Walter Peer (* 26. Dezember 1968 in Hall in Tirol) ist ein ehemaliger österreichischer SPÖ-Innsbruck-Politiker. Er war Stadtrat für Straßen- und Verkehrsrecht, Verkehrsplanung, Umwelttechnik und Abfallwirtschaft in der Landeshauptstadt Innsbruck.

Beruflicher Werdegang

Walter Peer hat von der Pike auf das Baugeschäft gelernt. Er begann als Techniker auf Großbaustellen, wurde Bauleiter und spezialisierte sich auf den Tankstellenbau. In diesem Fach schrieb Walter Peer neben seiner 17jährigen Tätigkeit beim großen österreichischen Baukonzern Porr eine Diplomarbeit. Er absolvierte die Europareifeprüfung im Bauingenieurwesen im Jahr 1997. Walter Peer baute einen eigenen Firmenzweig innerhalb der Porr auf und errichtete Tankstellen in ganz Österreich und über diese Grenzen hinaus.

Über den Tankstellenbau kam er zur allgemeinen Projektentwicklung und damit wieder zurück nach Tirol. Er bekam 2001 als einer der damals jüngsten Mitarbeiter die Prokura des Konzerns und wurde 2003 Niederlassungsleiter der Porr Infrastruktur GmbH in Tirol. Dieser Firmenzweig beschäftigte sich mit den Beteiligungen des Konzerns an anderen Firmen, den sogenannten PPP-Modellen (Private Public Partnership). Ein weiteres Tätigkeitsfeld war der Kraftwerksbau. Spezial Kleinwasserkraftwerke (KWK) waren im Ausbauvisier von Walter Peer. Das Leistungsportfolio dieser Aktivitäten reichte von der Idee über Planung/Errichtung bis zum Betrieb solcher KWK.

2005 wurde Walter Peer zudem Niederlassungsleiter der Porr Projektentwicklung Tirol und entwickelte Hochbauten speziell im gewerblichen Bereich. Bereits seit 2000 beschäftigte sich Walter Peer intensiv mit strategischer Gemeindeentwicklung und pflegte damit den Umgang mit der Kommunalpolitik.

2006 wurde Walter Peer gemeinsam mit Architekt Johannes Wiesflecker mit dem Staatspreis für interdisziplinäre Planung für das Unternehmerzentrum Aldrans-Lans-Sistrans ausgezeichnet. Eine Preiskategorie, die vor den beiden Preisträgern noch nie TirolerInnen gewonnen hatten.

Politik

2006 wechselte Walter Peer von der Privatwirtschaft hauptberuflich in die Politik als Stadtrat von Innsbruck. In seinen Verantwortungsbereich fielen das Straßen- und Verkehrsrecht, Verkehrsplanung, Umwelttechnik, Abwallwirtschaft und Energie. In seiner Ära wurde der Innsbrucker Energieentwicklungsplan begonnen, der alle Energieversorgungsunternehmen mit deren Erfahrungen einband. 2008 wurde der damals 39jährige Aufsichtsratsmitglied der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG.

Weitere Beirats- und Aufsichtsratstätigkeiten waren im Elektrizitätsbeirat Tirols von 2008 bis 2010 und im selben Zeitraum Aufsichtsratsmitglied der Innsbrucker Verkehrsbetriebe GmbH. Walter Peer war weiters Kuratoriumsmitglied der HTL für Bau und Kunst.

Vom Innsbrucker Gemeinderat wurde Walter Peer in den Umwelt-, Abfall-, Energie- und Verkehrsausschuss des Österreichischen Städtebundes bestellt. Letzteren leitete er als Vorsitzender bis zu seinem Ausstieg aus der Politik im Jahr 2010. Europäische Ehren wurden Walter Peer zuteil, als er 2009 Verkehrssprecher des RGRE (Rat der Gemeinden und Regionen Europas) und somit von 100.000 Kommunen wurde.

Weitere berufliche Laufbahn

Im Jahr 2010 stieg Walter Peer aus der Politik aus und wechselte zum Projektentwicklungs- und Investitionsunternehmen Pema. Dort leitete er das Strategiemanagement.

Walter Peer lehrte an der Bauakademie in Innsbruck und gemeinsam mit Architekt Johannes Wiesflecker an der Technischen Universität Wien im Bereich der strategischen Gemeindeentwicklung. 2007 erhielt er einen Lehrauftrag an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck - Baubetrieb zum Thema „Projektmanagement und interdisziplinäres Planen“.

Im Juni 2012 gründete Walter Peer in Innsbruck eine Firma für Gemeinde- und Projektentwicklungen.

Neben der beruflichen Tätigkeit ist Walter Peer (als einziger Tiroler) Vorstandsmitglied des Wiener Wirtschaftsklubs, einem Zusammenschluss sozialdemokratischer Wirtschaftspersönlichkeiten. Ehrenvorsitzender dieses Klubs ist Franz Vranitzky.

Seit 2009 führt Walter Peer den Vorsitz des BSA (Bund sozialdemokratischer KünstlerInnen und AkademikerInnen) in Tirol.

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