Reinhalteverband Grüne Tonne Neunkirchen

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Der Reinhalteverband Grüne Tonne Neunkirchen wurde 1972 als erster Verband in Niederösterreich gegründet. Der Abfallverband ist für die Sammlung und Behandlung des Haus- und Sperrmülls aller 44 Gemeinden des politischen Bezirkes Neunkirchen zuständig.

Geschichte

Als Müllbeseitigungsverband Neunkirchen wird am 12.12.1972 dieser als erster Verband des Bundeslandes gegründet. Seine Aufgaben sind bis heute die Organisation der gesetzeskonformen Behandlung das Haus- u. Sperrmülls im Bezirk auf den damaligen Hausmülldeponie in Breitenau und der Sperrmülldeponie in Leiding bei Pitten. Später kam noch die Deponie Steinthal hinzu.[1]

1985 wurde mit einer Beteiligung durch die Papierfabrik W. Hamburger AG die "Reinhalteverband GRÜNE TONNE Neunkirchen Recycling- und Kompostierungsgesellschaft m.b.H." eingerichtet, da das Deponievolumen knapp wurde. Im Bezirk wurde ein 2 Tonnen Abholsystem bestehend aus der namensgebenden Grünen Tonne für trockene Materialien wie Wertstoffe und trockenen Restmüll und der Grauen Tonne für nasse Materialien wie Biomüll oder verschmutze Materialien eingeführt. Mittels einer Sortieranlage werden aus dem Trockenmüll wieder verwertbare Stoffe aussortiert und Verkauf bzw. die restlichen Inhaltsstoffe deponiert. Beim Nassmüll wurden biogene Inhaltsstoffe ausgesiebt und kompostiert.

1999 wird eine zweite Sortierlinie für Trockenmüll errichtet.

2006 wird die Trockenmüllsortieranlage mit NIR Sensoren (Nahinfarotbereich) auf Computer gesteuerte Anlagen umgerüstet.

2011 wird als 3. Tonne die braune Biotonne eingeführt. Die graue Tonne besteht somit nur noch aus nassen Restmüll welcher der thermischen Verwertung zugeführt wird.[2]

Ab 1.1.2025 wird der Gelbe Sack auch im Bezirk Neunkirchen die "Grüne Tonne" ersetzen.[3][4]

Organisation

Der Verband betreibt derzeit 3 Wertstoffzentren in Breitenau, Schlöglmühl und Grottendorf. Seit 2013 ist Bgm. Pichler aus der Marktgemeinde Grimmenstein der Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes.

Wertstoffsortieranlage

Nach einem Bericht der Montan Universität Leoben aus dem Jahr 2020 ist die Recyclingquote des 2 Tonnen Systems um 5-8% höher als der österreichische Durchschnitt.[5] Bei einem Vergleich der Entsorgungssysteme der niederösterreichischen Städte Neunkirchen und Wiener Neustadt kommt der Rechnungshof 2017 zum Schluss, dass ein einfaches Trennsystem zu weniger Wertstoffen in der Restmüll-Tonne beitragen kann. [6][7] Die stoffliche Verwertung der "Grünen Tonne" ist im Vergleich zu Gesamt Österreich um 25% höher.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 PÖTTSCHACHER Stefanie: Die Wertstofftonne im Vergleich zur getrennten Sammlung. Universität für Bodenkultur Department für Wasser, Atmosphäre und Umwelt Institut für Abfallwirtschaft, 2016, abgerufen am 26. August 2024.
  2. RHV GRÜNE TONNE GmbH. Abgerufen am 26. August 2024.
  3. Philipp Grabner: Bezirk Neunkirchen: Gelber Sack ersetzt ab 2025 die Grüne Tonne. 7. März 2024, abgerufen am 26. August 2024 (deutsch).
  4. Pitten/Breitenau: Müllabfuhr mit gelbem Sack erhitzt die Gemüter. 19. April 2024, abgerufen am 26. August 2024 (deutsch).
  5. DI Stefan Ott DI Dr. mont. Renato Sarc: Endbericht Untersuchung der Wertstoffsortieranlage und des Sammelsystems der Grüne Tonne GmbH Neunkirchen im Vergleich zu anderen Systemen in Österreich. Montan Universität Leoben, 2020, abgerufen am 26. August 2024 (deutsch).
  6. Einfaches Trennsystem kann zu weniger Wertstoffen in der Restmüll-Tonne beitragen. EUWID Recycling und Entsorgung 32.2017, abgerufen am 26. August 22024.
  7. Rechnungshof: Bericht des Rechnungshofes. In: Bericht des Rechnungshofes. https://www.rechnungshof.gv.at/, 2017, abgerufen am 26. August 2024.