Fugging (Gemeinde Tarsdorf)

Version vom 30. März 2010, 22:41 Uhr von 87.160.109.117 (Diskussion) (Zulässige Biermarke "Fucking Hell" hinzugefügt, Spiegel online 30. März 2010)

Fucking [ˈfʊkɪŋ] ist ein kleiner Ort in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn. Fucking ist Teil der Gemeinde Tarsdorf.

Ortstafel von Fucking

Im Jahre 2001 hatte Fucking 91 Einwohner.

Der Name Fucking ist seit 1070 belegt und kann vermutlich von einem Personennamen Focko abgeleitet werden. Fucking bedeutet also „Ort von Fockos Leuten“.

Der Ortsname im öffentlichen Interesse

Fucking ist im Englischen das Gerundium zum Verb to fuck[1], "ficken", einer derben Bezeichnung für die Ausübung des Geschlechtsaktes. Gleichzeitig ist es ein extrem abwertendes Attribut, das in etwa mit beschissen oder Scheiß- übersetzt werden kann. Durch die häufige Verwendung in der englischsprachigen Pop-Kultur und den starken Einfluss derselben in Kontinentaleuropa ist das Wort auch im deutschen Sprachraum sehr bekannt. Aufgrund häufiger Berichterstattung stieg der Bekanntheitsgrad des Ortes soweit, dass amerikanische Touristen mittlerweile mit Bussen zur Ortschaft anreisen, um sich vor der Ortstafel fotografieren zu lassen. Häufig wird sie auch gestohlen. Im August 2005 wurden die acht Ortsschilder an den vier Ortseinfahrten durch Einbetonieren, Anschweißen und Vernieten gegen Diebstahl gesichert.[2] Im März 2010 gab das Europäische Markenamt einer Beschwerde der Gemeinde statt und ließ die Bezeichnung "Fucking Hell" für ein Bier der ortsansässigen Brauerei zu, mit der Begründung, dass eine Eintragung als Marke nicht dadurch verweigert werden könne, dass die Bezeichnung "in anderen Sprachen eine zweideutige Bedeutung" habe.[3]

Ähnliche Konnotationen gab es bei dem saarländischen Fickingen, 1932 umbenannt in Saarfels (Gemeinde Beckingen), bei den bayerischen Orten Kissing und Petting oder bei Pissen (Gemeinde Rodden) in Sachsen-Anhalt. Weitere Ortsnamen mit einer englischsprachigen Nebenbedeutung sind Hacking und Simmering in Wien, Rottenegg in Oberösterreich, sowie als Ortsteil von Geisenfeld bei Ingolstadt, Gaming in Niederösterreich, Attaching bei München, Mailing als Stadtteil von Ingolstadt und der Berliner Ortsteil Wedding. Alf an der Mosel hatte zeitweise ebenso Probleme mit verschwindenden Ortsschildern, wie Hascherkeller (Stadt Landshut) in Bayern, Drogen in Thüringen und Sexbierum in der niederländischen Provinz Friesland. Die Wanklifte in Garmisch-Partenkirchen amüsieren englischsprachige Touristen, da „to wank“ eine Slangbezeichung für Masturbation darstellt.

Weblinks

  Fucking – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Eintrag fucking – Wiktionary, fuck – englischsprachige Wikipedia
  2. ORF Oberösterreich: Zweideutiger Ortsname als Bürde (21. August 2005)
  3. Spiegel Online: Bier darf Fucking Hell heißen (30. März 2010)

48.06735412.863198888889Koordinaten: 48° 4′ N, 12° 52′ O

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