Wikipedia:Löschregeln Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Vorlage:Löschantragstext/September


Dieser Artikel wurde auf Grund eines Löschantrages in der Wikipedia hierher transferiert. Beim Löschen dieses Artikels in der Wikipedia wird dieser Artikel hier im Regiowiki erhalten, bei bleiben in der Wikipedia wird in der Regel dieser Artikel hier im Regiowiki wieder gelöscht.
Dieser Artikel wurde auf Grund eines Löschantrages in der Wikipedia hierher transferiert. Beim Löschen dieses Artikels in der Wikipedia wird dieser Artikel hier im Regiowiki erhalten, bei bleiben in der Wikipedia wird in der Regel dieser Artikel hier im Regiowiki wieder gelöscht.

Die Akademische Verbindung Austria-Sagitta Wien (AV Austria-Sagitta Wien) im EKV ist eine farbentragende, europaorientierte, nichtschlagende ökumenische Wiener Studentenverbindung im Europäischen Kartellverband (EKV). Sie wurde am 25. November 1975 als Tochterverbindung der KÖStV Austria Wien gegründet. Als ökumenische Männerverbindung ist sie in der Freien Kurie des EKVs vertreten und durch ein Freundschaftsabkommen mit dem ÖCV verbunden. In diesem Sinne nimmt sie eine Sonderstellung im österreichischen Couleurstudententum ein.

AV Austria-Sagitta Wien im EKV

Wappen Zirkel
{{{WappenAltText}}} {{{ZirkelAltText}}}
Basisdaten
Gründung: 25. November 1975
Gründungsort: Wien
Korporationsverband: EKV
Kürzel: A-S!
Farben: Weiß-Gold-Schwarz-Weiß mit braunem Vorstoß
Fuchsenfarben: gelb-schwarz
Religion / Konfession: christlich
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Pro Amicitia Et Fiducia Aeterna!
Website: www.a-s.at


Geschichte

Die Entstehung der AV Austria-Sagitta Wien ist ganz im Kontext der zahlreichen sozialen, weltanschaulichen und gesellschaftlichen Wandlungsprozesse der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu verstehen.[1] In den 1960er Jahren hatten sich die Studentenverbindungen des Österreichischen Cartellverbandes (ÖCV) wiederholt mit ihren Grundprinzipien auseinandergesetzt. Die liberalen Bewegungen an den Hochschulen lösten eine lebhafte Debatte um Reformen im Verband aus.[2] Es wurde diskutiert, ihn für breitere Gesellschaftskreise zu öffnen. Mit Blick auf das Prinzip 'Religio' bedeutete das, über das Katholizitätsprinzip zu reflektieren.[3] Die Öffnung des Verbandes im Sinne der Ökumene wurde erwogen. Schon im November 1967 war nämlich auf der KÖStV Kristall Leoben ein Protestant rezipiert worden.[4] Einige Studentenverbindungen wie die AV Austria Innsbruck oder die KHV Babenberg Wien nahmen damals bereits progressive Standpunkte ein. Sie gründeten eigene Freundschaftsvereine, in denen sich auch Studenten engagieren konnten, die nicht dem bestehenden Kriterienkatalog entsprachen. Durch diese Vereinsgründungen ebbte die durchaus lebhafte verbandsinterne Debatte um die ‚Protestantenfrage‘ vorerst ab. Doch bereits im Jahr 1974 sollte sich das ändern.

Im Jahr 1974 wählte die KÖStV Austria Wien mit Theodor Detter einen neuen Philistersenior.[5] In der Austria Wien hatten sich damals zwei polare Flügel herausgebildet: Ein liberal-reformfreudiger, der die Hochschulpolitik und das Couleurstudententum modernisieren und erneuern wollte und ein traditionell-konservativer,[6] welcher die bestehenden Prinzipien unverändert zu bewahren suchte.[7] In dieser höchst angespannten Situation wurde bekannt, dass die KÖStV Austria Wien bereits im Jahr 1969 einen Protestanten aufgenommen hatte. Die zuvor kalmierte ‚Protestantenfrage‘ flammte erneut auf, da das Religioprinzip des Österreichischen Cartellverbands (ÖCV) weiterhin ausschließlich den katholischen Glauben vorsah. Um diese verworrene Situation zu lösen, wurde auf der XVIII. CVV (1975) in Linz der Antrag gestellt, durch einen einmaligen Ausnahmebeschluss die Mitgliedschaft von bereits aufgenommenen protestantischen Mitgliedern zu erlauben.[8] Der Antrag wurde allerdings abgelehnt, sodass die Austria Wien nach einem anderen Weg suchen musste, um die ‚Protestantenfrage‘ für sich zu lösen.[9] Auf ihrem Burschenconvent (BC) am 25. November 1975 wurde die Gründung einer neuen - ökumenisch ausgerichteten -Studentenverbindung beschlossen.[10] Sie sollte den Namen AV Austria-Sagitta erhalten. Das katholische 'Religioprinzip' der Austria Wien wurde zu einem ökumenisch-christlichen Religioverständnis erweitert. Die betroffenen protestantischen Mitglieder der Austria Wien konnten nun in diese übertreten.[11] Dabei wurde festgelegt, dass deren Satzungen und Geschäftsordnung (GO) nicht im Widerspruch zu derjenigen ihrer Mutterverbindung stehen durften.[12] Die treibenden Kräfte dieser Gründergeneration der AV Austria-Sagitta waren Andreas von Beringe, Niklas von Beringe, Martin Höllrigl, Hans-Michael Sorg, Thomas Willard Tiefenbrunner und Wolfgang Kapf – allesamt Mitglieder der Austria Wien. Zudem schlossen sich zehn Alte Herren der Austria Wien der AV Austria-Sagitta an.[13] Die finanzielle wie personelle Unterstützung der KÖStV Austria Wien war in den Anfangsjahren der AV Austria-Sagitta essentiell.[14] Auf der XIX. CVV (1976) in Baden sollte schließlich ein Freundschaftsabkommen zwischen der AV Austria-Sagitta und dem ÖCV geschlossen werden.[15] In diesem wird ihr eine Sonderstellung unter den couleurstudentischen Verbindungen Österreichs zugestanden. Seither genießt sie sowohl auf der Cartellversammlung (CVV) als auch auf den Ortsparlamenten des Wiener Cartellverbandes das Sitz- und Rederecht.

