Freiwillige Feuerwehr Hornstein
Die Freiwillige Feuerwehr Hornstein ist die einzige Feuerwehr der Marktgemeinde Hornstein. Als eine Körperschaft des öffentlichen Rechts gehört dem Landesfeuerwehrverband Burgenland an. Das zuständige Bezirksfeuerwehrkommando ist das BFKDO Eisenstadt-Umgebung.
Hornstein | |
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Gemeinde Hornstein | |
Landesfeuerwehrverband | Burgenland |
Bezirksfeuerwehrkommando: | Eisenstadt-Umgebung |
Abschnitt: | IV |
Gründungsdatum: | 1888 |
Kommandant: | HBI Robert Szinovatz |
Mitglieder: (Jugend/Aktiv/Reserve) |
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Fahrzeuge: | siehe Fuhrpark |
Adresse: | Hornstein Wienerstraße 20b |
Koordinaten: | 47° 53′ N, 16° 26′ O |
Website: | http://ffhornstein.at/ |
Standort
Das Feuerwehrhaus liegt im Ortskern an der Ödenburger Straße B16.
Nachbarfeuerwehren
FF Landegg (BFKDO Wiener Neustadt) | OF Wimpassing | OF Leithaprodersdorf |
FF Ebenfurth (BFKDO Baden) | OFStotzing | |
STF Neufeld und OF Steinbrunn | OF Müllendorf und OF Großhöflein | STF Eisenstadt |
Fuhrpark
Bezeichnung | Type | Besatzung | Aufbauer | Baujahr | Sonderausrüstung/ Bemerkung |
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Mannschaftstransportfahrzeug | Volkswagen | 1:8 | keiner | für die Feuerwehrjugend | |
Kommandofahrzeug | Volkswagen | Eigenaufbau | |||
Rüstlöschfahrzeug 2000 | Mercedes | Rosenbauer | Allrad | ||
Versorgungsfahrzeug | Iveco 55S17W | Allrad, Ladebordwand | |||
Tanklöschfahrzeug TLF 1000 | MAN | 2019 |
Partnerfeuerwehr
- FF Gnesau im Bezirk Feldkirchen
Geschichte
Die Freiwillige Feuerwehr in Hornstein wurde 1888 gegründet. Am 9. Dezember 1888 fand in Hornstein (Haus Nr. 11) die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hornstein statt. Alle anwesenden 41 Mann ließen sich sofort als aktive Feuerwehrmänner anmelden. Zum Präsident wurde Verwalter Karl Bergmann, zum Oberkommandanten Martin Strauss und zu seinem Stellvertreter Andreas Schobl gewählt. Die Gründungsstatuten wurden in ungarischer Sprache festgehalten. Sie werden in Sopron (Ödenburg) aufbewahrt.
Bis zum Ende des 1. Weltkrieges gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen über die Tätigkeit der FFH, doch ist anzunehmen, dass die damaligen Feuerwehrkameraden ihre Aufgaben gewissenhaft erfüllt haben. Der Nachfolger von Martin Strauss als Kommandant wurde im Jahr 1900 der Gemeindenotar Georg Eördögh.
Ab 1918 war Jakob Raimann Kommandant, der 1922 von Martin Pogats abgelöst wurde. Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg brachte für die gesamte Bevölkerung, aber auch für die Feuerwehr große Probleme mit sich: schwierige wirtschaftliche und politische Lage, Überfälle von ungarischen Freischärlern, Ausrufung einer Räterpublik in Ungarn usw. Trotz dieser Schwierigkeiten infolge des Ersten Weltkriegs und des Anschlusses des Burgendlands an Österreich erlangte die Hornsteiner Feuerwehr einige Bedeutung, die sogar weit über die Gemeindegrenzen hinausging.
1921 wurde die erste Inspektion durchgeführt und ein Signalhorn, das noch immer als Erinnerungsstück an längst vergangene Feuerwehrzeiten aufbewahrt wird, musste repariert und mit einem neuen Mundstück versehen werden. Im darauffolgenden Jahr wurde die Fahne geweiht, wobei auch etliche Nachbarwehren zu Gast waren. 1923 ließen sich die damals 28 Mitglieder der FFH versichern, falls ihnen im Einsatzfall etwas zustoßen sollte.
1925 stieg die Zahl der Aktiven auf 40 an und 1926 übernahm Johann Trapichler die Aufgaben des Kommandanten. In diesen Jahren wurde die Ausrüstung beachtlich verbessert.
1931 wurde von der Bandfabrik ein Plateauwagen gekauft und auch generalüberholt, welcher aber sehr bald durch ein neues Fahrzeug ersetzt wurde. Müllermeister Hans Scheck löste Trapichler als Kommandant ab (und die Feuerwehrmänner versuchten sich erstmals bei einem gut besuchten Theaterabend als Schauspieler.) Die nächsten Jahre standen im Zeichen zahlreicher Übungen und einer Verbesserung des Ausrüstungsstandes. So wurden ein Akkumulator und ein Sauerstoffgerät gekauft, die schon damals die Brandbekämpfung bei starker Rauchvergiftung und Gasaustritt ermöglichten.
