Karl Peter (* 27. Mai 1917; † 6. Dezember 2005) war Erfinder, Seilbahnkonstrukteur und Seilbahnpionier. Er baute 1947 die erste vollautomatische Seilbahn Österreichs in Batschuns (Vorarlberg).

Leben und Ausbildung

Karl Peter wurde als zweitjüngstes von acht Kindern geboren. Er war in zweiter Ehe mit Brigitte verheiratet und aus der Ehe entstammen zwei Söhne.

Karl Peter hat die normale achtjährige Schulbildung und besuchte die Handelsschule, hatte jedoch keinen Hochschulabschluss. Er bezeichnete sich selbst als Autodidakt.[1] Er lebte bis zu seinem Tod in Batschuns.[2][3]

Unternehmen und berufliche Tätigkeit

Karl Peter zog 1953 nach Garmisch-Partenkirchen und gründete das ansässige Unternehmen: Peter Seilbahnen GmbH. Während des Baus der Seefelder Jochbahn und der Härmelekopfbahn verließen Karl Peter und weitere Mitarbeiter das Unternehmen wegen Differenzen innerhalb der Geschäftsführung das Unternehmen, wodurch in weiterer Folge das Unternehmen aufgelöst wurde.

Er arbeitete in weiterer Folge mit Seilbahnunternehmen zusammen und hat mehrere Patente angemeldet. Von 1972 bis 1977 war er technischer Direktor des Landeskrankenhauses in Feldkirch.[3]

Vollautomatische Seilbahnen

1947 wurde von Karl Peter auf eigene Kosten eine Versuchsseilbahn (Pendelseilbahn) von seinem Wohnort Batschuns zum Ortsteil Suldis errichtet. Damit erbrachte er den für das zuständige Verkehrsministerium in Österreich notwendigen Nachweis, dass eine Pendelseilbahn vollautomatisch, weitgehend ohne Personal, betrieben werden kann.

Die erste Seilbahn mit öffentlichem Verkehr wurde nach seinen Plänen 1947 zwischen Lech und Oberlech errichtet. Bei dieser Anlage wurden auch die ersten Praxisversuche für eine vollautomatische Seilbahn ohne Bedienpersonal durchgeführt. Diese erste Seilbahnanlage im öffentlichen Verkehr wurde mit Kleinkabinen ausgeführt für je vier Personen (pro Kabine).

1953 wurde nach seinen Plänen in Deutschland die erste vollautomatische Seilbahn, die Graseckbahn (1953)[4][5] errichtet. Weitere vollautomatische Seilbahnen nach seinem System waren z. B.: Kranzberg-Gipfelbahn, Seefelder Jochbahn, Härmelekopfbahn, Luftseilbahn Brusino Arsizio–Serpiano (erste vollautomatische Seilbahn der Schweiz), Härmelekopfbahn, Laber Bergbahn, die erste Einschienen-Schrägseilbahn zur Burg Hochosterwitz in Kärnten (1984), Einschienenaufzug für ein Weltcup-Skirennen in Schladming.

Weitere Seilbahnprojekte waren eine Holzbringungsseilbahn in Chile, eine Seilbahn zur Erschließung von fünf Hochhäusern in Basel.[6][3]

Literatur über Karl Peter

  • Andreas Brugger, Werner Matt, Katrin Netter (Hg): Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, Dornbirn, Egg, Schruns 2019, Herausgeber: Arbeitskreis Vorarlberger Kommunalarchive (avk), ISBN: 978-3-901900-58-7, S. 162 ff.

Einzelnachweise

  1. Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. März 1998, S. 15.
  2. Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.
  3. 3,0 3,1 3,2 In: Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, S. 162 ff.
  4. Roman Gric: Graseckbahn – erste vollautomatische Seilbahn Deutschlands, Webseite: de.isr.at vom 22. Dezember 2022.
  5. Diese (alte) Graseckbahn steht seit 2022 unter Denkmalschutz Neue Graseckbahn.
  6. Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. März 1998, S. 14 f.