Adolf Kaldori

Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Adolf Kaldori, meist A. Kaldori, (* 19. Dezember 1861[1] als Avraham Kohn[2] in Arad; † 22. Dezember 1929 in Linz[3]) war ein Fotograf, der in Wien, Ischl und Linz tätig war.

Anzeige für das neue Atelier am Franz-Josefs-Kai in Wien (1890)

Leben

Kaldori war der Sohn des Tapezierermeisters[4] Ignaz (Ezriel) Kohn und Amalia Keller. Die Familie änderte ihren Namen im Jahr 1881 auf Kaldori[2] und zog spätestens 1883[5] nach Wien.

Als Fotograf wirkte Kaldori zunächst in Wien an verschiedenen Standorten – Franz-Josefs-Kai 13 (1890) bzw. Alser Straße 39 (1903)[6] – schließlich auch in Ischl und Linz (Spittelwiese). Er war spätestens ab 1900 k.k. erzherzöglicher Kammer-Photograph.[7]

Kaldori war Vorsteher der Genossenschaft der Photographen in Linz. Bei deren Hauptversammlung am 27. September 1929 zog er sich von diesem Posten zurück, was er mit einer langwierigen Vergiftung, die er sich im Beruf zugezogen hatte, begründete.[8] Drei Monate später starb er in Linz[3]. Sein Leichnam wurde eingeäschert, die Urne wurde bei der Feuerhalle Simmering (Abteilung 3, Ring 2, Gruppe 3, Nummer 31) beigesetzt.[9]

Familie

Am 3. März 1889 heiratete er Henriette Deutsch (* 20. März 1866 in Wien). Sie lebte ab 1925 wieder in Wien[10]. Am 14. Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebte die Shoah und starb Anfang 1946 in Linz.[11] Ein gemeinsamer Sohn Friedrich kam am 28. Oktober 1889 in Wien zur Welt.[12]

Franziska Therese Kaldori (* 15. Oktober 1891 in Linz[13]) scheint ab 1920 ebenfalls als Fotografin tätig gewesen zu sein (Hernalser Hauptstraße 116)[14] und besaß später eine chemische Putzerei in der Westbahnstraße. Da sie im selben Haus wie Henriette wohnte, handelt es sich möglicherweise um eine gemeinsame Tochter. Franziska Kaldori wurde am 15. Oktober 1941 nach Litzmannstadt deportiert und in der Shoah ermordet.[13]

Kaldoris Bruder Franz Kaldori wurde am gleichen Tag an der gleichen Stelle bestattet.[3][9] Möglicherweise war auch der Wiener Neustädter Arzt Dr. Sigmund Kaldori († 3. Juli 1928[15]) ein Bruder.[16]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Trauungsbuch Wien Stadttempel, Band F, Rz. 1026 (Faksimile).
  2. 2,0 2,1 Indexeintrag auf JewishGen: Arad/162-111 Local Gov't Arad Romanian Nat'l Archives-Arad, Reg.3.
  3. 3,0 3,1 3,2 Artikel in: Tages-Post, 24. 1929, S. 12 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tpt
  4. Oesterreichischer Tischler- und Tapezierer-Kalender 1889, S. 63.
  5. In diesem Jahr ist der Vater erstmals im Lehmann verzeichnet, zunächst in der Novaragasse 46.
  6. Amtsblatt der Stadt Wien vom 17. Juli 1903, Nr. 57, S. 1439.
  7. Ischler Cur-Liste, 7. Juni 1900, Nr. 2.
  8. Genossenschafts-Mitteilungen. In: Allgemeine photographische Zeitung, Heft 11/1929, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/phz
  9. 9,0 9,1 Kaldori in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
  10. Lehmann.
  11. Artikel in: Linzer Volksblatt, 5. Februar 1946, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
  12. Geburtenbuch IKG Wien, tom. M, Rz. 1804 (Faksimile).
  13. 13,0 13,1 Franziska Therese Kaldory bei Memento Wien.
  14. Amtsblatt der Stadt Wien vom 21. August 1920, Nr. 67, S. 1977.
  15. Neue Freie Presse, 6. Juli 1928, S. 20.
  16. Dies legt ein Indexeintrag auf JewishGen (Arad/135-17 Local Gov't Arad Romanian Nat'l Archives-Arad, Reg.3.) mit passendem Geburtsdatum (11. Februar 1860 in Arad) und gleichen Eltern nahe.