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Bettgeher waren Personen, die in Wien über keine eigene Wohnung verfügten. Sie waren keine Untermieter durften jedoch in einer Mietwohnung ein freies Bett zum Schlafen benützen und mussten die Wohnung dann wieder verlassen. Meistens handelte es sich um Wohnungen von Arbeiterfamilien. Diese Miethäuser wurden auch häufig Zinskasernen genannt. Es entstanden in den seltensten Fällen soziale Kontakte zwischen den Vermietern und den Bettgehern.

Zirka ab 1900 bis zum Bau der ersten Gemeindewohnungen mit niedrigen Mieten, war für die zuziehenden Menschen aus den ländlichen Gebieten, kaum Wohnraum vorhanden. Die rasche Industrialisierung in dieser Zeit benötigte immer mehr Arbeitskräfte. Durch die Wohnungsknappheit wurden die Mieten immer höher. Es war daher für viele Familien notwendig Bettgeher aufzunehmen um mit dem zusätzlichen Einkommen die Miete zu finanzieren.

Die Situation entspannte sich erst ab dem Gemeinderatsbeschluss vom 20. Jänner 1923 über die Einführung einer zweckgebundenen Wohnbausteuer. Mit diesen Geldern wurden im Roten Wien Gemeindewohnungen gebaut, wie zum Beispiel den Karl-Marx-Hof.

Literatur

  • Sozial- und wirtschaftshistorische Studien, Josef Ehmer, Familienstruktur und Arbeitsorganisation im frühindustriellen Wien, R. Oldenbourg Verlag, München ISBN 3-486-50171-2 (Digitalisat)

Weblinks

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