1938 wurde Österreich wegen des Anschlusses an Hitler-Deutschland zur „Ostmark“, was natürlich auch Auswirkungen auf die Hornsteiner Feuerwehr hatte. 1939 brach der zweite Weltkrieg aus und ein Großteil der Wehrmänner musste einrücken. Trotzdem wurden die Männer der Feuerwehr Hornstein immer wieder zu Großeinsätzen wie zum Beispiel nach Wiener Neustadt abkommandiert, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt aus lediglich 18 Männer bestand.
Nach Kriegsende löste Ferry Palkovits Müllermeister Scheck als Kommandant ab. Der Krieg war zwar zu Ende, doch nicht die Schwierigkeiten für die Wehr: kein Fahrzeug, die Motorspritze war nicht komplett, die Fahne ging verloren. Dies war aber kein Grund zur Resignation, sondern Ansporn zum Wiederaufbau.
1947 starb Kommandant Palkovits und Franz Jaitz, der bisher schon für die leitung der Wehr verantwortlich war, wurde Kommandant. Es ging wieder aufwärts, die Motorspritze konnte montiert werden, zumindest leihweise wurde ein einsatzfahrzeug gefunden und Übungen gab es auch wieder. 1948 trat Kommandant Jaitz zurück. Während es in diesem Jahr nicht weniger als drei Kommandanten gab, stand Johann Wimmer 22 Jahre der Hornsteiner Feuerwehr als Langzeitkommandant vor.
Bald wurde mit dem Spritzenbau in der Ortsmitte begonnen und durch Übungen und Neueintritte die Einsatzkraft der Feuerwehr verbessert. Diese Einsatzkraft wurde bei einem Großbrand im Stallgebäude des Meierhofers, unweit des neuen Feuerwehrhauses, 1951 auf die Probe gestellt. Der Großstall stand in der Länge von 80 Meter in Flammen und nicht weniger als zehn Feuerwehren aus der Umgebung mussten zu Hilfe gerufen werden. Die nächsten Jahre standen im Zeichen von Geräteverbesserung und Erhöhung des Ausbildungsstandes. Auch ein neues Einsatzfahrzeuges konnte angeschafft werden.
Aus Altersgründen traten 1970 Johann Wimmer als Kommandant zurück und die Feuerwehrkammeraden wählten seinen Sohn Franz zum Nachfolger. Die erste Bewährungsprobe für den neuen Kommandanten ließ nicht lange auf sich warten. Ein Blitzschlag entfachte im Wirtschaftsgebäude des Landwirtes Josef Schmitl einen gewaltigen Brand. Doch nicht nur von Bränden und Kommandantenwechsel ist in den Aufzeichnungen von 1970 die Rede. Erstmals trat die Hornsteiner Wehr bei einem Wettkampf an, nämlich um das Leistungsabzeichen in Bronze. Bei den Wettkämpfen in Pinkafeld traten sogar zwei Mannschaften an, wobei im Silberbewerb der zwölfte Gesamtrang erreicht werden konnte.
1971 kam es wieder zu einem Großeinsatz, als eine Scheune des Landwirtes Stefan Matkovits brannte. An der 700-Jahr-Feier der Marktgemeinde Hornstein beteiligte sich die FFH mit einem Feuerwerk mit anschließendem Tanz.
1973 präsentierte sich die Hornsteiner Feuewehr erstmal mit einem „Tag der offenen Tür“ der Öffentlichkeit und bot den interessierten Bürgerinnen und Bürgern Informationsmöglichkeiten. 1973 nahm die Wettkampfgruppe der FFH am Bundesfeuerwehrleistungsbewerb in Lebring (Steiermark) teil. 1976 und 1988 wurde die freiwillige Feuerwehr Hornstein durch die Austragung des Bezirksfeuerwehrleistungswettbewerbes auf die organisatorische Probe gestellt. Bei den Wettkämpfen 1988 trafen sich nicht weniger als 95 Wettkampfgruppen in Hornstein.
Auch in den Jahren unter den Kommandanten Franz Wimmer und Stefan Szinovatz wurden von etlichen Feuerwehrmännern Kurse besucht und auch der Gerätestand ständig verbessert, so wurde der Funk und schließlich die Alarmierung über Funk eingeführt. Zwei Brände in der Tischlerei Sindelar zeigten wie wichtig aktueller Ausbildungsstand und gutes Material sind.
