Bodensee-Trinkwasserreservoir

Bodensee Trinkwasserqualität“ beschreibt die durch bestimmte Faktoren ergebene Qualität des Trinkwassers, welches nach  der Aufbereitung aus dem Bodensee gewonnen wird.

Einleitung

Der Bodensee ist ein bedeutender Trinkwasserspeicher, der rund vier Millionen Menschen täglich mit Trinkwasser versorgt[1] und steht für besonders gute Trinkqualität.

Die Trinkwasserqualität des Bodensees wird durch Gütekriterien bestimmt und durchläuft strengen Vorschriften und Kontrollen, sodass es laut der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) im ursprünglichen Zustand oder nach Aufbereitung[2] unter anderem zum Trinken, zur Zubereitung von Lebensmitteln und zur Körperpflege verwendet werden kann.[2] Die Analysewerte des Bodenseewassers ergeben einen deutlichen unterhalb liegenden Unterschied zu den vorgegeben Grenzwerten der Trinkwasserversorgungsverordnung. Gründe dafür sind die Qualität des Rohwassers, eine passende Aufbereitung und mehrzählige Maßnahmen zur Qualitätssicherung.[3]        

Wassergüteparameter

Das Wasser im Bodensee setzt sich aus dem Schmelzwasser der Alpen und Regenwasser zusammen. Das Schmelzwasser kommt meistens aus den höher gelegenen Gebirgen. Es ist dadurch nahezu unbelastet von äußeren schädlichen Faktoren der Umwelt und enthält somit kaum schädlich Substanzen, was meistens der Einfluss von Industrie, Agrarwesen aber auch Haushalte bewirkt.[1] Zusätzlich sind an der guten Trinkwasserqualität der Überfluss an Wasser mit rund 11,5 Milliarden Kubikmetern Zufluss pro Jahr beteiligt. Das meiste Wasser im Bodensee kommt aus dem Alpenrhein, der im in Bregenz in den See mündet und so stark durchströmt wird, dass Schadstoffe, die möglicherweise in den See gekommen sind, sehr schnell wieder ausgespült werden.

Des Weiteren entsteht im Bodensee durch die Tiefe von 251m und den Eigenschaften des Wassers, dass kaltes Wasser schwerer ist als warmes, eine natürliche Schutzbarriere. Diese bewirkt, dass in 60 Metern Tiefe (der Ort der Wasserentnahme) das Wasser nicht in Kontakt mit Schadstoffen aus der Umwelt kommt.

Ein weiterer Grund für das gute Trinkwasser aus dem See ist die Qualität des Rohwassers direkt nach der Entnahme aus 60 Metern Tiefe. Bereits zu dem Zeitpunkt entspricht es schon den Vorgaben der deutschen Trinkwasserverordnung. Das Wasser wird nur noch durch drei naturnahen Schritten aufbereitet, wie den Mikrosieben, der Ozonanlage und dem Zweischichtfiltern.[4]

Regelmäßige Untersuchungen nach den Wassergüteparametern liefern aufschlussreiche Erkenntnisse über den Stand der Wasserqualität.

Geschichte der Trinkwasserqualität

Nicht immer galt der Bodensee als gute Trinkwasserressource. Im Jahre 1976 erreicht der See den Höhepunkt des im Wassers enthaltenen schädlichen Phosphors.[5] Diese Überdüngung, auch Eutrophierung genannt, entstand durch uneingeschränkte Entsorgung des Abwassers in den See. Durch ganzeinheitlich Maßnahmen konnte verhindert werden, dass der See vollständig umkippt.[6]

Schon 1959 kam es zur Gründung der Internationalen Gewässerschutzkomission für den Bodensee(IGKB), die sich zum Schutz des Bodensees und gegen Verunreinigungen einsetze.[7] Seitdem hat die IGKB mehrfach die Anforderungen, Empfehlungen, Maßnahmen und Regelungen für die Reinhaltung des Sees und der damit verbundenen Wasserqualität erweitert und überarbeitet.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Trinkwasser. Bodensee-Wasserversorgung, abgerufen am 15. Februar 2024.
  2. 2,0 2,1 Bundesgesetzblatt Teil I - Zweite Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung - Bundesgesetzblatt. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  3.  Trinkwasseranalyse 2022. (https://www.bodensee-wasserversorgung.de/fileadmin/user_upload/Trinkwasseranalyse_2022.pdf).
  4. Weg des Wassers. Bodensee-Wasserversorgung, abgerufen am 15. Februar 2024.
  5. „Der Bodensee“, Amt für Wasser und Energie, im Juni 2022
  6. Der Bodensee, Europas größter Trinkwasserspeicher. Abgerufen am 1. Februar 2024 (deutsch).
  7. IGKB - Gründung. Abgerufen am 1. Februar 2024.