Graf Hugo (XVII.) von Montfort zu Tettnang und Bregenz (* im 15. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert, um 1536)[A 1], auch Hugo von Montfort-Bregenz gilt als der letzte Graf von Bregenz aus der "jüngeren" Bregenzer Linie der Grafen von Montfort. Er war der letzte Graf von Montfort, dem ein Teil der Grafschaft Bregenz im heutigen Bundesland Vorarlberg gehörte. Diesen verkaufte er 1523 an die Habsburger, wodurch die gesamte Grafschaft Bregenz Teil ihres Reiches wurde.

Grabstein des Grafen Hugo (XVII.) von Montfort in der Stadtpfarrkirche in Höchstädt

Herkunft und Familie

Graf Hugo (XVII.) von Montfort war ein Ururenkel von Graf Hugo (XII.) von Montfort († 1424), der als Politiker und Minnesänger reüssiert hatte. Er war der Sohn von Graf Hermann (II.) von Montfort († um 1482) aus dessen Ehe mit Gräfin Cäcilia von Liechtenstein zu Murau und der Bruder von Graf Georg (III.) von Montfort († 1544). Verheiratet war er mit Gräfin Veronika von Waldburg-Sonnenberg († um 1517). Aus dieser Ehe sind bisher keine Kinder belegt.[1]

Graf Hugo (XVII.) hatte drei uneheliche Kinder: Christoph, Daniel und Marina, welche 1532 von Kaiser Karl V. († 1558) in den Adelsstand mit dem Prädikat "von Flugberg" erhoben wurden.[2]

Leben

1484 nahm Graf Hugo (XVII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz als Mitglied der "Gesellschaft im Falken und Fisch von Schwaben" an einem Turnier in Stuttgart teil.[3] 1515 teilten er und sein Bruder Georg (III.) von Montfort ihre in der heutigen Steiermark und in Vorarlberg gegelegenen Besitzungen. Graf Georg (III.) erhielt die "innerösterreichischen" Besitzungen, Graf Hugo (XVII.) den noch bei der Familie verbliebenen Teil der Grafschaft Bregenz. 1523 verkaufte er diesen an die Habsburger, womit die Herrschaft der Montforter über Bregenz endgültig zu Ende war.[2]

Graf Hugo (XVII.) war außerdem Pfleger[A 2] des bayerischen Amtes Höchstädt. Von den Habsburgern erhielt er nach 1523 vorübergehend die Vogtei in der Grafschaft Feldkirch. Wenig später zog er sich jedoch endgültig nach Höchstädt zurück, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Beigesetzt wurde er in der Pfarrkirche in Höchstädt.[2]

Literatur

Kurzbiographien

  • Karl Heinz Burmeister: Graf Hugo XVII. von Montfort-Bregenz (1462-1536). In: ders.: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 286-305

Weblinks

  Hugo (XVII.) von Montfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 311 (Stammtafel)
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 26
  3. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 71

Anmerkungen

  1. Daten nach Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 26 und S. 311 (Stammtafel)
  2. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.
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