Rudolf von Isny

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Rudolf von Isny (* im 13. Jahrhundert; † 10. April 1306)[A 1] war Hofnotar der Herzöge von Kärnten und Grafen von Tirol, ihr Landschreiber und Vizedom und für viele Jahre ihr Protonotar. Von ihm hat sich als wichtige Quelle sein Testament erhalten. Er ist nicht mit seinem gleichnamigen Kollegen Rudolf von Meißen († 1303) ident.

Herkunft und Familie

Rudolf von Isny stammte aus dem in Schwaben gelegenen Isny (heute: Deutschland).[1] Nach seinem Testament war er mit einem Ulrich und einem Otto von Isny verwandt, deren Kinder er in diesem bedachte.[2]

Leben

Rudolf von Isny war seit 1271 Kanzlei-Notar von Herzog Meinrhard von Kärnten († 1295), Graf von Tirol.[1] Relativ bald danach, noch vor 1276, verlieh ihm der Bischof von Chur auf Meinhards Empfehlung die Pfarrpfründe der Kirche St. Martin zu Mals, auf die er noch vor 1299 verzichtete. Durch die Vermittlung von Meinhard erhielt er wenig später auf Lebenszeit außerdem alle Nutzrechte und Einkünfte der St. Georgskapelle in Lana, die dem Kloster Weingarten gehörte. Auf dieses verzichtete er erst in seinem Testament.[3] 1288 wurde Rudolf von Isny Landschreiber.[4] 1292 übernahm er von Magister Rudolf von Meißen die Stelle des Protonotars in der herzoglichen Kanzlei nach.[1] Vor 1299 wurde er außerdem Hofkaplan bzw. Kaplan an der Kapelle St. Pankratius in Tirol.[4] Rudolf von Isny war seit 1304 auch Domherr zu Hochstift Trient. Zwar war Rudolf von Isny zuletzt der Protonotar der Söhne von Herzog Meinhard, doch dürfte er sich selbst nur als "Diener" von Herzog Otto (III.) († 1210) gesehen haben, wie sein Testament verrät. Dort legt er seine Ämter in die Hände von Herzogin Euphemia († 1343), der Ehefrau von Herzog Otto (III.) zurück, da dieser gerade abwesend ist.[2]

Vermögensverhältnisse

Rudolf von Isny hatte in Mals ein bei der Martinskapelle gelegenes Grundstück mit Haus und Garten gekauft, dass er am 9. September 1299 dem Stift Stams weiterverkaufte. Am selben Tag stiftete er der Martinskapelle eine Wiese in Mals.[5] In seinem Testament finden sich eine ganze Reihe von Stiftungen an verschiedene geistliche Einrichtungen.[2]

Literatur

  • Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei unter der Regierung der Herzöge Otto, Ludwig und Heinrich aus dem Hause Görz-Tirol 1295-1310. (Ungedruckte) Prüfungsarbeit, Institut für österreichische Geschichtsforschung, Wien, 1965, besonders S. 116-125

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 116
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 119
  3. vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 116 und S. 118
  4. 4,0 4,1 vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 117
  5. vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 118

Anmerkungen

  1. Daten nach Hinweisen Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 116 und S. 118