasny den besten und einträglichsten Bruch und macht so rentable Geschäfte, dass sie im vorigen Jahr 17.000 Gulden reine Einnahmen hatte. Möglich dass ihre weibliche Sparsamkeit zum Nettogewinn etwas dazu beitrug, allein, dass ihre Wiener Reisen dazu mitgeholfen, beiselben sie nur zwei oder drei Gulden ausgibt, dürfte darum zu bezweifeln sein, dass sie nur mit dem Fiaker herumfährt!

Doch genug, um nicht mehr zu sagen, als dass sie in ganz Steinbruch unbeliebt und verachtet ist als Generaltratschen und Leutausrichterin ist.

Einzelnachweise

  1. Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51/X/5
  2. Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51/X/5