1975 konnte ein Tanklöschfahrzeug angeschafft werden. Im selben Jahr wurden zahlreiche Einsatzstunden bei Hochwässern in Ebenfurth und Leitaprodersdorf geleistet. Zu Beginn des Jahres 1976 richteten starke Stürme große Schäden an, deren Ausmaß von den Feuerwehrkammeraden in Grenzen gehalten werden konnte. In den letzten Jahren gab es immer wieder Brandeinsätze, doch überwiegt bei weitem die Zahl der technischen Einsätze, vor allem bei Unfällen auf der B16 und in Bereichen der Südostautobahn.
1983 kam es auf dem Schlossberg zu einem Waldbrand, wobei sich das Tanklöschfahrzeug gut bewehrte. Als nach dem endgültigen „Brand aus“ alle Geräte versorgt waren, wurde die freiwillige Feuerwehr Hornstein zum Großbrand der Autexa (Neufeld an der Leitha) gerufen. Zwischenzeitlich musste noch ein toter Jäger von einem Hochstand geborgen werden.
1984 wurde durch die Gründung einer Jugendfeuerwehr ein besonderer Akzent in Richtung Nachwuchspflege gesetzt. Als eine Jugendblasmusikkapelle gegründet werden sollte, half die Feuerwehr kräftig mit, dadurch entstand die „Jugendblasmusikkapelle der freiwilligen Feuerwehr Hornstein“. Nachdem Franz Wimmer zum Bezirksfeuerwehrinspektor befördert wurde, musste 1985 ein neuer Kommandant gewählt werden, bei der die Wahl auf Stefan Szinovatz fiel.
Zu Beginn der 80er Jahre stellte sich heraus, dass das Feuerwehrhaus in der Ortsmitte den aktuellen Anforderungen nicht mehr entsprach, deswegen trat 1983 die Hornsteiner Feuerwehr offiziell an die Marktgemeinde mit der Bitte um ein neues Feuerwehrhaus heran. Schließlich wurde ein 1.560m² großes Grundstück an der B16 und direkt gegenüber der alten Bandfabrik von der Marktgemeinde gekauft.
Noch im gleichen Jahr wurde mit den Planungsarbeiten begonnen, sodass schließlich am 8. September 1985, im Rahmen der Partnerschaftsfeierlichkeiten mit der Gemeinde Gnesau, der Grundstein gelegt werden konnte. Durch den tatkräftigen Einsatz der Feuerwehrleute und der Unterstützung der Bevölkerung, der Marktgemeinde Hornstein und des Landes Burgenland ist es gelungen, das größte Projekt der 100-Jährigen Geschichte der FFH fertigzustellen. Das Feuerwehrhaus wurde 1989 eröffnet.[1]
Einsatzstatistik für das Jahr 2017
Da es nicht möglich ist, die Einsätze im Laufe der Jahre darzustellen, sollen hier beispielhaft die Einsätze des Jahres 2017 angeführt werden.
Das Einsatzjahr der FF-Hornstein endete mit einer Gesamtzahl der Einsatzausrückungen von 60. Eine Besonderheit stellen die Ausrückungen zu den überörtlichen Brandereignissen in Wimpassing und Wulkaprodersdorf dar. Rechnet man diese Einsätze zu den üblichen Brandeinsätzen (Brand, Brandmelderalarm, Täuschungsalarm) des Jahres dazu, so ergibt sich eine seltene beinahe ausgeglichene Bilanz zwischen technischen und Brandeinsätzen (32:28). Im Vergleich zu den Vorjahren ergibt sich eine gleichbleibende Tendenz der Einsatzhäufigkeit (2016/61 - 2015/38 - 2014/61). Statistisch gesehen rückte die FF-Hornstein 1,15 mal pro Woche zu einem Einsatz aus - also jede Woche wenigstens einmal. [2]
Bisherige Kommanden
Kommandant | von - bis | |
---|---|---|
1. | Martin Strauss | 1888-1900 |
2. | Georg Eördögh | 1900-1918 |
3. | Jakob Raimann | 1918-1922 |
4. | Martin Pogats | 1922-1925 |
5. | Johann Trapichler | 1925-1934 |
6. | Hans Scheck | 1934-1945 |
7. | Ferry Palkovits | 1945-1947 |
8. | Franz Jaitz | 1947-1948 |
9. | Johann Wimmer | 1948-1970 |
10. | Franz Wimmer | 1970-1985 |
11. | Stefan Szinovatz | 1985-1999 |
12. | Dietmar Wild | 1999-2010 |
13. | Wolfgang Rosner | 2010-2016 |
14. | Robert Szinovatz | 2017- heute |
Literatur
- Walter Zwiletitsch: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hornstein 1888-1988
- Peter Krajasich, Roland Widder : Die Freiwilligen Feuerwehren des Burgenlandes - 60 Jahre Burgenländischer Landesfeuerwehrverband, 1983, Seite: 272
Einzelnachweise
- ↑ www.hornstein.at: Heimatarchiv > Nachkriegszeit, abgerufen am 10. Mai 2019.
- ↑ Einsatzstatistik der Feuerwehr 2017, abgerufen am 24. Jänner 2018.