Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Die Burg Metnitz, auch als Motnitz bezeichnet, ist eine Ruine auf dem Areal der gleichnamigen Gemeinde.

Die Kapelle steht nahe der Stelle der abgegangenen Burg

Lage

Von der früheren Burg Metnitz sind heute nur mehr wenige Überreste eines Burgstalls erhalten, der sich neben der Kalvarienbergkapelle der Pfarrkirche Metnitz, die dem Heiligen Leonhard geweiht ist, befinden. Die Burgruine ist frei zugänglich.[1]

Anfänge

Wann die Burg Metnitz erbaut wurde, ist nicht bekannt. Erstmals wird sie 1173 in einer Urkunde im Zusammenhang mit dem Gurker Bischof Heinrich (I.) genannt. Da sie in der Urkunde als die "neue Burg" bezeichnet, ist nicht auszuschließen, dass es zu dieser Zeit bereits eine ältere Burg gab oder sie an Stelle eines Vorgängerbaus errichtet wurde. Die Burg dürfte ein Lehen des Bistums Gurk gewesen sein.[1][A 1]

Burg Metnitz als Lehen des Gurker Bistums und die Herren von Metnitz

1181 wird erstmals die Adelsfamilie von Metnitz genannt. 1285-1293 war die Burg Metnitz ein "Dienstlehen" der Brüder Chraft und Heinrich von Metnitz. Nach Zerwürfnissen zwischen ihnen und dem Bischof Hartnid von Gurk wurde das Dienstlehen zurückgegeben. Da die Brüder Friedrich und Heinrich von Metnitz jedoch wenig später wieder die Burg als Lehen besaßen, dürfte es nach der Rückgabe zu einer neuen Belehnung gekommen sein.[1] Um 1300 sind besonders heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Bistum und den Herren von Metnitz belegt, in die auch Juch in der Helle, damals der "Burgpfleger" von Burg Albeck, verwickelt. Der Verwalter Berthold von Albeck wurde von den Herren von Metnitz gefangen genommen und musste für seine Freilassung Lösegeld bezahlen. Die Herren von Metnitz überfielen Händler und nahmen außerdem den bischöflichen Schreiber gefangen. Zu ihren Opfer gehörte auch der Marschall des Bistums.[2]

Die Brüder Friedrich und Heinrich von Metnitz nahmen 1301 drei Bürger der Stadt Steyr gefangen, weswegen sie 1302 nach einer Anforderung des Gurker Bischofs Heinrich (III.) zu einer hohen Geldstrafe verurteilt wurden. Da sie diese Geldsumme nicht bezahlten, wurde Burg Metnitz auf Befehl von Herzog Rudolf (III.) von Österreich nach einer Beschießung gestürmt und dem Erdboden gleichgemacht. In der Folge dürfte es zu einer Beilegung des Konfliktes zwischen den Herren von Metznitz und dem Bistum Gurk gekommen sein, denn wenig später verzichtete ein Heinz von Metnitz gegen eine Geldzahlung auf seine Rechte "an dem Stein und Burgberg zu Metnitz", und 1317 verzichtet Hermann von Metnitz auf seine Rechte an dem "Steinhaus zu Metnitz und an dem Purchberg". 1330 verkauft Wilhelm von Metnitz Bischof Gerold von Gurk fünf Hofstätten unter dem Haus zu Metnitz, womit die Burg gemeint sein dürfte. Auch in Urkunden aus den Jahren 1341 und 1349 ist von einem "Thurn zu Metnitz" die Rede. Die Burg wurde offensichtlich nach ihrer wohl gänzlichen Zerstörung wieder aufgebaut.[1] Die Herren von Metnitzer waren noch um 1448 in und um Metnitz begütert.[1]

Bereits im 17. Jahrhundert wird die wieder erbaute Burg Metnitz als Ruine bezeichnet. Heute ist sie Eigentum der der Pfarre Metnitz.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Metnitz, Wehrbauten.AT, abgerufen am 15. Jänner 2020
  2. vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6, S. 24

Anmerkungen

  1. Ob die Burg Metnitz tatsächlich schon immer ein Lehen des Gurker Bistums war, ist jedoch mit Blick auf vergleichbare andere Fälle nicht so eindeutig. Die langjährigen Auseinandersetzungen zwischen dem Bistum Gurk und den Herren von Metnitz, die sich bereits einige Jahre vor ihrer Belehnung mit der Burg Metnitz nach dieser benannt haben dürften, könnten durchaus ihre Ursache darin gehabt haben, dass die Burg Metnitz ursprünglich zum Eigengut der Herren von Metnitz gehört hatte, ehe sie durch eine Enteignung ein Lehen des Gurker Bistums wurde.

46.98291714.218Koordinaten: 46° 58′ 59″ N, 14° 13′ 5″ O