Lukas Wörle (* 14. Oktober 1993 in München) ist ein deutsch-österreichischer Alpinist, der durch seine Leistungen im Hochgebirgsbergsteigen und seine lebensrettende Aktion am Broad Peak internationale Bekanntheit erlangte. Im Jahr 2023 rettete er auf einer Expedition den pakistanischen Höhenträger Murtaza Sadpara auf über 8.000 Metern Höhe und verzichtete dabei auf seinen eigenen Gipfelerfolg. Für diese Tat wurde er weltweit anerkannt.

Frühes Leben und Karriere

Lukas Wörle wuchs in Reutte, Tirol auf und begann als Jugendlicher mit dem Klettern und Bergsteigen. Im Laufe seiner Karriere spezialisierte er sich auf extreme Expeditionen, darunter Hochgebirgstouren im Himalaya und Karakorum sowie Ski- und Gleitschirmprojekte in entlegenen Regionen.

Bedeutende Expeditionen

Seine bekannteste Expedition führte ihn im Jahr 2023 auf den Broad Peak, den zwölfthöchsten Berg der Welt. Während des Gipfelversuchs traf er in der Todeszone auf den schwer erschöpften Höhenträger Murtaza Sadpara. Anstatt seinen Aufstieg fortzusetzen, entschied sich Wörle dafür, das Leben des Mannes zu retten und begleitete ihn sicher zurück ins Basislager. Diese Rettungsaktion fand internationale Beachtung, da Wörle den Gipfelerfolg für das Leben eines anderen opferte.[1][2][3]

Zwei Wochen später gelang es ihm trotz der schwierigen Bedingungen, einen Gleitschirmflug von einer Höhe von 7000 Metern am Broad Peak zu unternehmen.

Auszeichnungen und Anerkennung

Für seine Heldentat wurde Wörle von der Regierung Gilgit-Baltistans in Pakistan geehrt[4] und für den renommierten „Pride of Performance“-Award nominiert. Zudem wurde er in Österreich von Bundespräsident Karl Nehammer mit der Lebensretter-Medaille[5] ausgezeichnet. In seiner Heimatregion Außerfern wurde er zur „Sportpersönlichkeit des Jahres“ gekürt.

Vorträge und Engagement

Lukas Wörle teilt seine Erfahrungen nicht nur auf Expeditionen, sondern auch als Vortragsredner[6]. Er hält Vorträge über seine Erlebnisse, bei denen er über die Herausforderungen des Extrembergsteigens, die Verantwortung in lebensbedrohlichen Situationen und die Verbindungen zwischen Mensch und Natur spricht.

Persönliches Leben

Lukas Wörle lebt in seiner Heimatstadt Reutte in Tirol. Als regionaler Botschafter[7] für die Naturparkregion Reutte setzt er sich für die Förderung dieser Alpenlandschaft ein. Gemeinsam mit seinem Bruder Vincent Wörle führt er außerdem die Firma w8less consulting OG[8]. In seiner Freizeit widmet er sich dem Skitourengehen und Gleitschirmfliegen in den Tiroler Alpen.

Einzelnachweise

  1. ServusTV On Sport: Mensch aus Todeszone gerettet: Die Lebensretter-Story von Extremsportler Lukas Wörle. 8. Oktober 2023, abgerufen am 15. Oktober 2024.
  2. Lukas Wörle hat am Broad Peak einen Menschen gerettet. 11. Jänner 2024, abgerufen am 15. Oktober 2024 (deutsch).
  3.  Gerhard Pfeil: (S+) Broad Peak: Wie Lukas Wörle einen jungen Expeditionshelfer aus der Todeszone rettete. In: Der Spiegel. 15. September 2024, ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/sport/broad-peak-wie-lukas-woerle-einen-jungen-expeditionshelfer-aus-der-todeszone-rettete-a-c39b7e85-b979-48c3-9d26-a88f21ea3092).
  4. ORF at/Agenturen red: Pakistan will Tiroler Bergsteiger für Rettung auszeichnen. 11. August 2023, abgerufen am 15. Oktober 2024 (deutsch).
  5. Martin Oberbichler: „Ich war der Einzige, der ihm helfen konnte". 16. Dezember 2023, abgerufen am 15. Oktober 2024 (deutsch).
  6. w8less consulting & expeditions. Abgerufen am 15. Oktober 2024 (deutsch).
  7. naturparkregion-reutte: Naturparkregion Reutte begrüßt Lukas Wörle als neuen regionalen Botschafter. In: Presse.Tirol. 2. Februar 2024, abgerufen am 15. Oktober 2024 (de-de).
  8. w8less consulting & expeditions. Abgerufen am 15. Oktober 2024 (deutsch).