Burgruine Steinegg

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Die Burgruine Steinegg ist eine im Waldviertel gelegene frühere Höhenburg. Es handelt sich um eine stark verfallene Ruine, die aber innerhalb der Forschung aufgrund ihrer einstigen Dimensionen als interessant gilt.

Reste der im Nordosten gelegenen Außenmauer der Burgruine Steinegg -heute

Lage

Die Burgruine Steinegg ist heute Teil der Gemeinde Altenburg. Sie befindet sich auf einem Bergsporn am rechten Ufer des Kamps bei der Einmündung des Jägerbaches in diesen oberhalb der Rotte Steinegg [1]

Das Bauwerk

Die Ruine Steinegg gehört zu jenen Ruinen, die heute allgemein zugänglich sind. Sie ist aber nur erschwert begehbar und in der warmen Jahreszeit stark überwachsen. Die ursprüngliche Burganlage umfasste eine Fläche von ca. 155 x 30 Metern.[1]Von der Burg sind heute nur mehr geringe Reste der Hauptburg erhalten. Erkennbar sind noch ihre Rundbogenfenster.[2]

Historische Eckdaten

Ein "Cholo von Steinekke" ist um 1210 als Zeuge in einer Urkunde von Herzog Leopold (VI.) von Österreich ("Leopold dem Glorreichen") († 1230) genannt, die im Stift Altenburg ausgestellt wurde.[3] Weitere Personen mit Verweis auf die Burg Steinegg sind zwischen ca. 1260 und der Mitte des 14. Jahrhunderts urkundlich belegt. Bereits zu Ende des 13. Jahrhunderts war die Burg im Besitz der Burggrafenfamilie von Gars. Dann gehörte die Burg den mit dieser Familie verschwägerten Söhnen des Ministerialen Konrad von Streitwiesen: Konrad und Erkenbert, die sich abwechselnd nach Streitwiesen und Steinegg benannten. Im 14. Jahrhundert kam die Burg Steinegg in den Besitz der Adelsfamilie der Maissauer. 1428 musste sie Herzog Albrecht (V.) von Österreich († 1439) überlassen werden. Vermutlich um diese Zeit dürfte die Burganlage gewaltsam zerstört worden sein und wurde danach nicht mehr aufgebaut.[1]

Die Burgruine Steinegg in Sage und Legende

 
Der Torbogen in der nordöstlichen Außenmauer der Burg

Als sich feindlichen Reiterscharen (in der Sage: Osmanen) der Burg Steinegg nähern, fällt einem der Angreifer der kleine Sohn des Burgherren in die Hände. Mit diesem als Geisel wird daraufhin versucht, die Übergabe der Burg zu erpressen. Die Burgherrin betet daraufhin zur Gottesmutter, damit sie ihr Kind schützt. Wenig später bricht eine Schlacht aus, bei welcher die Osmanen geschlagen werden. Während diese Schlacht tobt, gelingt es außerdem einem treuen Diener, das Kind zu befreien und durch einen Geheimgang sicher in die Burg zu bringen.[2] Die Sage, die mehrere Motive von Wandersagen beinhaltet, ist eine fiktive Geschichte, die an die Zeit der "Türkenkriege" erinnert. Zwar wurden Mitte des 17. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Schlacht bei Mogersdorf (1. August 1664) osmanische Angriffe im Umfeld von Stift Altenburg befürchtet, doch hatte diese Gegend das Glück letztlich davon verschont zu bleiben.[3] Steinegg war damals aber bereits eine Ruine.[1]

Literatur

  • Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9, S. 50-52

Weblinks

  Burgruine Steinegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Steinegg, ImaReal.SBG.AC.AT, abgerufen am 9. April 2023
  2. 2,0 2,1 vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich, S. 50
  3. 3,0 3,1 vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich, S. 51