Im Jahr 1978 bezog die Austria-Sagitta bereits eine eigene Bude im CV-Haus in der Lerchenfelderstraße.[16] Zwei Jahre später (WS 1980/81) erhielt ihr Altherrenverband eine eigenständige rechtliche Struktur. Auch das auf den österreichischen Staat bezogene 'Patriaprinzip' des ÖCVs wurde adaptiert. Die AV Austria-Sagitta bekennt sich ausdrücklich zum europäischen Gedanken (Libertasprinzip). Dementsprechend engagiert sie sich auch seit dessen Gründung (15. November 1975) im Europäischen Kartellverband (EKV). In dessen ‚Freier Kurie‘ fiel ihr bald eine leitende Rolle zu. Folglich prägte sie in Österreich einen neuen nichtschlagenden, christlich-europäischen Verbindungstypus.

Freundschaftsverbindungen

  • KÖStV Austria Wien
  • KÖStV Aargau Wien
  • KaV Saxo-Bavaria Prag zu Wien
  • Federation of Ukrainian Catholic Academical and Student Associations OBNOVA Lemberg-Kiew-Ternopil-Czernowitz-Iwano-Frankiwsk
  • KAV Merkenstein.

Verbindungswappen und Farben

Die zwei sich reichenden Hände in einem Eichenkranz symbolisieren die Amicitia, die Lebensfreundschaft zwischen allen Verbindungsmitgliedern. Das Christussymbol Chi-Roh steht für den christlichen Glauben (Religio). Die Eule ist ein Symbol für Wissenschaft und Weisheit (Scientia) und das geöffnete Tor für die Libertas.

Die Farben der AV Austria-Sagitta orientieren sich an denen der KÖStV Austria Wien. Im Gegensatz zu dieser sind die Farben gold und schwarz allerdings beidseitig weiß umrandet (weiß-gold-schwarz-weiß). Die Deckelfarbe ist braun.

Literatur

Trauner, Karl-Reinhart: Fuchsenbuch der AV Austria-Sagitta. Materialien und Unterlagen zur Fuchsenausbildung (1987).

Akademische Verbindung Austria Sagitta: Festschrift der AV Austria Sagitta zu Wien 1975–1985 (1985)

Schieweck-Mauk, Siegfried: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen. Die Korporationen und Vereinigungen des Cartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV) und des Cartellverbandes der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV) in geschichtlichen Kurzdarstellungen. Würzburg: GDS 1997, S. 132–133.

Hartmann, Gerhard: Treu zu Gott und Vaterland. Die Geschichte des CV in Österreich. Kevelaer: Lahn 2023

Einzelnachweise

  1.  Bernhard Weidinger: 1968 und die Reaktion(en). Neuer akademischer Kulturkampf und rechter Richtungsstreit an österreichischen Universitäten um 1970.. In: Die 1970er Jahre als schwarzes Jahrzehnt. Politisierung und Mobilisierung zwischen christlicher Demokratie und extremer Rechter.. Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 2010, S. 167.
  2.  Robert Kriechbaumer: Die Ära Klaus. Aufgeklärter Konservativismus in den ‚kurzen‘ sechziger Jahren in Österreich.. In: Die Ära Josef Klaus. Österreich in den ‚kurzen‘ sechziger Jahren. Bd. 1. Dokumente.. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 1998, S. 84.
  3.  Gerhard Hartmann: Treu zu Gott und Vaterland. Die Geschichte des CV in Österreich. Lahn, Kevelaer 2023, S. 926-927.
  4. Vgl. Hartmann, Gerhard: Treu zu Gott und Vaterland. Die Geschichte des CV in Österreich. Kevelaer: Lahn 2023, S. 925.
  5. Gerhard Hartmann: Theodor Detter. 9. März 2016, abgerufen am 27. September 2023.
  6. Vgl. Hartmann (2023), S. 926–927.
  7. Vgl. Hartmann (2023), S. 925.
  8. Vgl. Schieweck-Mauk, Siegfried: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen. Die Korporationen und Vereinigungen des Cartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV) und des Cartellverbandes der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV) in geschichtlichen Kurzdarstellungen. Würzburg: GDS 1997, S. 132–133.
  9.  Profil.. Wien 15. Dezember 1975, S. 41.
  10. Vgl. Schiewek-Mauk (1997), S. 133.
  11.  Profil.. 8, Wien 1977, S. 24.
  12. Vgl. Schiewek-Mauk (1997), S. 133.
  13. Vgl. Schiewek-Mauk (1997), S. 133.
  14. Vgl. Hannes Schönner: Auf, mit Gott zur Mannestat! Die Geschichte der K.Ö.St.V. Austria-Wien. Festschrift anläßlich des 125. Stiftungsfestes. Klosterneuburg: Austria Wien 2001, S. 164-165.
  15. Vgl. Schiewek-Mauk (1997), S. 133.
  16. Vgl. Schiewek-Mauk (1997), S. 133.