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Georg Fürst (* 1520, in Wels, damals Herzogtum Österreich ob der Enns; † 3. August 1603, in Wien)[1], seit 1589 Georg Ritter von Fürst, war Bürgermeister der Stadt Wien[A 1].

Herkunft und Familie

Georg Fürst war der Sohn des Juristen Dr. Johann Georg Fürst, des kaiserlichen Hofrichters in Wels. Verheiratet war er mit einer Frau namens Katharina.[1]

Leben

Georg Fürst war, wie bereits sein Vater, Hofrichter der Herrschaft Wels.[1] In Wien ist er erstmals 1575 belegt, wo er bereits 1577 Äußerer Rat wurde. 1578 war er Beisitzer des Wiener Stadtgerichtes, 1579 Mitglied des Inneren Rates und 1584 Oberkämmerer. 1588/89 war er Stadtrichter von Wien. Seinen raschen Aufstieg in der Stadt Wien verdankte er seiner betont katholischen Einstellung. Georg Fürst wurde am 6. September 1589 in den Ritterstand erhoben.[2]

Im Dezember 1589 wurde er für die Jahre 1590/91 zum Bürgermeister gewählt. Danach gehörte er wieder dem Inneren Rat von Wien an. 1602 wurde er nochmals Bürgermeister, starb aber während seiner dieser Amtszeit.[2]

Georg Fürst hatte 1575 in Wien ein Haus "auf der Brandstatt" (heute: Wien 1, Jasomirgottstraße 4) gekauft. Um 1584 übersiedelte er in ein Haus am Graben (heute: Wien 1, Graben 11), das als sein Sterbeort gilt.[2]

Erinnerungen

  • 1580 gehörte er zu jenen Wiener Stadträten, die gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Bartholomäus Prantner für den Wiener Stephansdom ein steinernes Passionsrelief (an der Südseite des Chors) stifteten[2], das eine Spitze gegen die protestantische Bevölkerung beinhaltete. In der Szene, in welcher Christus verhöhnt wird, findet sich unter den Höhnenden die Figur eines Mönches mit Zügen von Martin Luther.[3]
  • 1581 fertigte Severin Brachmann eine Porträtmedaille von Georg Fürst an.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Fürst Georg, Website Stadt Wien, eingesehen am 31. Jänner 2018
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Fürst Georg. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 441.
  3. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Prantner Bartholomäus. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 592. digital

Anmerkungen

  1. Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den [Babenberger|Babenbergern]] war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger, wurde aber erst im 17. Jahrhundert endgültig die Hauptstadt ihres Reiches.
VorgängerAmtNachfolger
Hanns von ThauBürgermeister von Wien
1590-1591
Bartholomäus Prantner
VorgängerAmtNachfolger
Andreas RiederBürgermeister von Wien
1602-1603
Augustin Haffner