Mödlinger Markttore

Die Mödlinger Markttore (auch Stadttore genannt) waren Tore, die nach der Markterhebung Mödlings im Jahre 1343 zur Sicherung des Ortes errichtet wurden. Es ist jedoch unbekannt, wann die Tore errichtet wurden. Keines der Tore ist bis heute erhalten geblieben.

Geschichte

Die älteste Erwähnung der Tore findet man in einem Erteilbrief des Zehent unter dem Liechtenstein, des Grafens Hermann von Cilli an den Linhardt zu Melk aus dem Jahre 1427. In diesem wird der Weg von Enzersdorf nach Mödling beschrieben. Die Tore waren nach der zweiten Türkenbelagerung von 1683 völlig zerstört. Im Jahr 1690 waren die Tore wieder hergerichtet worden und wegen der Pest- und Feindesgefahr aus Ungarn wurde eine Torwache eingeführt. Als dann die ungarischen Rebellen, die Kuruzzen, im Anmarsch auf Mödling waren, wurden die Tore jeweils mit einem Kommandanten besetzt, diesem standen 7 bis 8 Bürger zur Seite. Bei jedem Tor war eine Hakenbüchse vorhanden. Damals trat der Ernstfall nicht ein, weil die Kuruzzen nicht bis Mödling kamen.

Tore

Tor
Standort [1] Geschichte Abbruch Anmerkung
Eisentor
Lage48.08451916.29009
Eisentorgasse bei 6 Eine erst "späte" Eintragung vom Tor gibt 1821, wo es um eine Sanierung des Tores geht. unbekannt
Neusiedlertor
Lage48.08203816.283928
Neusiedlerstraße bei 14/15 Im Jahre 1874 wurde das Tor auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Josef Schöffel abgerissen. 1874
Ungartor
Lage48.08635916.290838
Hauptstraße bei 31/35 Im Jahr 1800 beschwerten sich Bürger über das baufällige Tor, da die Ruine des Tores die Aussicht in Richtung Osten behinderte. Aufgrund dessen beschließt der Magistrat, das Tor abtragen zu lassen. Ein Mann, der dort ein Haus bauen wollte, hat die Erlaubnis bekommen, das Tor auf eigene Kosten abreißen zu lassen. um 1800 hieß auch Ungertor[2]
Wienertor
Lage48.08613816.284166
Enzersdorferstraße bei 2/3 1692 teilte der Wiener Neudorfer Obermautner, dem Mödlinger Marktrat mit, dass man das Tor stützen werden müsse, weil ansonsten das Haus der Gnädigen Frau Freyin Maria Renata Gariboldin von Schönau einstürzen könnte. Darauf hin wurde ein Mödlinger Mauermeister beauftragt, das Tor zu besichtigen und festzustellen, ob die Toreinfahrt durch einen Stützpfeiler nicht zu eng wäre.

1820 wurde das Wienertor schließlich abgerissen. Im Garibolischen Haus, besser bekannt unter dem Namen Kostahaus, befinden sich heute eine Apotheke und eine Filiale der Volksbank.

1820

Literatur

  • Die Markttore von Mödling, in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 4/1992

Einzelnachweise

  1. Mödling im Wien Geschichte Wiki, abgerufen am 23. Juli 2015
  2. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatMödlinger Stadtnachrichten. Sondernummer „Mödlinger Hauptstraße NEU“. Stadtgemeinde Mödling, Oktober 2013, S. 11, abgerufen am 23. Juli 2015 (PDF).