Kloster Dornbirn (Markt)

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Das Kloster in Dornbirn (früher kurz als Kapuzinerkloster benannt, heute als Franziskanerkloster) im Bezirk Markt ist das letzte erhaltene aktive römisch-katholische Kloster in Dornbirn und eine denkmalgeschützte Anlage.[1] Es wurde als Kloster für die Kapuziner 1893–1894 erbaut und 1894 bezogen und ist dem Hl. Josef geweiht.

Klosteranlage Hl. Josef in Dornbirn

Geschichte

Ab 1878 spendeten die Erben des Weinhändlers Matthias Thurnher und andere wohlhabende Bürger größere Geldbeträge zur Gründung eines Kapuzinerklosters in Dornbirn. Eine Klostergründung wurde von der Gemeinde Dornbirn jedoch zuerst abgelehnt. Überliefert ist, dass aufgrund eines Gelübdes des damaligen Fabrikanten und Landeshauptmann von Vorarlberg Adolf Rhomberg, sollte seine Gattin Anna Rhomberg († 1942) von einer schweren Krankheit genesen, er den Bau eines Kapuzinerklosters in Dornbirn durchsetzen werde. Die Frau des damaligen Landeshauptmannes wurde wieder gesund und er setzte dies in der widerstrebenden Gemeinde Dornbirn durch. Adolf Rhomberg erwarb auf eigene Kosten ein Grundstück gegenüber seinem Wohnsitz (heute Adolf-Rhomberg-Haus genannt) um 24.000 Gulden. Auf diesem Grundstück wurde das Kloster in weiterer Folge errichtet. Am 25. Juli 1892 gab das Provinzkapitel in Innsbruck die Zusage zum Klosterbau und das Ordinariat Brixen erteilte am 22. Oktober 1892 die Baubewilligung. Es erfolgte am 28. Mai 1893 die Grundsteinlegung durch Weihbischof von Brixen, Johannes Zobl. Die Klosterkirche wurde am 4. September 1894 von Weihbischof Zobl konsekriert. Patron der Kirche wurde der hl. Josef.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Archiv des Bezirksgerichts Dornbirn in den Kellerräume des Klosters eingelagert. Im Refektorium des Klosters wurde zudem eine Schulklasse untergebracht.[2][3]

Am 1. November 2004 erfolgte wegen mangelndem Nachwuchs die Übergabe des Klosters von den Kapuzinern an die Franziskaner der polnischen Provinz Posen. Das Kloster wurde seither umfassend um rund 1,2 Millionen Euro (2020) renoviert nach den Vorgaben von Leopold Kaufmann. Zwischen dem Kloster und der Tiefgarage des nahe gelegen Kindergartens wurde ein unterirdischer Verbindungsgang angelegt.[4] Die Kosten wurden vor allem durch Zuschüsse des Landes Vorarlberg, der Stadt Dornbirn, private Spenden, der Diozöse Feldkirch und des Kapuzinerordens in Innsbruck getragen.

Seit 2009 wurde das Kloster von Guardian Pater Wenzeslaus Dabrowski geleitet. Ab 2019 übernahm Pater Maxentius diese Aufgabe.[5]

Nach dem Ableben des langjährigen Obmanns des Freundeskreises des Klosters, Wolfgang Rümmele, 2019, wurde diesem im Kloster ein Raum gewidmet.[6]

Die neue, 50 Kilogramm schwere, Glocke, die von der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck auf Initiative von Daniel Orth geschaffen und geliefert wurde, wurde am 21. September 2019 durch Bischof Benno Elbs eingeweiht. Die Glocke ist dem hl. Franziskus geweiht und wurde am 5. Oktober 2019 erstmals geläutet. Die alte Stahlglocke wurde im Kircheninneren aufgestellt.[7]

Im Frühjahr 2024 erwarb die Stadt Dornbirn das Kloster samt Grundstücken (rund 6349 m²). Zu diesem Zeitpunkt waren noch vier Franziskanermönche hier wohnhaft, die jedenfalls bis 2030 bleiben können.[8]

Orgel

Die kastenförmige Orgel mit sechs Registern und 422 Orgelpfeifen wurde in den 1950er-Jahren von der Fa. Metzler Orgelbau für die reformierte Kirche Aawangen im Thurgau gebaut. 1995 wurde die Orgel vom Kloster in Dornbirn gekauft und von Ferdinand Stemmer aufgebaut.[9]

Freundeskreis Franziskanerkloster Dornbirn

Der Freundeskreis Franziskanerkloster Dornbirn wurde am 16. Juni 2011 gegründet.[10][6] Obmann des Freundeskreis des Klosters war ab 2011 die spätere Bürgermeisterin von Dornbirn, Andrea Kaufmann, seit 2013 der ehemalige Bürgermeister von Dornbirn, Wolfgang Rümmele und nach dessen Ableben 2019 übernahm der damalige Vizebürgermeister von Dornbirn, Martin Ruepp, die Obmannschaft. Stellvertreter ist der Klostervater Elmar Mayer.

Der Freundeskreis Franziskanerkloster Dornbirn gibt das Informationsblatt „‘s Kloster“ unter Leitung von Pater Maxentius und Klostervater Elmar Mayer heraus sowie weitere Informationsbroschüren über das Franziskanerkloster in Dornbirn.

Literatur

Weblinks

  Kloster Dornbirn (Markt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. BDA-ObjektID: 6913.
  2. Geschichte, Webseite: franziskaner-dornbirn.at.
  3. Das Kapuzinerkloster Dornbirn und seine Bibliothek, Webseite: zentralbibliothek.kapuziner.at.
  4. ‘s Kloster, 3. Informationsblatt des Freundeskreises des Franzsikanerklosters in Dornbirn, S. 10 ff, S. 15.
  5. Edith Hämmerle: Dornbirner Kloster steht unter neuer Führung, Webseite: vol.at vom 9. September 2019.
  6. 6,0 6,1 ‘s Kloster, 3. Informationsblatt des Freundeskreises des Franzsikanerklosters in Dornbirn, S. 3.
  7. ‘s Kloster, 3. Informationsblatt des Freundeskreises des Franzsikanerklosters in Dornbirn, S. 16.
  8. Dornbirn erwirbt Kapuzinerkloster in Vorarlberger Nachrichten vom 4./5. Mai 2024, Beilage Dornbirn, S. 6.
  9. Beilage "Ihre Spende 'für besinnliche schöne Klänge'" um Dornbirner Gemeindeblatt, Nr. 37 vom 16. September 2022.
  10. Freundeskreis, Webseite: franziskaner-dornbirn.at .

47.41059.7428Koordinaten: 47° 24′ 38″ N, 9° 44′ 34″ O