Friedrich von Atzenbrugg

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Friedrich (I.) von Atzenbrugg (* im 13. Jahrhundert; † 14. Jahrhundert), auch Friedrich von Atzenbrugg der Ältere oder Friedrich der Atzenbrugger von Tautendorf, war Adliger des Herzogtums Österreich. Er war ein loyaler Gefolgsmann der Herzöge von Österreich (Habsburger).

Herkunft und Familie

Friedrich (I.) von Atzenbrugg war der älteste Sohn von Ortolf (III.) von Atzenbrugg aus dessen Ehe mit Gerbirg von Herrnbaumgarten. Um 1313 heiratete er Adelheid Eisenbeutel (von Osterburg), eine Schwester von Konrad (V.) Eisenbeutel von Osterburg) (dem Jüngeren), der mit Friedrichs Schwester Agnes verheiratet war. Aus seiner Ehe hatte er drei Söhne:[1]

  • Heinrich (III.) von Atzenbrugg, auch Heinrich von Tautendorf († nach 1392; belegt 1367), war noch im Besitz von landesfürstlichen Lehen[2] 1378 verkaufte er gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht ihre Anteile an der Herrschaft Atzenbrugg an das Stift Klosterneuburg. 1386 erwarb das Stift von ihm außerdem die Burg Tautendorf mit weiterem Besitz, die Heinrich zuvor Hiersl, einem in Neulengbach ansässigen Juden, verpfändet hatte, wobei zu diesem Zeitpunkt bereits fest gestanden haben dürfte, dass er zu einer Auslösung dieser Pfandschaften nicht mehr imstande war.[3]
∞ mit Ursula († vor 1392; belegt 1386)
  • Albrecht (II.) von Atzenbrugg, auch Alber(!) von Atzenbrugg oder Alber von Reiding († um / vor 1392, belegt 1386). Er blieb unverheiratet und hatte seinen Sitz auf einem von seinen Vater ererbten Hof in Reidling, der nach seinem Tod gemeinsam mit weiteren Besitz Albrechts in den Besitz des Ritters Berthold der Feuerschütz von Frankenreith überging.[4]
  • Friedrich (II.) von Atzenbrugg († 1378)

Leben

Friedrich von Atzenbrugg wird erstmals 1303 urkundlich gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern genannt.[5] 1322 kämpfte er in der Schlacht bei Mühldorf unter dem Landmarschall Dietrich von Pillichsdorf gegen den böhmischen König Johann den Blinden auf Seite von Herzog Friedrich (I.) von Österreich. Später gehörte er gemeinsam mit seinem Schwager Otto (VI.) von Wald zu jenen Personenkreis, den der Landmarschall in seinem Testament begünstigte.[6] Friedrich von Atzenbrugg war später ein Vertrauter von Herzog Albrecht (II.) von Österreich, der ihn mit der Klärung von Liegenschaftsstreitigkeiten unter Standesgenossen beauftragte und als Schiedsmann zur Berichtigung unklarer Grenzziehungen oder zur Beilegung von Streitfragen heraldischer Natur eingesetzte.[7] Dennoch dürfte seine finanzielle Situation recht angespannt gewesen sein. Es scheint, dass er gegen Ende seines Lebens genötigt war, die namensgebende Burg Atzenbrugg zu räumen und seinen Wohnsitz auf der weniger repräsentativen Burg Tautendorf zu nehmen.[8] Unter seinen Söhnen Heinrich und Albrecht musste die Stammburg Atzenbrugg endgültig aufgegeben werden.[2]

Literatur

  • Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9[A 1]

Einzelnachweise

  1. vgl. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 393, Stammtafel
  2. 2,0 2,1 vgl. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 306
  3. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 308f.
  4. vgl. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 307f.
  5. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 292.
  6. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 293f.
  7. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 294f.
  8. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 296f.

Anmerkungen

  1. Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital